Deutschland Baden-Württemberg Ortenaukreis

Reichenbach / OT von Lahr


Blick zum Standort

PLZ: 77933

GPS:

Standort: Das Kreuz steht im südöstlichen Teil des Ortes in einem Rasendreieck zwischen der "Burgstraße" und der "Lindengrabenstraße" vor einem hohen Steinkruzifix von 1756.

Größe / Material: 88:67:14 / Buntsandstein

Geschichte: Zeichen: An der Schauseite befindet sich eine 2cm erhabene Pflugschar. Sie ist ganz ungewöhnlicherweise schräg angeordnet, d.h. mit der Spitze nach links oben.
Das Kreuz stand früher zusarnrnen mit dem Kruzifix im Garten des Hauses Reichenbacher Hauptsraße Nr.81. 1987 gab der Besitzer beide der Stadt und die stellte die beiden Kreuze an der jetzigen Stelle auf. (Werner 03/2012)

An der B 415, links am Ortsausgang Richtung Biberach, im Garten Reichenbacher Hauptstraße 81, bei einem steinernen Kruzifix.
Buntsandstein. Rechtes Armende an der Oberseite schräg abgeschlagen.
Maße: H 56, B 68, T 14,5, HK 22, LA 22, AK 23-24, AA 23-24 bzw. 24, AS 23-22.
Form: Geringe Verbreiterung von Kopf und linkem Arm, Schaft wird leicht schmäler.
Zeichen: Auf der Kreuzmitte nach links oben gerichtete Pflugschar im Relief.
Datierung: ca. 16.Jh. (Losch 1981)

Nicht nur die Anzahl mehrerer Steinkreuze an einem Platz kann in der Sage berücksichtigt sein; sie schließt oft auch unbedenklich andere in der Nähe von steinernen Kreuzen befindliche Denkmäler in ihre Darstellung mit ein (zwei Bauern erschlagen sich, und ihre Frauen setzen ihnen Steinkreuz und Bildstock: Reichenbach, Krs. Lahr). (Losch 1968)

   Reichenbach (Lahr): 112. Antoniuskreuz am Ortsausgang gegen Seelbach, in einem Garten neben schönem Rokokokruzifix des 18.Jahrhunderts. Sehr gut erhalten, regelmäßig behauen. Zeichen: Pflugeisen (plastisch). Sg. Zwei Brüder haben sich im Streit um die "Lochen" (Grenzsteine) gegenseitig getötet. Die Witwen haben dann Kruzifix und Steinkreuz erstellt. (Schw., 1936, 226) M. 66:68:14. (Müller 1938)

Sage: 1. Zwei Brüder sollen sich wegen Grenzstreitigkeiten gegenseitig erschlagen haben. Die Ehefrauen ließen Steinkreuz und Kruzifix errichten. (Müller 1938)
2. Zwei Bauern sollen sich gestritten haben. Einer soll mit dem Pflugeisen umgebracht worden sein. (Baader 1950)
3. Zwei Bauern sollen sich wegen einer Furche gestritten und gegenseitig umgebracht haben. (Losch 1981)

Quellen und Literatur:
Müller, Otto August - Bestandsaufnahme der Steinkreuze in Mittelbaden, in: Die Ortenau, 25.Heft, 1938, S.174, Nr.112
Baader, Emil - Bildstöcke und Wegkreuze im Landkreis Lahr, in. Der Altvater. Heimatbll. der "Lahrer Zeitung", 1950, Folge 13, S.49
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.119
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981, S.236
recherchiert und bebildert von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 25.03.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine