Deutschland Baden-Württemberg Lkr. Schwäbisch Hall

Reubach / OT von Rot am See


Blick zum Standort
Foto: Hartig (2008)

Nordseite
Foto: Hartig (2008)

Südseite
Foto: Hartig (2008)

PLZ: 74585

GPS: N 49° 15,829', O 10° 6,040'

Standort: Von der K 2532 Brettheim - Reubach nach der fast rechtwinkligen Linkskurve vor dem Steilanstieg nach Reubach nach rechts in den Feldweg und gleich darauf wieder rechts zu den Putenställen abbiegen. Auf dem Feldweg bis zur Scheune hinter den Putenställen und hier den Feldweg verlassen und am Graben entlang gehen zwischen der Wiese rechts und dem Feld links. Nach ca. 90m steht das Kreuz an der Hangkante zum Graben hinunter. Möglicherweise ist das niedrige Kreuz völlig von Pflanzen verdeckt. - Von der Kirche in Reubach liegt das Steinkreuz in Luftlinie knapp 600m in nordwestlicher Richtung und optisch in Verlängerung des Steilanstiegs der K 2532 über die Wiese und den Graben zur Hangkante.

Größe / Material: 65:50:19 / Muschelkalk

Geschichte: Das Kreuz ist mit seinem östlichen Arm in O-W-Richtung gestellt. Der westliche Arm ist abgebrochen. Der Kopf ist breit und bleibt niedrig. Auf der Südseite des Kopfes und im Kreuzungsbereich ist eine flache Mulde im Stein. Kopf und Arme und die Kanten derselben sind abgerundet, der Schaft dagegen scharfkantig. Auf der Oberseite des Kopfes sind eine muldenförmige Eintiefung sowie zwei unregelmäßige Löcher. Auf der Nordseite zieht sich über den Kreuzungsbereich bis zum Ende des Arms eine tiefe Rille, die wohl durch ein Mähwerk, Pflug o.ä. entstanden ist. Datierung: ca.15./16.Jh. (Kraiss / Reuter / Losch 2001)

Das Kreuz war wohl um die Jahrtausendwende umgekippt. Der Reubacher Einwohner Klaus Kuhnert hat etwa 2003 das Kreuz an derselben Stelle wieder in einem Betonsockel aufgestellt. Diese Tatsache mag es begründen, dass die Höhe des Kreuzes in der Literatur mit 50cm angegeben ist, das Kreuz aktuell aber 65cm hoch ist. (Hartig 07/2008)

Sage: 1. Beim Gänsehüten soll hier ein Kind von Spielkameraden erschlagen worden sein.
2. Die betagte Führerin im Heimatmuseum Reubach erzählt: Dort wo heute die Wiese ist, war früher ein See. Beim Gänse hüten ist ein Mädchen ertrunken, deswegen wurde an der Stelle das Kreuz gesetzt.
Die "Blick zum Standort"-Aufnahme zeigt im Hintergrund die außergewöhnlich gleichmäßig flache Wiese, die man durchaus für einen früheren Seegrund halten könnte.

Quellen und Literatur:
Losch, Bernhard - Steinkreuze in Südwestdeutschland, 1968, S.53
Losch, Bernhard - Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg, Stuttgart 1981
Kraiss, Eva Maria / Reuter, Marion / Losch, Bernhard - ...und erschlugen sich um ein Stücklein Brot - Sühnekreuze in den Landkreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe, Herausgeber: Isabella Fehle im Swiridoff Verlag, 2001
Befragung von zwei Einwohnern Reubachs
recherchiert und bebildert von Peter Hartig, Kirchberg/Jagst (Fotos vom 23. Juli 2008)
aktuelle Aufnahme von Achim Stein, Rot am See


Sühnekreuze & Mordsteine