Nachruf: |
HANS BUCKA GESTORBEN
Ein leidenschaftlicher und verdienstvoller Heimatforscher
Von Dietrich Metzner
REHAU - Hans Bucka, der langjährige Kreisheimatpfleger, Familienforscher, Mitbegründer des oberfränkischen Bauernhofmuseums Kleinlosnitz
und Träger der Verdienstmedaille des Landkreises Hof (1985), der Verdienstmedaille (1986) und des Ehrenrings (2001) der Stadt Rehau, der Ehrenmedaille in Silber des
Bezirks Oberfranken (1994) sowie weiterer Auszeichnungen ist nur wenige Wochen nach seinem 85. Geburtstag am vergangenen Samstag gestorben.
Am 8. August 1918 hatte er in Rehau das Licht der Welt erblickt und ist seiner Heimatstadt immer treu geblieben. Über viele Jahrzehnte galt sein Sinnen und
Trachten der Heimatforschung. Die Stadt Rehau und ihr Umland - das war es, was ihm immer am Herzen lag. Autodidakt auf allen geschichtlichen Gebieten hat der
gelernte Gürtelmacher, der früher am Rehauer Burgplatz eine eigene Werkstatt hatte, viel über seine Leidenschaft - die Heimatgeschichte - veröffentlicht.
Vor 50 Jahren begründete er den "Heimatlichen Arbeitskreis Rehau" mit, aus dem später die Regionalgruppe des Historischen Vereines von Oberfranken hervorging;
diese leitete Hans Bucka bis zum Schluss. 28 "Gelbe Hefte", die er für die Stadt Rehau zusammengetragen und herausgegeben hat, zeugen von seinem großen, breit
gefächerten Wissen. Besonders ans Herz gewachsen waren ihm die "Steinkreuze & Kreuzsteine" im Hofer Raum.
Mehr als 30 Jahre lang war Hans Bucka im Landkreis Hof als engagierter Kreisheimatpfleger tätig und hat in all den Jahren in einem eigenen Archiv für den
Historischen Verein einen großen Fundus an Daten und Fakten über seine Heimat zusammengetragen. Für Heimatkundler, Studenten und andere Interessenten hatte
er dabei immer ein offenes Ohr und eine helfende Hand.
Großes Engagement zeigte Hans Bucka auch 1975 bei der Einrichtung des Rehauer Museumszentrums, in dem er bis zum Schluss überaus aktiv mitarbeitete.
Wie weit seine Interessen gingen, sieht man daran, dass er zusammen mit seiner Frau Gertrud an Ausgrabungen von 1966 bis 1975 auf dem großen Waldstein, 1972
am Herrgottstein bei Hendelhammer, 1973 am Rehauer Burgstall und 1981 bis 1983 beim Urnengräberfeld aus der Hallstattzeit bei Osseck am Wald teilgenommen hat.
Durch den plötzlichen Tod von Hans Bucka ist nicht nur beim Historischen Verein, sondern auch in der Geschichtsforschung des Rehauer Umlandes eine riesige
Lücke entstanden. Sie wieder zu schließen, dürfte sehr schwer fallen.
(Frankenpost vom 30.09.2003)
|