Gustav Adolf Kuhfahl |
Lebensdaten: | Direktor der Güntz-Stiftung in Dresden | |
Hauptverdienste: | Gustav Adolf Kuhfahl wurde am 9. Februar 1870 als Sohn einer
Böttcherfamilie in Leipzig geboren. Der promovierte Jurist war ein begeisterter Amateurfotograf und gilt als Pionier der Farbfotografie.
Weiterhin war er auch leidenschaftlicher Alpinist und Bergsteiger. Etwa um die Jahrhundertwende begann er in seiner Freizeit mit der
Erforschung von Steindenkmalen, besonders der Steinkreuze und kursächsischen Postmeilensäulen. Im Jahre 1902 hatte der
damalige Verein für Sächsische Volkskunde den ersten Aufruf zur Erfassung der kursächsischen Postmeilensäulen in seinen
Mitteilungen veröffentlicht. 1906 wurde Dr. Kuhfahl zum Direktor der Dr. Güntz'schen Stiftung in Dresden berufen. Diese Stiftung war
u.a. Herausgeber der Tageszeitung "Dresdner Anzeiger" und in der Stiftungsdruckerei wurden später auch die bekannten Bücher
Kuhfahls gedruckt. Im Jahre 1912 erschien der erste Artikel über Steinkreuze von Dr. Kuhfahl im "Dresdner Anzeiger" und der
"Leipziger Zeitung". Seit 1914 arbeitete er aktiv in der Sächsischen Heimatschutzbewegung mit und seine wissenschaftlichen Beiträge
mit eigenen Fotos erschienen regelmäßig in den Mitteilungen des Landesverbandes Sächsischer Heimatschutz. 1918 erschien sein
erstes Buch über Steinkreuze. Er gründete 1919 die Zentrale für Steinkreuzforschung beim Sächsischen Denkmalarchiv in Dresden
und wird deren ehrenamtlicher Leiter. Das Archiv fiel der Stiftung Ahnenerbe der SS zu und wurde im Krieg abtransportiert. Es gilt
seitdem als verschollen. Ab 1920 wurden regelmäßig Beiträge über die kursächsischen Postmeilensäulen in den Mitteilungen des
Landesvereins Sächsischer Heimatschutz veröffentlicht. 1928 erschein das Buch "Die alten Steinkreuze in Sachsen" im Verlag des
Landesvereins Sächsischer Heimatschutz. Ein Nachtrag dazu folgte 1936 mit einem Verzeichnis von 297 Steinkreuzen. Insgesamt
veröffentlichte Dr. Kuhfahl über 90 Beiträge zum Thema Steinkreuze in 61 Heimatzeitschriften Europas. Er wurde schließlich Mitglied
der Deutschen Steinkreuzforschung. 1930 wurde dann das Buch "Die kursächsischen Postmeilensäulen beim 200-jährigen Bestehen"
im Verlag des Landesvereins veröffentlicht, welches ein Bestandsverzeichnis von 98 Postmeilensäulen enthält. Nach langer Krankheit
verstarb Dr. Kuhfahl während eines Kuraufenthaltes am 6. Juni 1938 an einem Herzleiden in Wiesbaden. Neben seinen zahlreichen
wissenschaftlichen Veröffentlichungen blieb vor allem ein großer Teil seines Fotoarchivs erhalten. Er gehört heute zum Bestand der
Deutschen Fotothek in Dresden. Dem Andenken an den "Vater" der wissenschaftlichen Steinkreuz und Postmeilen- Forschung in
Sachsen widmete der Landesverein die Schrift "Kreiern", herausgegeben von Landesdenkmalpfleger Dr. Bachmann 1939 im
Buchverlag des Vereins.
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Publikationen: | 1912 | Die Mordkreuze in Sachsen, Sonntagsbeilage des Dresdner Anzeigers, Nr. 14, S.57-60 |
1913 | Neues zur Steinkreuzforschung, Sonntagsbeilage des Dresdner Anzeigers, Nr. 12, S.45-47 | |
1913 | Nachlese zur Steinkreuzforschung, Sonntagsbeilage des Dresdner Anzeigers, Nr. 43, S.171 | |
1913 | Die alten Steinkreuze in Sachsen, Wissenschaftliche Beilage der Leipziger Zeitung, Nr. 47, S.185-187 | |
1914 | Die alten Steinkreuze im Königreich Sachsen, Ein Beitrag zu ihrer Erforschung und Zweckbestimmung, Allgemeines, Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz Bd.4, Heft 6, S.187-234 mit 25 Abb. | |
1916 | Die alten Steinkreuze im Königreich Sachsen, Ein Beitrag zu ihrer Erforschung und Zweckbestimmung, Die äußeren Merkmale, Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz Bd.5, Heft 1, S.1-48 mit 40 Abb. | |
1917 | Die alten Steinkreuze im Königreich Sachsen, Ein Beitrag zu ihrer Erforschung und Zweckbestimmung, Von Ursprung und Bedeutung, Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz Bd.6, Heft 11-12, S.273-304 mit 12 Abb. | |
1918 | Die alten Steinkreuze im Königreich Sachsen, Ein Beitrag zu ihrer Erforschung und Zweckbestimmung, 128 Seiten, 77 Abb. und 1 Übersichtskarte | |
1919 | Zur Steinkreuzforschung, Dresdner Anzeiger, 18. Jahrgang, Nr.125 (20. April), mit 8 Abb. | |
1920 | Zur Steinkreuzforschung, Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, 8.Bd. (1919-1922), Heft 3, S.51 | |
1920 | Zur Steinkreuzforschung, Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz, Bd. 9, Heft 1-3, S.16-17 | |
1922 | Steinkreuz im Zedtlitzerwald bei Borna, Sachsen-Kalender, 1 Abb. | |
1924 | Zur Steinkreuzforschung. Erster Nachtrag zu den zusammenhängenden Schilderungen in Mitteilungen des Landesverbandes Sächsischer Heimatschutz, Bd.13, Heft 7-8, S225-264, mit 24 Abb. | |
1926 | Sächsische Steinkreuzforschung, Dresdner Anzeiger, 196. Jg., Nr. 349, S.2 | |
1926 | Die alten Steinkreuze des sächsischen Vogtlandes, erschienen im Vogtländischen Jahrbuch, 4. Jahrgang | |
1928 | Die alten Steinkreuze in Sachsen, Ein Beitrag zur Erforschung des Steinkreuzproblems, 238 Seiten mit 128 Abb., 1 Farbtafel und 1 Übersichtskarte | |
1930 | Die kursächsischen Postmeilensäulen beim zweihundertjährigen Bestehen, mit 27 ein- und buntfarbigen photographischen Naturaufnahmen des Verfassers sowie 26 Wiedergaben anderer Bilder, Karten und Münzen | |
1936 | Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag zum Heimatschutzbuch von 1928, mit ergänzten vollständigen Verzeichnissen noch vorhandener sowie der nachweislich verschwundenen Steinkreuze, mit 19 Bildern nach Aufnahmen des Verfassers | |
1914 - 1938 | Unzählige Veröffentlichungen in den Heften des Landesvereins Sächs. Heimatschutz |
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