Otto August Müller |
Lebensdaten: | Abitur am Karlsruher Humboldtgymnasium | |
Studium der Fächer Deutsch, Französisch und Latein in Heidelberg mit anschließender Promotion | ||
Heirat mit Erika Werber aus Offenburg, ein Sohn: Manfred | ||
Tätigkeit als Gymnasiallehrer 1922 bis 1934 in Bühl und ab 1949 bis zur Pensionierung 1964 am Kantgymnasium in Karlsruhe, dazwischen Tätigkeit in Offenburg und Straßburg. | ||
Hauptverdienste: |
Sein Inventar der "Steinkreuze in Mittelbaden“ erschien 1930. Die Veröffentlichung seines gesammelten Materials zur Steinkreuzforschung in einem umfassenden Buch wurde durch die Vernichtung seiner Aufzeichnungen im Zweiten Weltkrieg verhindert. Er widmete sich neben den Steinkreuzen unter anderem auch den Bildstöcken und den Flurnamen seiner Heimat. Nicht zu vergessen sind darüberhinaus die von ihm gesammelten Sagen. Vor allem in den beiden Vereinen "Landesverein Badische Heimat“ und "Historischer Verein für Mittelbaden“ engagierte sich Müller für die Volks- und Heimatkunde in Gremien und Ausschüssen. In den Zeitschriften dieser Vereine "Mein Heimatland" bzw. später "Badische Heimat“ und "Die Ortenau“ erschienen einige seiner bedeutendsten Werke. Seine unzähligen Veröffentlichungen ergänzte Otto Müller durch Vorträge. Eine seiner größten Leistungen war die Initiierung und Herausgabe der Monatsschrift "Soweit der Turmberg grüßt“, einer heimatkundlichen Beilage zum "Durlacher Tagblatt“, für die er redigierend, beratend und natürlich auch publizierend tätig war. Sechzehn Jahrgänge lang, von 1949 bis zum Verkauf des "Durlacher Tagblatts“ 1964, erschien diese Zeitschrift. |
Publikationen: | 1927 | Steinkreuze in der Umgebung von Bühl mit einem Anhang über die Steinkreuzforschung. In: Die Ortenau 14, 1927,S.154-172. |
1930 | Steinkreuze in Mittelbaden. (Jenseits der Murg.), In: Mein Heimatland 17,1930, S. 195-222. | |
1930 | Das Kreuz im Wald, In: Der Schwarzwald, 1930, Heft 12 | |
1931 | Das Kreuz am Weg, In: Der Schwarzwald, 1931, Heft 11 | |
1935 | Flurnamensammlung und Steinkreuzforschung. In: Oberdeutsche Zeitschrift für Volkskunde 9,1935, S. 180-182. | |
1936 | Steinkreuze im Bereich des mittleren Schwarzwalds. In: Der Schwarzwald 73,1936, S. 225-228. | |
1938 | Bestandsaufnahme der Steinkreuze in Mittelbaden. In: Die Ortenau 25,1938,S.145-180. | |
1953 | Schützt auch die kleinen Kulturdenkmäler! In: Soweit der Turmberg grüßt. Beiträge zur Kulturgeschichte, Heimatgeschichte und Volkskunde 5,1953, S. 13-14. | |
1958 | Bildstöcke in Mittelbaden, Sonderdruck aus „Soweit der Turmberg grüßt“, Juni/Juli 1958 | |
1910-1981 | Im Gesamtregister 1 der "Ortenau" (1910-1981) sind 12 dort
veröffentlichte Beiträge stichwortartig aufgezählt:
Dorf Rodt (1926), Steinkreuze Bühl (1927), siehe oben, Flurnamen (1928), Holzbildstöcke (1930), Alte Bildstöcke (1931), Alter Bildstock Gengenbach (1932), Bildstöcke Wolfach (1933), Burgensagen (1934), Bildstöcke Wolfach 2 (1936), Steinkreuze Mittelbaden (1938), siehe oben, Steinach (1939, 1940). |
Zeitungsberichte: | Prof. Dr. Otto August Müller wird am Montag 70 Jahre alt
Eine breite Plattform fand Prof. Dr. Müller dabei in der Volkshochschule und den verschiedenen Gremien heimatkundlicher Vereine, wie
der Badischen Heimat oder des Historischen Vereins für Mittelbaden in Offenburg, um nur einige zu nennen, die, wie viele andere, von der ehrenamtlichen Tätigkeit
Müllers profitieren. Es versteht sich ferner, daß der Pädagoge Müller viele junge Menschen für die Volks- und Heimatkunde begeistern konnte, zumal er selbst schon
als Untersekundaner seine große Liebe für dieses Gebiet entdeckte. Das war am damaligen Karlsruher Humboldtgymnasium, das der gebürtige Durlacher besuchte.
Sein Studium absolvierte Prof. Dr. Müller an der Universität Heidelberg. Bis 1934 war er in Bühl, später in Straßburg und von 1949 bis zu seiner Pensionierung an
Ostern 1964 am hiesigen Kantgymnasium tätig. Seine besondere Aufmerksamkeit widmete er den Flurnamen, Steinkreuzen und Bildstöcken, über die er in Wort
und Schrift berichtete.
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Nachrufe: | Otto August Müller gestorben
Nur wenige Monate nach seinem 70. Geburtstag starb in diesen Tagen der weit über Karlsruhe hinaus bekannt gewordene Volkskundler
Prof. Dr. O.A. Müller. Bis zu seiner Pensionierung an Ostern 1964 hatte der Verstorbene dem Lehrkörper des Kantgymnasiums angehört.
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Prof. Dr. Otto August Müller Von Ludwig Vögely, Karlsruhe Mit Prof. Müller schloß am 19. November 1968 nach einem langen Leiden ein Volkskundler von Rang seine für die
Belange der Heimat zeitlebens wachen Augen für immer. Wer das Dasein dieses mannes überblickt, steht voller Respekt vor einer außerordentlichen Lebensleistung,
imponierend in ihrer Vielseitigkeit und Ausgabe der vollen Arbeitskraft.
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(recherchiert von Leopold Hessek, Oedheim und Dr. Gernot Kreutz, Offenburg) |