Beiträge zur Geschichte der Steinkreuze


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Auszug aus:
Bildstöcke in Oberbayern.
von Dr. Philipp M. Halm

Zum Schlusse möchte ich noch auf einen interessanten Holzschnitt verweisen, der sich in Petraca: Arztenay bayder des guten vnd widerwärtigen Glück (Augsburg, H. Steyner, MDXXXII) findet und auf dem drei verschiedene Arten von Marterln dargestellt sind (Abb.). Das Capitel 57 des II. Buches, dem der Holzschnitt vorgedruckt ist behandelt das Für und Wider des Wanderns zu Fuss, und wir mögen aus dem Blättchen entnehmen, wie dem Künstler zur richtigen Vorstellung und bildlichen Wiedergabe eines Weges die Marterln unerlässlich schienen. Da sehen wir in der Mitte die reichste Form der steinernen Betsäule, rechts im Hintergrund an einem Busche ein bescheidenen in Holz gezimmerten Bildstock, wie es auch heute noch der Bauer oft zugerichtet, und links das niedere, meist Sühnekreuz genannte rohe Steinkreuz, das sich auf die Anfangsbuchstaben von Namen, auf eine Jahreszahl und die kurze Bildersprache eines Handwerkszeuges beschränkt.*)

*) Die Geschichte des Formschnitts erblickte lange Zeit in Burgkmair den Illustrator des erwähnten Werkes, jetzt nennt man ihn nach diesem Werke den "Meister des Petrarca".

(Die Denkmalpflege: hrsg. von der Schriftleitung des "Zentralblattes der Bauverwaltung", Berlin. 3. Jg. 1901, Heft 10 vom 14. August 1901, Seite 77)

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Sühnekreuze & Mordsteine