Müller / Baumann (1988) |
PLZ:
20355GPS:
N 53° 33,199', O 9° 58,413'Standort:
Im Museum für Hamburgische Geschichte ("Holstenwall 24").Größe / Material:
154:57:15 / SandsteinGeschichte:
Die dünne Steinplatte zeigt in schwach hervortretenden Relief ein Kruzifix.Er wird von zwei Schriftfeldern in gotischen Minuskeln eingerahmt: in de jaren unses here m ccc xx in suntte marga reten avende do wa rd dy derik screyge hir dot schaten god si em gne dich a men. Das Denkmal steht für Dietrich Schreyge, der bei einem Angriff hamburgischer und lübischer Truppen auf die Festung Bergedorf am 20.Juli 1420 fiel.
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Sage:
Quellen und Literatur:
Seiner geschieht Erwähnung außer in den zahlreichen Wanderbüchern von Hamburg, Bergedorf und Umgegend in den folgenden Werken: Georg Staunau: Geschichte der Stadt Bergedorf. Hamburg 1894, S.11 - Otto Schoost: Vierlanden. Hamburg 1894, S.22/23. - Ferd. Bertram: Mein Hamburg. Verlag Westermann 1923, Bd.IV, 75.
Schreyge-Stein in Bergedorf
Der Stein steht heute im Toreingange des Bergedorfer Schlosses. Vordem hatte er seinen Platz an der Ecke der Großenstraße und des
alten Kirchhofes, unweit des Hotels Stadt Hamburg, wohl an der Stelle, wo der Bürger Diderik Schreyge bei einer Belagerung der Festung, die im Jahre 1420
gemeinsam von den Hamburgern und Lübeckern vorgenommen wurde, erschossen worden war.
Es ist eine 1,54m hohe und 0,57m breite Sandsteinplatte, die in sauberer Werkarbeit in der Mitte die Darstellung des Gekreuzigten
zeigt. Der Körper des Gekreuzigten ist leicht modelliert und nicht weiter aus der Fläche herausgehoben wie die Minuskelschrift, die den freien Raum zu beiden
Seiten völlig ausfüllt. Der Gesamteindruck ist schlicht-schön. Die Inschrift lautet: "In dem Jahre unses Herrn MCCCCXX in sunte Margareten avende da ward
Diderik Schreyge hir dot schaten. God si eme gnedich. Amen".
Das Ereignis geschah am 20.Juli 1420. "Es ist anzunehmen, daß Dietrich Schreyge ein höherer hamburgischer Offizier gewesen ist
und einer damals angesehenen Familie angehört hat, die den Stein zu seinem Gedächtnis hat setzen lassen. Ein Markwart Schreyge war bereits 1355 Ratsherr
in Hamburg geworden." G. Staunau. - Es ist also ein Erinnerungsmal.
(Möller, Theodor - Sühne- und Erinnerungsmale in Schleswig-Holstein, in: Nordelbingen, Bd.17/18, 1942, S.92-93)