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St. Pauli / OT von Hamburg
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Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

PLZ: 20355

GPS: N 53° 33,199', O 9° 58,413'

Standort: Im Museum für Hamburgische Geschichte ("Holstenwall 24").

Größe / Material: 154:57:15 / Sandstein

Geschichte: Die dünne Steinplatte zeigt in schwach hervortretenden Relief ein Kruzifix.Er wird von zwei Schriftfeldern in gotischen Minuskeln eingerahmt: in de jaren unses here m ccc xx in suntte marga reten avende do wa rd dy derik screyge hir dot schaten god si em gne dich a men. Das Denkmal steht für Dietrich Schreyge, der bei einem Angriff hamburgischer und lübischer Truppen auf die Festung Bergedorf am 20.Juli 1420 fiel.

Im Museum für Hamburgische Geschichte (Holstenwall 24). Eine Nachbildung steht im Innenhof des Wasserschlosses in Hamburg-Bergedorf. Das Original ist 1835 nahe der Bergedorfer Kirche aufgefunden worden.
Die auffallend dünne, nur einseitig bearbeitete Steinplatte zeigt in sauberer Ausführung und sich kaum aus der Fläche heraushebenden Relief den Kruzifixus. Er wird von zwei Schriftfeldern eingerahmt, die in gotischen Minuskeln folgende Inschrift tragen:

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Das Denkmal wurde einem aus angesehener hamburgischer Familie stammenden dyderik screyge (in heutigen Schriften Dietrich Schreyge) gesetzt, der bei einem Angriff hamburgischer und lübischer Truppen auf die Festung Bergedorf am 20.Juli 1420 fiel. (Müller / Baumann 1988)

Sage:

Quellen und Literatur:
Möller, Theodor - Der Schreyge-Stein zu Bergedorf, in: Sühne- und Erinnerungsmale in Schleswig-Holstein, in: Nordelbingen, Bd.17/18, 1942, S.92-93
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4123.1
recherchiert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck



Der Schreyge-Stein zu Bergedorf
von Theodor Möller

   Seiner geschieht Erwähnung außer in den zahlreichen Wanderbüchern von Hamburg, Bergedorf und Umgegend in den folgenden Werken: Georg Staunau: Geschichte der Stadt Bergedorf. Hamburg 1894, S.11 - Otto Schoost: Vierlanden. Hamburg 1894, S.22/23. - Ferd. Bertram: Mein Hamburg. Verlag Westermann 1923, Bd.IV, 75.

Schreyge-Stein in Bergedorf

Aufnahme: Theodor Möller
   Der Stein steht heute im Toreingange des Bergedorfer Schlosses. Vordem hatte er seinen Platz an der Ecke der Großenstraße und des alten Kirchhofes, unweit des Hotels Stadt Hamburg, wohl an der Stelle, wo der Bürger Diderik Schreyge bei einer Belagerung der Festung, die im Jahre 1420 gemeinsam von den Hamburgern und Lübeckern vorgenommen wurde, erschossen worden war.
   Es ist eine 1,54m hohe und 0,57m breite Sandsteinplatte, die in sauberer Werkarbeit in der Mitte die Darstellung des Gekreuzigten zeigt. Der Körper des Gekreuzigten ist leicht modelliert und nicht weiter aus der Fläche herausgehoben wie die Minuskelschrift, die den freien Raum zu beiden Seiten völlig ausfüllt. Der Gesamteindruck ist schlicht-schön. Die Inschrift lautet: "In dem Jahre unses Herrn MCCCCXX in sunte Margareten avende da ward Diderik Schreyge hir dot schaten. God si eme gnedich. Amen".
   Das Ereignis geschah am 20.Juli 1420. "Es ist anzunehmen, daß Dietrich Schreyge ein höherer hamburgischer Offizier gewesen ist und einer damals angesehenen Familie angehört hat, die den Stein zu seinem Gedächtnis hat setzen lassen. Ein Markwart Schreyge war bereits 1355 Ratsherr in Hamburg geworden." G. Staunau. - Es ist also ein Erinnerungsmal.
(Möller, Theodor - Sühne- und Erinnerungsmale in Schleswig-Holstein, in: Nordelbingen, Bd.17/18, 1942, S.92-93)


Sühnekreuze & Mordsteine