Deutschland Hessen Odenwaldkreis

Eulbach (I) / OT von Erbach


Parkinsel mit Bildstock

Abbildung bei
Mößinger (1962)

die Jahreszahl 1513
nach Mößinger (1962)

PLZ: 64711

GPS: N 49° 40,826', O 9° 4,595'

Standort: Auf der Parkinsel im Eulbacher Park.

Größe / Material: Sandstein

Geschichte: Der Bildstock ist nicht zugänglich, und die Jahrszahl 1513 ist vom Ufer aus nicht zu erkennen. Ein weiterer Bildstock, der die Jahreszahl 1571 trug, wird bereits von Mößinger (1962) als verloren gegangen bezeichnet.

[...] Bildstock (Abb.19), der fast das Muster eines einfachen Häuschenbildstockes ist und sich in dem Englischen Garten des Jagdschlosses Eulbach befindet. Er steht auf der Insel vor der kleinen Kapelle und trägt das Erbacher Wappen und die Jahreszahl 1513. Man könnte die zweite Zahl auch als eine Sieben lesen, aber da im beginnenden 16. Jahrhundert die Fünf sehr oft der Sieben ähnelt, so etwa bei Zahlen auf der Burg Breuberg, am Kloster Höchst, am Turm der Stadtkirche zu Michelstadt, und da auf einem Grenzstein am Spessartkopf bei Gras-Ellenbach genau die gleiche Zahl und das gleiche Wappen, wohl von der Hand des gleichen Steinmetzen vorkommen, wird man nur an 1513 denken dürfen. Wo der Bildstock Ursprünge lieh gestanden hat, ist nicht mehr auszumachen. Daß in ihm das geschnitzte Bild St. Jakobs als Zeichen des Jakobi- oder Eulbacher Marktes gestanden habe (W. List, Jagdschloß Eulbach, 1907, S.18), kann nur für spätere Zeit Geltung haben, nicht aber für das alte Dorf Eulbach, das einen Markt nicht kannte. Vielleicht ist der Bildstock als ein altes Grenzmal der Grafschaft Erbach gesetzt worden, worauf das Wappen hindeuten könnte. Dies ist freilich selten, ist uns aber gerade bei dem Hinkelstein von Brombach begegnet, wo Grenzmal und Frömmigkeitsmal zusammenfielen. Dasselbe wird uns auch bei dem Roten Bild ganz deutlich entgegen treten, so daß der Gedanke für den Eulbacher Bildstock nicht ganz abwegig erscheint. (Mößinger 1962)

Sage:

Quellen und Literatur:
Mößinger, Friedrich - Bildstöcke im Odenwald, Heppenheim 1962, S.21f.
recherchiert und bebildert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach



Eulbach (II) / OT von Erbach


Zustand 2012
Foto: Nitschke

die andere Seite
Foto: Nitschke (2012)

Zeichnung bei
Mößinger (1962)

Standort: Im Eulbacher Park, etwas südlich von vorigem.

Größe / Material: Sandstein

Geschichte: Zum Beschluß der langen Reihe von alten Bildstöcken mit einem Haus als Oberteil und bevor die ebenso reichen Formen dieser Häuschen in den späteren Jahrhunderten vorgeführt werden sollen, seien noch zwei Bildstöcke gezeigt, die in höchst seltsamer Weise ein unsymmetrisches Oberteil haben, das zwei Nischen nach zwei verschiedenen Seiten eingehauen trägt, offensichtlich gedacht für eine Stellung an einen scharf abwinkelnden Weg, damit die Bilder in den Nischen von beiden Richtungen gesehen werden können und nach dorthin blicken. Der eine Bildstock steht im Englischen Garten zu Eulbach, so daß seine Herkunft und sein ursprünglicher Standort nicht festliegen. Er ist auf einem kleinen Sockel mit Eisenbändern festgemacht, Schaft und Oberteil sind aus einem Stück. Die glatte, saubere Arbeit bietet keinen Anhaltspunkt für das Alter, weil jede Verzierung fehlt. (Mößinger 1962)

Sage:

Quellen und Literatur:
Mößinger, Friedrich - Bildstöcke im Odenwald, Heppenheim 1962, S.41f.
recherchiert und bebildert von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach (Foto von 2007)
Ergänzungen von Karl-Heinz Nitschke, Mögglingen (Fotos von Juli 2012)


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