Deutschland Hessen Main-Kinzig-Kreis

Linsengericht


Inschrift

PLZ: 63589

GPS:

Standort: Der Gedenkstein befindet sich in der Nähe eines linksseitig befindlichen Parkplatzes an der Straße zwischen Biebergemünd-Breitenborn und der so genannten Breitenborner Höhe.

Größe / Material: 1400:55:? / Sandstein

Geschichte: Am 13.März 1919 wurde hier Major Karl Goetze durch einen Wildschützen erschossen. Goetze war Jagdaufseher für den damaligen Besitzer der Wald- und Feldjagd im Gerichtswald. Der Täter konnte nicht ermittelt werden. Alteingesessene Linsengerichter - besonders Eidengesäßer - erzählen jedoch, dass es in diesem Mordfall sehr wohl einen Verdächtigen gegeben habe und Indizien ihn als Täter belasteten. Durch ein wasserdichtes Alibi konnte er jedoch nie belangt werden. Erst auf dem Totenbett soll der belastete Mörder die Tat dem Pfarrer gebeichtet haben.

[...] Acht Monate später, am 18.11.1919 wurde im selben Revier der Jagdaufseher Wilhelm Geiger erschossen. Als Täter wurden der Landarbeiter Heinrich D. und zwei Komplizen ermittelt. D. wurde wegen Totschlag vom Landgericht Hanau zu 12 Jahren Zuchthaus verurteilt. Zum Urteil für die beiden anderen führt Busdorf nicht aus.
Heinrich D. oder einer der beiden anderen Wilderer haben höchstwahrscheinlich auch die Tat an Major Karl Götze begangen, aber alle diesbezüglichen Ermittlungen blieben ergebnislos. (Busdorf 2003)

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Klaus Blos, Gelnhausen (Fotos vom 6.01.2015)
Busdorf, Otto - Wilddieberei und Förstermorde, Band I - III (1928-1931). Nachdruck im Verlag J. Neumann-Neudamm AG, 2003; Hrsg. Erich Hobusch, Berlin. Zu Major Karl Götze Band II, S.231-232, Kapitel "Zwei Morde auf einem Pachtrevier"
Ergänzungen von Andreas Bültemeier, Strahwalde


Sühnekreuze & Mordsteine