Quelle: Wenchel |
Quelle: Wenchel |
PLZ:
64409GPS:
Standort:
In der Kirche.Größe / Material:
roter SandsteinGeschichte:
Der "Mordstein" wurde um 1950 vom Originalstandort in den Kirchhof verbracht, später restauriert und in das Turmgewölbe umgesetzt.
wasmaaßen der Förster Hill zu Altheim berichtet, daß verschiedene Messeier Unterthanen unter ... mit Gewehr, besonders aber auf die Sonntäge in die Rödermark Waldung gingen, dahero er nebst denen
sämtlichen Forstbedienten (...) sich gestrigen Sonntag in die besagte Rödermark Waldung begeben, umb auf diese Leute zu invigilieren (überwachen). Nachmittags gegen 5 Uhr wären sie gewahr geworden, daß
verschiedene Schuf in mehrerwähnter Rödermark Waldung und zwar hinter der sogenannten Küh-Ruhe onweith Meßel, woselbsten der dießeitigen Gnädigsten Herrschaft die Jagens-Gerechtigkeit privative
zuständig, gefallen seyen. Alß sie, die Forstbedienten, nun diese Leute umstellet und ihnen vielfältig zugerufen hatten, daß sie sich ergeben sollten, diese aber sich auf flüchtigen Fuß zu setzen gesucht, so
seyen von denen dießeithigen Forstbedienten und deren Purschen, so sie bey sich gehabt, einigen Dudenhöfer Unterthanen, so sie zur Hälfte mitgenommen, verschiedene Schuß gegen ermelte Meßeler
Wildpretts-Diebe geschehen, wovon einer von denen selben dergestallten geschoßen worden, daß er auf der Erden liegen geblieben, nicht weniger auch ein Hühnerhund todt geschossen worden seye.
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Reichsfrey, Hochwohl- und Hochedelgebohrene, Hochedelgetrenge- und Hochgelährte, Gnädig-Hochgebietetende- und Hochverehrteste Herren.
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Den 22ten Mertz wurde des hiesigen evangelischen Schuldieners Herrn Johann Georg Stamms jüngster Sohn, Christian Stephan Johann Stamm bey einer zahlreichen Versammlung mit christlichen Ceremonium
zur Erde bestattet, indem derselbe den 19ten dieses Monats sein junges Leben jämmerlich eingebüßet, indem ihn ein Caßelischer Zeugmeister, nahmens Lautemann von Harreshausen, da er mit dem hiesigen
herrschaftlichen Jäger auf den Schneppenstrich gegangen, mörderischer und vorsätzlicher Weise erschoßen hat.
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verstärkt mit bewehrten Bauern, meines Gnädigen Herrn Hochfreyherrliche Excellence Jäger zu Messell in der Rödermarkwaldung nächst dem Messeier Feld gewalttätig angegriffen und dabey des Schulmeisters
Stammen Sohn durch einen Kugelschuß getötet, des Jägers Hund erschossen, sofort den Jäger nach Babenhausen gefänglich geführet haben, deßen ist mir umständlicher Bericht gegeben worden. Nun laße dieses
sowohl vor Gott als aller Ehrbahren Gewalt ohnjustificierliche Factum dahin gestellet seyn, wie solches Höheren Orthen könne oder möge angesehen und verantwortet werden, und fürchte sehr, daß dieses so
unschuldig vergoßene Bluth gegen den Thäter von dem Himmel Rache rufen werde. Gleich wie aber die Hochfreiherrliche Familie von Groschlag dardurch in Ihrer DE SAECULIS (seit Jahrhunderten) in der Röder-
Markwaldung ohnstreittig hergebrachten Jagens- Gerechtigkeit durch diese Gewalthätigkeit turbieret (gestört) worden. Alß finde mich Pflichten halber schuldig, die ohnentgeltliche Loslaßung des arrestierten Jägers,
die RESTITUTION (Herausgabe) des abgenommenen Gewehres, wie nit weniger die Ersetzung des todtgeschoßenen Hund (es) hier zu verlangen und so weither PER VIOLENTAM HANC TURBATIONEM
(durch die gewaltsame Störung) unterbrechen wollende ANTIQUISSIMA JURA FAMILIAE (ältesten Familienrechte), welche Sie von dem Hohen Erzstift zu Lehen träget, QUAM SOLENNISSIME (auf
das feierlichste) zu protestiern und QUAEVIS RESERVANDA (jede möglichen Vorbehalte) zu reservieren.
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Hanau den 1ten April 1752
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Gleichwie aber nach der Hand und erst vor kurzem die sichere Nachricht eingegangen, daß mentionierter Schuß von dem
Jagdzeugmeister Lautemann zu Harreshausen geschehen und er hierzu dadurch veranlasset worden seye, weilen er, der Jagdzeugmeister, den vor einen Wilddieb angesehen und dieser auf den wiederhohlten
Zurufen nicht stehen, sondern die Flucht ergreifen wollen. Als haben (wir) uns Pflichten halber gemüsiget gesehen, solches des Herrn Ober-Jägermeisters von Einsiedel, Hochwohlgebohren gehorsamlich
einzuberichten Hochwohldenenselben anheim stellend, ob Serenissimi Hochfürstliche Durchlaucht hiervon APERTURE (Nachricht) gethan werden wollen.
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Herr Oberjägermeister von Einsiedel haben herauß zu vernehmen gegeben, daß weilen (bei ihm) keine Nachfrage geschehen, wer den Meßler Einwohner entleibet habe, sie (das Jagdforstamt) auch bei Serenissimo davon keine Erwähnung getan hätten. Damit zur Nachricht, den 31.August 1752. |
Quellen und Literatur: