Deutschland Hessen Lkr. Bergstraße

Siedelsbrunn / OT von Wald-Michelbach


Wegweiser nach
Schönbrunn

Wegweiser nach
Eiterbach

Wegweiser nach
Waldmichelbach

pyramidenförmig
abgebrochener
Grenzstein

PLZ: 69483

GPS:

Standort: Zollstock östlich von Siedelsbrunn.

Größe / Material: Sandstein

Geschichte: Der Stein an dieser Stelle trägt auf dem Kopf die Inschrift "Zollstock", die Seitenflächen sind als Wegweiser beschriftet.

Der Weg führt über den Zollstock zur "Wald-Michelbacher Buch“, einer markanten Wegekreuzung, in deren Mitte eine mehrstämmige Buche und eine Eiche stehen. An ihrem Fuß befinden sich ein alter, stark verwitterter Grenzstein und ein Wegweiserstein. Solche Wegweisersteine wurden im letzten und am Anfang dieses Jahrhunderts im Auftrag der Forstämter an wichtigen Wegekreuzungen aufgestellt und mit Richtungsangaben und Entfernungen versehen. (Wanderkarte 9)

Sage: 1. Hier verlief von 'Franconodal' (Frankel, Unter-Schönmattenwag) hochkommend, die im Lorscher Urkundenbuch beschriebene Grenze der Mark Heppenheim.
2. Die Zollgrenze war zeitweise die Grenze zwischen Kurmainz und Kurpfalz. (Wanderungen im Überwald)
3. In dem Stein soll einst der Schlagbaum geruht haben.
4. Zwischen Siedelsbrunn und Ober-Schönmattenwag kreuzen sich sieben Wege. An dieser Stelle steht der "Zollstock", ein pyramidenförmig behauener Stein. Wenn es frisch geregnet hat wird auf der einen Seite eine Schere sichtbar. Hier soll vor Zeiten eine Näherin erschlagen und als Sühne für diese Freveltat ein Bildstock errichtet worden sein. Von diesem Gedächtnismal ist aber nichts mehr erhalten, als der ein Meter breite Sockelstein mit dem geheimnisvollen Zeichen der Schere. (Matthes 1972)

Quellen und Literatur:
Wanderkarte 9, TF 20-9, Der Überwald, 1:20.000, Hessisches Landesvermessungsamt, 2000, W2
Wanderungen im Überwald, Odenwaldklub, S.101
Matthes, Richard - Sagen aus dem Kreis Bergstraße, Bensheim 1952, 2. Auflage 1972, S.51, Nr.64.
Recherche, Wegbeschreibung, aktuelle Infos und Aufnahme von Leopold Hessek, Oedheim
zusammengestellt und bearbeitet von Rudolf Wild, Annweiler-Queichhambach


Sühnekreuze & Mordsteine