Deutschland Mecklenburg-Vorpommern Lkr. Uecker-Randow

Hintersee


Detail

PLZ: 17375

GPS:

Standort: An der Straße von Hintersee zur polnischen Grenze.

Größe / Material: Findling

Geschichte: Ein historisches Denkmal der Ueckermünder Heide ist das an der alten Poststraße Stettin – Ueckermünde zwischen Entepöl und Hintersee stehende Barnimskreuz (Holzkreuz) und der Sühnestein mit der Jahreszahl 1295. Der Stein trägt neben der Jahreszahl ein eingemeißeltes Kreuz.
Ritter Vidante von Muckerwitz auf Vogelsang erschlug hier Herzog Barnim II. und seinen Getreuen Hans von Clempenow aus Eifersucht. Die 1945 willkürlich durch den Wald gezogene Landesgrenze Deutschland / Polen zerstörte auch das Denkmal. 1983 wurde es durch Angehörige der einstigen Jagdwirtschaft Hintersee wieder gefunden und fest aufgestellt. 1993 mußte der Stein durch den Ausbau der Straße von Hintersee zur polnischen Grenze weichen. Das Holzkreuz wurde neu angefertigt und zusammen mit dem Sühnestein ca. 100m westlich der Grenze aufgestellt und ringsum liebevoll bepflanzt und gepflegt.

Sage: In alten Zeiten ritten die Pommernherzöge gerne zur Jagd in die Ueckermünder Heide, dem großen Waldgebiet zwischen Oder und Peene, Haff und Uckermark.
Eines Tages überraschte die Nacht Herzog Barnim II. und seine Freunde in der Nähe von Vogelsang, wo das Schloss des Vidante von Muckerwitz stand. Gerne nahm der Schlossherr die Jagdgesellschaft auf, bewirtete sie und ließ Nachtquartiere herrichten. Am nächsten Morgen begrüßte die schöne Schlossherrin die Gäste. Der junge Barnim entbrannte in Liebe zu ihr.
Wieder im Stettiner Schloss angekommen grübelte er lange, wie er sie erobern könnte. Er beschloss, Vidante als herzoglichen Gesandten zum König von Polen zu schicken. Als Barnim den Schlossherrn in sicherer Entfernung wusste, ritt er nach Vogelsang und warb um die Gunst der jungen Frau. Beide genossen eine schöne Zeit.
Man hatte aber Vidante die Liaison der Beiden zugetragen. Wutentbrannt traf er zu Hause ein und sann auf Rache. Schon am nächsten Tag erschien Herzog Barnim vor dem Schloss und stellte erschrocken die Rückkehr des Hausherrn fest. Er lud ihn zur Jagd ein und bald verfolgten sie einen stattlichen Hirsch, so schnell, dass der Troß nicht folgen konnte.
Mitten im tiefsten Wald stellte Vidante Herzog Barnim II. und stieß ihm das Schwert in die Brust, bevor dieser sich wehren konnte. Barnims Bruder ließ an der Mordstelle einen Gedenkstein und ein großes Kreuz errichten, das Barnimskreuz. Dieses stand an der Chaussee von Stettin nach Ueckermünde zwischen Entepöl und Hintersee im Hochwald. Man sah das hohe schwarze Kreuz erst wenn man kurz davor stand.

Quellen und Literatur:
Hinz, Johannes - Pommern. Wegweiser durch ein unvergessenes Land, Bechtermünz Verlag, Augsburg 1996, S.394-395+408
recherchiert und bebildert von: marianundsabine.de
Hinweise von: Forschungsgruppe Preußische, Mecklenburgische und Anhaltische Meilensteine e.V.


Sühnekreuze & Mordsteine