Deutschland Niedersachsen Lkr. Wolfenbüttel

Berklingen / OT von Vahlberg


Blick zum Standort
Foto: Blaszczyk

Zustand 2008
Foto: Röwer / Dodzuhn

Blick zum Standort
Foto: Röwer / Dodzuhn
(2008)

das Steinkreuz
von Moosen befreit
Foto: Röwer / Dodzuhn
(2008)

Detail der
Einzeichnungen
Foto: Röwer / Dodzuhn
(2008)

PLZ: 38170

GPS:

Standort: Außen am Kirchturm, in ca. 2m Höhe.

Größe / Material: 67:73:19 / Kalkstein

Geschichte: Neuer Standort: außen am Kirchturm in ca. 2m Höhe in einer Metallhalterung. (Blaszczyk 04/2016)

Das Steinkreuz von Berklingen befindet sich tatsächlich noch immer liegend an dem schon bei Müller / Baumann (1988) angegebenen Orte. Es war vollkommen überwachsen und mit Moos überzogen. Allem Augenschein nach droht hier ein Verschwinden durch einsinken in den Boden. Nachdem wir die Vegetation für die Fotos beseitigt hatten, entschlossen wir uns, wegen des zu erfühlenden eingemeißelten Symbols, das Moos ebenfalls zu entfernen. Die Deutung des Symbols gelang uns aber dennoch nicht. In einem Teil der Figur ist eine kreuzartige Struktur zu erkennen, die in runde Elemente überzugehen scheint. (Röwer / Dodzuhn 06/2008)

Ca. 40m östlich der evgl. Kirche steht an der erhöht liegenden Straßenecke Vahlberger Straße / Semmenstedter Straße ein älteres Haus. Vor dessen Nordecke liegt neben einer Bundespostkabelmarke das Steinkreuz lose am Boden. Noch am Ende des 18.Jahrhunderts standen dieses und die beiden nachstehend erwähnten Steinkreuze westlich vom Ort, an dem nach Kl. Vahlberg führenden Wege. Auf der "Karte des Landes Braunschweig im 18.Jhdt." hieß dort die Flur "Am Creutz Wege". Von ihm sind Kopf, Querarm und das obere Schaftstück erhalten. Es besitzt gekehlte Winkelecken. Auf einer Seite befindet sich eingerillt ein lateinisches Kreuzchen, an dessen Fuß ein kleiner Ring anschließt (vermutlich eine Hausmarke). (Müller / Baumann 1988)

   Im S von B., aber nicht mehr an ursprünglicher Stelle zwei tief in der Erde steckende Steinkreuze von 48, bezw. 60cm H. (Inventarisation von 1880). (Meier 1906)

Sage: Als im letzten Viertel des 18.Jahrhunderts in Berklingen nachgefragt wird, ob sich dort Steinkreuze befänden, antwortet der Pastor: "Solche sind da, die die Form eines Creutzes haben, und stehen drey dergleidien nahe vor dem Dorfe am Creutzwege, der nach Kl. Vahlberg führt." Es werden dieses dieselben Kreuze sein, die sich bei der Inventarisation der Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Wolfenbüttel im Süden des Dorfes befanden. Paul Jonas Meier kennt allerdings nur noch zwei tief in der Erde steckende Steinkreuze von 48 bzw. 60 Zentimeter Höhe, die sich aber schon nicht mehr "an ursprünglicher Stelle" befanden. (Krieger o.J.)

Quellen und Literatur:
Meier, Prof. Dr. P.J. (Hg.) - Die Bau- und Kunstdenkmäler des Herzogtums Braunschweig, Dritter Band: Die Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Wolfenbüttel, Zweite Abteilung, Wolfenbüttel, 1906, S.160
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.11, 56
Krieger, Heinz-Bruno - Die Steinkreuze von Berklingen, in: Steinkreuze im Elmvorland, Schöppenstedt o.J., S.6
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3830.12
elmsagen.de - Die Steinkreuze bei Berklingen
recherchiert und bebildert von Mike Röwer und Thorsten Dodzuhn (Fotos vom 18.06.2008)
weitere Hinweise von Erich Westphal, Braunschweig
Ergänzungen von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Fotos vom 1.04.2016)


Sühnekreuze & Mordsteine