Deutschland Niedersachsen Lkr. Hameln-Pyrmont

Nettelrede / OT von Bad Münder


Rückseite

PLZ: 31848

GPS: N 52° 14.167', O 9° 29.317'

Standort: Nordöstlich vom Ort, auf dem Tauben-Berge, unweit eines Holzabfuhrweges.

Größe / Material: 220:87:18 / Sandstein

Geschichte: Der Wettbergstein (auch Junkerstein genannt) ist ein kunstvoll behauener Kreuzstein, der oben giebelförmig gestaltet ist. Er zeigt auf der Vorderseite das von Wettberg'sche Wappen, einen Ochsenkopf. Darunter befindet sich ein stehendes, erhaben herausgearbeitetes lateinisches Kreuz. Der Halbkreis, auf dem es steht, symbolisiert nach verbreiteter Auffassung den Hügel Golgatha vor den Toren Jerusalems, auf dem Jesus Christus gekreuzigt wurde. Aus dem Tod von Golgatha erwächst nach diesem Bild alles künftige Leben, das Kreuz wird zum Lebensbaum. In den Winkelflächen ist in gotischen Kurrentbuchstaben folgende, an den Unglücksfall erinnernde, Inschrift eingeschlagen:
Anno Dni
1583 den
[...] Januarii is
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wetberg dorch
einen bohm
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gnedich sy
Auf der Rückseite lesen wir ebenfalls in gotischen Kurrentbuchstaben, mit einem erhabenen Kreuz darüber und der Darstellung des umgestürzten Baumes darunter:
De vngluckliche bohm
Die Inschrift besagt, dass der Junker Christoffer van Wetberg an dieser Stelle im Januar 1583 durch einen umstürzenden Baum zu Tode kam. Christoffer von (van) Wettberg war in der Gegend reich begütert und hoch geachtet. Der Taubenberg, auf dem der Gedenkstein steht, gehörte zu seinen Besitzungen. Mit dem Tod von Jobst Asche von Wettberg, einem Enkel des Verunglückten, der in Kämpfen gegen die Türken und in den Wirren des Dreißigjährigen Krieges alle seine sieben Söhne verloren hatte, starb das Geschlecht 1644 aus.
Der aus Sandstein gefertigte Wettbergstein ist der mit Abstand älteste Gedenkstein im Deister. Die Inschrift auf dem Stein hat in den letzten Jahren gelitten, nachdem die 400 Jahre zuvor dem Stein kaum und der Inschrift wenig zugesetzt hatten.
Jahr der Aufstellung: 1583.

Sage:

Quellen und Literatur:
Klapproth, Günther - Gedenksteine im Deister, 2003


Sühnekreuze & Mordsteine