Deutschland Niedersachsen Lkr. Hildesheim

Schellerten


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Blick zum Standort

Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

Zeichnung bei
Hoffmann (1935)

PLZ: 31174

GPS: N 52° 11,152', O 10° 5,459'

Standort: Westlich von Schellerten, an der Nordseite der B1, schräg gegenüber vom Kilometerstein 1,1 am Grabenrand.

Größe / Material: 80:50:25 / Sandstein

Geschichte: Der Stein ist sehr stark zur vielbefahrenen B1 verwittert. Auf der Rückseite ist noch ein eingerillten Balkenkreuz zu erkennen. Dieser Stein sollte eigentlich an einen sicheren Platz verbracht werden! In ein paar Jahren ist darauf nichts mehr erkennbar!

Der verwitterte Kreuzstein läßt nur noch auf der Rückseite die (einst wohl auch vorderseitig vorhanden gewesene) Darstellung eines eingerillten lateinischen Balkenkreuzes erkennen, bei welchem der Querbalken durch den durchgezogenen Längsbalken unterbrochen ist. Auf der zur Straße hin zeigenden Vorderseite sind nur noch schwach die Rillen des untersten Stammteils auszumachen. Die darüberliegende Fläche zeigt eine leichte Einbuchtung, die sehr wahrscheinlich nicht durch Verwitterung, sondern durch Zertrümmerung entstanden ist. (Müller / Baumann 1988)

   Bei Schellerten ist an der Landstraße, die nach kemme führt, links am Graben der sehr verwitterte und beschädigte Stein zu finden. Ein auf der Vorderseite in Umrissen eingehauenes Kreuz ist noch deutlich zu sehen; die Rückseite läßt nur noch Spuren derselben Zeichnung erkennen.
   Sage: Auch dieser Stein hat den Namen "Napoleonstein" im Volksmunde. (Hoffmann 1935)

Sage: 1. Der Stein wurde früher "Napoleonsstein" genannt und sei von einem anderen Platz nach hier gebracht worden, als Anfang des 19. Jahrhunderts Napoleon den Ausbau der wichtigsten Straßen zu Chausseen anordnete.
2. Bei dem Stein soll ein Offizier begraben liegen, der im Jahre 1367 in der Schlacht bei Dinklar (einer Fehde zwischen dem Bischof Gerhard von Hildesheim und dem Herzog Magnus von Braunschweig) gefallen ist.

Quellen und Literatur:
Müller, Werner - Wegweiser zu den Kreuzsteinen im Landkreis Hildesheim, 2001, S.42-43
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3826.5
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.38
recherchiert und bebildert von Gunter Marx, Löhne


Sühnekreuze & Mordsteine