Deutschland Niedersachsen Lkr. Northeim

Schoningen / OT von Uslar


Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

Detail des
Pflug-Reliefs

PLZ: 37170

GPS:

Standort: Auf dem Friedhof.

Größe / Material: 115:53:14 / Sandstein

Geschichte: Bis etwa Anfang der 80ger Jahre Stand der Kreuzstein im Ort vor der alten Schule. Galt dann als verschollen. Die Gemeinde hatte ihn aber geborgen und ihn später auf dem Friedhof aufgestellt. Der Zeitpunkt der Wiederaufstellung ist noch unklar. Leider wurde der Stein zu tief in den Boden eingelassen. Etwa die untere Hälfte des Dreipasses im Spitzbogen unter dem Kreuz steckt im Boden, so dass der verwitterte Pflug im Dreipass nicht mehr zu erkennen ist und durch die stehende Nässe an der Erdoberfläche bald ganz ausgewittert sein wird.
Die Rückseite mit dem Scheibenkreuz und der Zimmermannsaxt sind so fein gerillt, dass sie nur noch schwer auszumachen sind. (Müller 10/2008)

Der Kreuzstein hat mehrfach den Standort gewechselt. Zuletzt hatte er am Nordausgang des Dorfes gestanden. Im Zuge der Straßenerweiterung wurde er 1966 an der alten Schule in der Ortsmitte aufgestellt. Die Vorderseite zeigt erhaben auf vertieftem Grund ein gotisches nasenbesetztes Kreuz, das auf einem Spitzbogen steht. Die Nasen sind filigranartig angesetzt und flacher gearbeitet als das übrige Kreuz. Unter der Nase des Schaftes sitzt eine Form, die nicht mehr zu deuten ist. Die Kreuzarme münden in eine erhabene Umrandung des Steines; lediglich unter dem rechten Querbalken ist sie noch erhalten, sonst ist sie abgeschlagen. Auch das Kopfteil des Kreuzsteines ist stark beschädigt. Im Dreipaß des Spitzbogens ist als Flachrelief ein stark verwitterter Pflug zu sehen.
Auf der Rückseite sitzt ebenfalls als Flachrelief ein Scheibenkreuz (ø = 44cm). Die Kreuzarme verbreitern sich und sind an ihren Enden eingekehlt. Unter dem Scheibenkreuz ist teils als Flachrelief, teils eingerillt eine 35cm hohe Zimmermannsaxt. (Müller / Baumann 1988)

Sage: Unter dem Stein sollen silberne Knöpfe gefunden worden sein. Deshalb soll es sich bei dem Kreuzstein um einen Grabstein für einen Offizier handeln, der bei einem Scharmützel zwischen Allershausen und Schoningen ums Leben gekommen sei.

Quellen und Literatur:
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3826.7
aktuelle Aufnahme und Infos von Werner Müller, Elze (Foto von Oktober 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine