Deutschland Niedersachsen Lkr. Celle

Südwinsen (I) / OT von Winsen


Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

PLZ: 29308

GPS:

Standort: Am Feldweg nach Hambühren-Oldau, in einer mit Granitpfosten und Ketten eingefriedeten Anlage.

Größe / Material: 50:41:16 / Kalkstein

Geschichte: Benennung (zusammen mit Südwinsen II): "Die Prinzensteine".

Mit dem nachfolgend erwähnten Denkstein am Feldweg nach Hambühren-Oldau vor einer mit Bäumen und Büschen bepflanzten Anlage. Bis zum Jahre 1854 ca. 500 Meter südwestlich davon. Seit dem Jahre 1906 stehen sie in einer Einfriedung, bestehend aus vier 70cm hohen Granitpfeilern, die miteinander durch Ketten verbunden sind:
Verwittertes, mehrfach ausgebessertes und im Jahre 1933 schwer beschädigtes Scheibenkreuz, bei dem auf der Vorderseite das Relief eines gleicharmigen nasenbesetzten Kreuzes und auf der Rückseite ein Schild mit nicht mehr deutbarem Inhalt (der einst die Bärentatzen des Hoyaer Wappens gewesen sein soll) zu erkennen sind. (Müller / Baumann 1988)

[...] Auf dem rechts stehenden Stumpfe sind noch schwache Spuren des Wappenzeichens der Grafen von Hoya, zwei Bärenklauen, zu erkennen. Daß ein Graf von Hoya bei Winsen fiel, ist nicht erweislich. Wohl aber wurde Graf Otto von Hoya dort von den Gegnern gefangen. Stark in die Enge getrieben, soll er verschmäht haben zu fliehen und sich mit dem Kampfruf "Martel Godes, de berenclau vluden nuwerlde" in die Schlacht gestürzt haben. Vielleicht soll sich der Denkstein hierauf beziehen. (Hoffmann 1935)

   Übrigens kehrt die Sage von zwei Brüdern, die sich im Zweikampfe töten, sehr häufig in veränderter Fassung wieder. Zwischen Winsen a.d. Aller und Oldau stehen rechts am Wege zwei Steine, die "Prinzensteine" genannt. Der Kriegerverein zu Winsen hat sie in pietätvoller Weise mit einer würdigen Einfassung versehen. Es wird von den beiden Steinen erzählt, in der Schlacht bei Winsen, am 11.Juni 1388, hätten zwei Brüder aus fürstlichem Geschlechte, die sich feindlich gegenüberstanden, sich im Zweikampfe getötet und sich erst erkannt, als in ihrem letzten Augenblicke das Visier gefallen wäre. (Viebrock 1908)

Sage: Diese "Prinzensteine" genannten Denkmale sollen für zwei Brüder (oder Prinzen) gesetzt worden sein, die hier in der am Ende des Lüneburgischen Erbfolgekrieges am 28.5.1388 in der Schlacht bei Winsen im Kampf als Gegner fielen. - Angeblich wird diese Sage durch Angaben im Kirchenbuch von Winsen (Aller) unterstützt. Sicher ist, daß ein Graf Erich von Hoya hier gefallen ist.

Quellen und Literatur:
Viebrock, H. - Kreuzsteine in Niedersachsen I, in: Niedersachsen, 13.Jg., Bremen 1908, Nr.13, S.239
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.7, 40
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3325.1
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto von Juni 1996)



Südwinsen (II) / OT von Winsen


Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

Zeichnung bei
Hoffmann (1935)

Standort: bei vorigem

Größe / Material: 50:35:19 / Granit

Geschichte: Zweiter sogen. "Prinzenstein" mit auf der Vorderseite stark hervortretendem Schild ebenfalls undeutbaren Inhalts und auf der Rückseite einem Relief eines sich schräg über die Fläche legenden Blumenornaments. Dieses wird als Zeichen der an dieser Schlacht ebenfalls beteiligt gewesenen Angehörigen der Braunschweiger Patriziervereinigung "Lilienventhe" gedeutet, macht jedoch, wenn überhaupt alt, den Eindruck, in späterer Zeit nachgearbeitet worden zu sein. (Müller / Baumann 1988)

   In der "Ohr" bei Südwinsen (Aller) sind in der Nähe eines einzelnen Hauses zwei Steine, dort "Prinzensteine" genannt, aufgestellt. Sie haben einst etwas weiter davon im Felde gestanden und sind Denksteine an die Schlacht bei Winsen im Jahre 1388. Es sind nur kümmerliche Überbleibsel (TXXV, 140 u. 141), sehr verwittert und beschädigt, von denen im Juli 1933 der Kreuzstein durch ruchlose Bubenhand in zwei Teile zerschlagen ist. Es ist dieses der linke der beiden Steine, auf dem noch das untere Stück eines mit gotischen Nasen verzierten Kreuzes im Kreise zu sehen ist. [...] (Hoffmann 1935)

Sage: Diese "Prinzensteine" genannten Denkmale sollen für zwei Brüder (oder Prinzen) gesetzt worden sein, die hier in der am Ende des Lüneburgischen Erbfolgekrieges am 28.5.1388 in der Schlacht bei Winsen im Kampf als Gegner fielen. - Angeblich wird diese Sage durch Angaben im Kirchenbuch von Winsen (Aller) unterstützt. Sicher ist, daß ein Graf Erich von Hoya hier gefallen ist.

Quellen und Literatur:
Viebrock, H. - Kreuzsteine in Niedersachsen I, in: Niedersachsen, 13.Jg., Bremen 1908, Nr.13, S.239
Hoffmann, Adolf - Die mittelalterlichen Steinkreuze, Kreuz- und Denksteine in Niedersachsen, 1935, S.7, 40
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3325.2
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto von Juni 1996)


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