Deutschland Niedersachsen Lkr. Osterode am Harz

Walkenried


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Abbildung bei
Müller / Baumann
(1988)

PLZ: 37445

GPS: N 51° 35,147', O 10° 37,308'

Standort: Auf dem Kupferberg, ca. 100m nördlich des Schützenhauses und dort etwa 10m westlich des Harzer Grenzweges (Wanderweg). Der Stein wurde hier einbetoniert.

Größe / Material: 62:56:16 / Kalkstein

Geschichte: Benennung: "Pilgerstein".

Am Westhang des Kupferberges. Auf der Vorderseite steht erhaben auf vertieftem Grund ein mittelpunktzentriertes nasenbesetztes Kreuz, dessen Arme sich vom Scheibenrand absetzen. Auf der Rückseite ist ebenfalls erhaben ein schon stark verwittertes Wiederkreuz ohne Nasen, das gleichfalls vom Scheibenrand abgesetzt ist.
Der Scheibenrand weist starke Beschädigungen auf. Wie die Bad Sachsaer Steine wird auch dieses Denkmal "Pilgerstein" genannt. (Müller / Baumann 1988)

Auf dem Kupferberg bei Walkenried steht ein Kreuzstein, der auf der einen Seite ein Nasenkreuz und auf der anderen Seite ein Wiederkreuz zeigt. Der runde Stein hat einen Sockel und steht versteckt zwischen den Bäumen.
An der Straße nach Bad Sachsa, auf dem Blumenberg, steht ein Scheibenkreuz, das heißt, der runde Stein soll einmal ein Kreuz gehabt haben, zu erkennen ist es heute nicht mehr. Ihm gegenüber erhebt sich ein Steinkreuz am Ackerrand.
W. Reinboth, Walkenried, schrieb 1966 über diese Steine: "Bei den Steinen auf dem Kupferberg nahe Walkenried und bei den Steinen an der Walkenrieder Straße handelt es sich vermutlich weder um Sühnezeichen noch um Grenzsteine. Eine Rückfrage bei Thüringer Spezialforschern ergab, daß es sich wahrscheinlich um Erinnerungszeichen an Wallfahrten handelt; solche Steine sind von Pilgern gesetzt worden."
W. Kalthammer, Seesen, schloß sich 1972 dieser Ansicht an und berichtete, daß das Steinkreuz auf dem Blumenberg bereits in einer Urkunde aus dem Jahre 1610 erwähnt worden sei. Ob diese Theorie richtig ist, ist fraglich, denn es wäre durchaus möglich, daß der Klosterbereich Walkenried durch Kreuzsteine und Steinkreuze gekennzeichnet wurde. (Vollbrecht 1979)

Sage:

Quellen und Literatur:
Krieg, R. - Steinkreuze am und im Harz, in: Der Harz, Wernigerode 1922, S.139
Schwarz, P. - Mordsteine, in: Die Spinnstube, 1.Jg., Nr.15, Göttingen 13.04.1924
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.50, Nr.235
Reinboth, W. - Steine erzählen ihre Geschichte, in: Göttinger Tageblatt vom 24.12.1965
Kalthammer, W. - Steinkreuze im Harzland, in: Niedersachsen, 76.Jg., Dez. 1976, Heft 4, S.125
Vollbrecht, U. - Steinkreuze und Kreuzsteine im Harz, in: Allgemeiner Harz- Berg- Kalender für das Jahr 1979, S.91
Kalthammer, W. - Handzeichen auf Grenzkreuzen am Beispiel der "signet crutze" von Hahausen, in: Das Kleindenkmal, 5.Jg. 1981, Nr.8, S.1
Kalthammer, W. - Kreuze als Grenzzeichen, in: Allgemeiner Harz-Berg-Kalender, 1982, S.109-110
Müller, Werner - Steinerne Scheibenkreuze in Niedersachsen, in: Die Diözese Hildesheim in Vergangenheit und Gegenwart, 50.Jg. 1982, S.119-136
Rein, A. - Ein alter Kreuzstein findet kaum Beachtung, in Deister Weser Zeitung, Hameln 22.04.1983
Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.4429.5
Kalthammer, Wilhelm - Steinkreuze und Kreuzsteine im Harz, in: Steinkreuzforschung, Monographienreihe Nr.6, 1990, S.52-53
recherchiert und bebildert von Ute Fuhrmann / Rainer Vogt, Thale (Fotos von Mai 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine