Deutschland
Nordrhein-Westfalen
Lkr. Minden-Lübbecke
Barkhausen / OT von Porta Westfalica
Blick zum Standort |
PLZ:
32457
GPS:
N 52° 14,886', O 8° 52,869'
Standort:
An der Westseite der Margaretenkapelle,
innerhalb der frühgeschichtlichen Wallanlage der “Wittekindsburg”, nahe dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal.
Größe / Material:
190:65:32 / Porta-Sandstein
Geschichte:
Am Kamm des Wiehengebirges befindet sich innerhalb der Wallanlage
"Wittekindsburg" (westlich vom dortigen Berghotel) die aus dem 13.Jahrhundert stammende St.-Margareten-(Klus-)Kapelle. An ihrer äußeren Westwand steht, mit
ihr durch Metallstangen verbunden, der wuchtige, im unteren Teil leider sehr verwitterte und beschädigte Kreuzstein.
Er zeigt, erhaben herausgearbeitet, ein fast gleicharmiges Kreuz mit nach außen schwach erweiterten Balken, von denen der untere eine Fortsetzung durch
einen (bei Vortragekreuzen üblichen) Tragestab erhält, der am Boden auf einem kleinen Halbkreisbogen steht.
Der Kreuzstein wurde im Jahre 1932 nahe der Kapelle gefunden und soll in früherer Zeit schon dort gestanden haben. (Müller / Baumann 1988)
Kreuzstein auf dem Wittekindsberg an der Westwand der
Margaretenkapelle. Die Kapelle steht eine halbe Stunde westlich des Denkmals auf dem Gebirgskamm hinter dem Berghotel
"Wittekindsburg". Die Steinplatte wurde im Sommer 1932 nicht weit von der Kapelle, unter Laub und Erde vergraben, aufgefunden
und an die Kapellenmauer gesetzt. Ältere Leute in Barkhausen erzählten, daß das Kreuz auch früher schon an der Kapelle gestanden
habe. Ledebur nennt es 1824 nicht. Der Stein ist unten beschädigt und verwittert. Er trägt auf der Vorderseite ein erhaben
herausgearbeitetes Kreuz mit längerem Tragestab, also ein Vortrage- oder Prozessionskreuz. Die Arme des Kreuzes verbreitern sich
nach außen von 12 auf 17cm, es ist also ein schwach ausgebildetes breitrandiges Kreuz. Diese Form ist bei Vortragekreuzen
beliebt. Der untere Kreuzbalken ist 3cm länger als die Querbalken (28 gegenüber 25cm). Die "Margaretenklus" wird zuerst 1224
erwähnt. Ob mit ihr eine schon 993 gegründete klösterliche Niederlassung der Benediktinerinnen verbunden war, wie die älteren
Schriftsteller annehmen, wird bestritten. Die Kapelle ist in die Umwallung der Wittekindsburg hineingebaut; 40 Schritte entfernt
entspringt eine Quelle; der Platz war vermutlich eine alte Kultstätte.
In vorreformatorischer Zeit führten von Minden aus Prozessionen und Wallfahrten nach hier den Berg hinauf. Einzelheiten
darüber sind nicht bekannt. Bis 1810 blieb die Kapelle im Besitz der Katholiken.
Die Volkssage hat sich mit diesem Stein, der auch ein ehemaliger Grabdeckel sein kann, anscheinend nicht beschäftigt. (Brockpähler, 1963)
Sage:
Quellen und Literatur:
• Brockpähler, Wilhelm - Steinkreuze in Westfalen, 1963, S.72-73
• Müller / Baumann - Kreuzsteine und Steinkreuze in Niedersachsen, Bremen und Hamburg, 1988, Nr.3719.6
• recherchiert und bebildert von Gunter Marx, Löhne (Fotos von August 2009)