Deutschland Nordrhein-Westfalen Rhein-Sieg-Kreis

Königswinter (I)

PLZ: 53639

GPS: N 50° 40,705', O 7° 11,266'

Standort: An der "Rheinallee".

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Vermauertes Steinkreuz. Inschrift auf Kopf-, Querbalken und Stamm:
AO 1779
D 10 JUNI
IST ALHIER DIE EHRSA
ME FRAU MARIA BACHEMS
GENANT KREMERS MIT
EINEM BLITZSTRAHL
TÖDLICH
GETROFFEN
WORDEN
RIP
Fußverbreiterung, Armenden mit Sätteln, Winkelvoluten und Randleiste.

Sage:

Quellen und Literatur:
Freckmann, Klaus / Bölling, Heinz - Alte Grabkreuze im Siebengebirge und an der unteren Sieg, 1983, S.69, Nr.17
recherchiert und bebildert von Dieter Est, Niederkassel (Foto vom 14.04.2016)



Königswinter (II)


die andere Seite

Opferaltar
am Sockel

Abbildung bei
Biesing (1980)

GPS: N 50° 40.255', O 7° 12.017'

Standort: Drachenfelsweg - Eselsweg - unterhalb der beiden Kuckstein Höfe.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Nach dem Volksmund soll das Wegkreuz die Stelle bezeichnen, an welcher Klaus von Drachenfels seinen Vetter Heinrich im Jahre 1493 erschlug. Das ist eine Fehlinterpretation, wie Biesing (1980) feststellt.

[...] Über das unheilvolle Ende des Streits zwischen Klaus und Heinrich von Drachenfels berichtet Maaßen: "Es war im Jahr 1493, als Klaus beim Erzbischof (Anm.: von Köln) wieder zu Gnaden aufgenommen, vom Vetter (Anm.: Heinrich) Einlaß und Wohnung auf dem Drachenfels begehrte. Solches ward ihm aber verweigert. Da machte sich Klaus, den die Vettern einen Verwüster und Verschleuderer des Familiengutes nannten, mit seinen Knappen auf nach Königswinter, um Jene zu treffen, und als nun Heinrich in Begleitung von Knechten ihm von oben entgegen gangen, kam es zu einem Wortwechsel, wobei Heinrich den älteren Vetter erschlug. Das geschah am unteren Burgweg, in der Richtung auf Königswinter, am zweiten Kucksteiner Hof".
Im Volksmund wird auch heute noch allgemein das alte Wegkreuz am Eselsweg - hier führte früher der vom Helteweg herkommende Ritterweg zur Burg Drachenfels und zur Wolkenburg vorbei - als die Stätte bezeichnet, an der Ritter Klaus Herr zu Drachenfels erschlagen worden ist.
De Claer führt in Bezug auf das Geschehen aus: "Ritter Clais ist 1492 auf gewaltsame Weise zu Tode gekommen, aber nicht in ritterlichem Zweikampf, sondern von seinem Vetter Heinrich Herrn zu Drachenfels und dessen Knechten Friedrich Stylling und Claes von Forsbach in den Weinbergen bei Rhöndorf mit Knütteln erschlagen worden. Ein Kreuz soll bis in unsere Tage (Anm.: 1878-1880) die Stelle bezeichnet haben. Die Mordstelle wird indessen verschieden bezeichnet; während einige sagen, die Stelle sei unterhalb des zweiten sogenannten Kucksteines, wo der Weg nach dem Drachenfels aufwärts wendet, sagen andere, die Stelle sei höher aufwärts gewesen, und zwar dort, wo der Weg nach der Wolkenburg sich vom Drachenfelser Weg abzweigt, welch letztere Ansicht mir die richtige zu sein scheint, um so mehr, als sich an der fraglichen Stelle unterhalb des zweiten Kucksteines bereits ein altes Steinkreuz (Anm.: siehe Abb.49 das Wegkreuz) befindet mit einer anderen Inschrift".
Man kann noch heute an Ort und Stelle feststellen, daß der Hinweis von de Claer auf eine "andere Inschrift" zutreffend ist. (Biesing 1980)

Sage:

Quellen und Literatur:
Biesing, Winfried - Drachenfelser Chronik. Geschichte eines Berges, seiner Burg und seiner Burggrafen, Bonn 1980, S.103-104 und Abb.49
recherchiert und bebildert von Dieter Est, Niederkassel (Fotos vom 14.04.2016)


Sühnekreuze & Mordsteine