Österreich Oberösterreich Bezirk Eferding

Oberschaden / OT von Eferding


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seitliche Ansicht

Erläuterungstafel

Abbildung bei
Paul (1975)

PLZ: A-4070

GPS: N 48° 18,351', O 14° 2,157'

Standort: In einer Grünanlage inmitten des Dreiweges Eferding - Taubenbrunn - Oberschaden.

Größe / Material: 67:38:22 / Granit

Geschichte: Benennungen: "Hochzeitskreuz", "Teufelsstein", "Hochzeitsstein". An der Vorderseite ein einfaches lateinisches Kreuz über die gesamte Größe. An der Rückseite schlecht erkennbar ebenfalls über die gesamte Größe ein Kreuz (Kreuzform verwittert und kaum mehr erkennbar, möglicherweise Wieder- oder Tatzenkreuz).

An einem Gartenzaun entlang eines Güterweges von Eferding zum Weiler Inn; ÖK 31.
Niederer Kreuzstein.
"Hochzeitskreuz"; laut Auskunft im Heimatmuseum im Schloß Starhemberg wahrscheinlich ein Grenzzeichen des Stiftes Wilhering.
Granit
Kons. OSR. Hans Miedl, Eferding - Sage vom Hochzeitskreuz in Gedichtform von Carl M. Eckmayr.
A. Paul, Steinkreuze, S.49 und Abb.50 - E. Fietz, Kultmale, S.43 - A. Depiny, Sagenbuch, S.290.
Eine hochmütige Bauerntochter wurde bei der Hochzeitsfeier vom Teufel geholt (nach E. Fietz "von einem Blitz getroffen"), als sie in Übermut Brot und Wein zum Pflastern des Weges benutzte. Ähnliche Legenden berichtet A. Depiny aus Eferding und Umgebung. (Paul 1979)

   Der niedere Kreuzstein stand ursprünglich außerhalb der nordöstlichen Burgmauer des seit 1559 im Besitze der Starhemberger befindlichen Schlosses. Neusiedlungen veranlaßten in den letzten 50 Jahren mehrfache Versetzungen. Heute steht es an einem Gartenzaun auf dem Fahrwege (Güterweg) zum Dorfe Inn.
   Um diesen Stein, auch "Hochzeitskreuz" genannt, rankt sich folgende Legende. Ein ehrbarer Bauernsohn bewarb sich um eine hochmütige Bauerstochter. Schon war die Hochzeitstafel. gerichtet und zahlreiche Gäste versammelt als die Braut ihren Bräutigam seine bescheidenen Verhältnisse vorhielt. Wer sie zur Frau begehrte müsse ein stolzes Haus sein eigen nennen, müsse sie in Milch und rotem Wein baden und die Wege des Gartens mit weißem Brote pflastern. Vergeblich versuchten Bräutigam und Gäste sie von ihrem frevelhaften Wünschen abzubringen. Ihr Übermut wurde dadurch noch mehr angefacht. Sie öffnete die Tür des Saales, ging mit Brot und rotem Wein bis zum Kreuzweg und legte dort die Brotschnitten auf die staubige Straße und goß blutroten Wein darauf. Hochmütig betrat sie das sonderbare Pflaster. Im selben Augenblick tat sich unter Blitz und Donner ein feuriger Schlund auf und die frevelhafte Braut war mit gellendem Schrei für immer verschwunden.
   Soweit die Legende. In Wahrheit dürfte es sich, wie auch im Oberösterreichischen Landesmuseum im Schloß Starhemberg vermutet wird, um einen Grenzstein der Landgerichtsgrenze des Stiftes Wilhering handeln. (Paul 1975)

Sage: Dieser Stein trägt den Namen "Teufels- oder Hochzeitsstein". Er erinnert an eine alte Sage, die erzählt, daß hier in der Nähe einst der Teufel die Seele einer jungvermählten Frau geholt haben soll, weil sie in ihrem Übermut nach dem Hochzeitsmahl mit einer Brotkrume ihre Schuhe geputzt und den ersten Tanz nicht mit ihrem Gatten sondern mit einem fremden Ritter gedreht hatte. (Informationstafel neben dem Stein)

Quellen und Literatur:
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, 1975, S.49 unter Eferding
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Oberösterreich, in: Oberösterreichische Heimatblätter, hrgg. vom Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege in Oberösterreich; 33.Jg., 1979, Heft 1/2, S.95 unter Eferding
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, Nachtrag 1988, S.73 unter Eferding
recherchiert und bebildert von Harald Hartmann, Klosterneuburg (Fotos vom 3.05.2010)


Sühnekreuze & Mordsteine