Österreich Oberösterreich Linz-Land

Weißenberg / OT von Ansfelden


Blick zum Standort

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seitliche Ansicht

Detail Inschrift

Abbildung bei
Paul (1975)

PLZ: A-4053

GPS: N 48° 10,155', O 14° 14,062'

Standort: An der Bundesstraße B139 bei der Autobushaltestelle "Weißenberg im Kremstal-Schloss".

Größe / Material: 228:107:36 / Granit

Geschichte: Benennung: "Volkerstorfer Kreuz", Hochkreuz in lateinischer Form, quadratischer Querschnitt, in der Mitte vorne und hinten ein griechisches Kreuz reliefartig herausgemeisselt; schlecht lesbare Inschrift in gotischen Buchstaben an der Vorderseite.

   Das hohe, als "Volkerstorfer Kreuz" bekannte Flurdenkmal steht an der Bundesstraße 139, genau an der Abzweigung zum nur 500m entfernten, ebenso bekannten Ort Zeitelham, weshalb ich es unter diesem Stichwort eingeordnet habe, obwohl es geschichtlich zu dem in einer Talmulde gelegenen Ort und Schloß Weissenberg gehört. Aus rotem Marmor von fachkundiger Hand geschaffen trägt es die Inschrift: Der vol-geporn-Hasher-Volker-storff-der-da. Kreuzmach-las.
   Eine Jahreszahl am oberen Ende des Schaftes ist verwittert. Man glaubt 1743 zu erkennen, was nicht stimmen kann. Die Volkerstorfer herrschten von 1357-1618 auf Schloß Weissenberg (lt. Strnad sind sie sogar schon 1616 ausgestorben) und da ihre Erben am Adelsaufstand teilnahmen, wurden ihre Güter 1619-1620 sequestiert. 1730-1758 befand sich Weissenberg, das seinen Namen von einem Ministerialengeschlecht (1189-1261) gleichen Namens hat, im Besitz der Freiherren von Weichs.
   In der von mir gesichteten Literatur fand ich keinen Hinweis auf dieses Kreuz. Seiner Inschrift nach sollte es sich um ein Votivkreuz handeln. Da aber die Volkerstorfer an sehr verschiedenen Stellen Gerichtsbarkeiten erkauft hatten, könnte es auch ein Zeichen der Gerichtshoheit darstellen zumal ein "Landgericht Volkerstorf" in der Literatur erwähnt wird, ohne daß dessen Grenzen, ein Ort oder ein Schloß Volkerstorf urkundlich nachweisbar sind.
   Die Unklarheiten werden noch durch die Tatsache vermehrt, daß Weissenberg von 1623-1724 den Grafen Tilly gehörte, die in vereinzelt erhaltenen Urbarblättern einmal von "Tillysburg" ein andermal von "Volkerstorf" genannt werden. (Paul 1975)

Sage:

Quellen und Literatur:
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, 1975, S.50-51 unter Zeitelham
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Oberösterreich, in: Oberösterreichische Heimatblätter, hrgg. vom Landesinstitut für Volksbildung und Heimatpflege in Oberösterreich; 33.Jg., 1979, Heft 1/2, S.97
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, Nachtrag 1988, S.73 unter Zeitelham
recherchiert und bebildert von Harald Hartmann, Klosterneuburg (Fotos vom 2.05.2010)


Sühnekreuze & Mordsteine