Österreich Vorarlberg Bezirk Bregenz

Bödmen / OT von Mittelberg


Erläuterungstafel

Skizze bei
Paul (1988)

Zustand im
Juni 2008
Foto: Gagstädter

PLZ: D-8756X / A-699X

GPS: N 47° 19.081', O 10° 8.869'

Standort: Im Sommer 2008 befindet sich das Steinkreuz inmitten einer Baustelle. Es erscheint stark gefährdet.

Am Sonnhaldeweg bei einem Bildstock. Das Kleinwalsertal hat jedoch aufgrund der gegebenen Geländestruktur keine direkte Straßenverbindung zum übrigen Gebiet Österreichs und ist nur von Deutschland aus über Oberstdorf zu erreichen. Es handelt sich damit um eine sogenannte funktionale Enklave oder auch Pene-Enklave.

Größe / Material: 73:70:10 / Sandstein

Geschichte: Der Fuß des Kreuzes fehlt, stark verwittert. Auf der Erläuterungstafel ist zu lesen:
Nach mündlicher Überlieferung wurde dieses Kreuz von einem Mann errichtet, der nach einerr Trinkgelage seine drei Brüder erschlug.
Im 16.Jhdt. war bestimmt, dass ein Mörder als Teil der Sühne eigenhändig ein Kreuz aus dem Fels hauen und am Tatort aufstellen musste.
Zu beiden Seiten des Kreuzes wurde je ein "Züüga" - steinerner Zeuge - eingegraben.
Dieses Sühnekreuz am Sonnhalde-Weg erinnert an den Tod des ersten Bruders, der zweite kam auf dem Kirchabüal in Mittelberg zu Tode. Auch dort steht ein Steinkreuz.
Der dritte Bruder verstarb in Mittelberg an der Straße nach Bödmen-Baad. Auch hier musste der Frevler ein Sühnekreuz aufstellen. Dieses wurde 1935 beseitigt.

Sage: 1. Nach mündlicher Überlieferung wurde dieses Kreuz von einem Mann errichtet, der nach einerr Trinkgelage seine drei Brüder erschlug.
2.Mittelberg hatte einmal vier Steinkreuze, welche die vier Himmelsrichtungen anzeigten und den Ort vor dem Bösen schützen sollten.

Quellen und Literatur:
Paul, Ada - Steinkreuze und Kreuzsteine in Österreich, Nachtrag 1988, S.64
recherchiert und bebildert von Thomas Pfundner, Holzschwang
Ergänzungen und aktuelles Foto von Klaus Gagstädter, Chemnitz


Sühnekreuze & Mordsteine