Michałowice / Kiesewald


Blick zum Standort

Zustand um 2010
Foto: Prescher

PLZ:

GPS:

Standort: Der Gedenkstein steht an der Straße von Michałowice (Kiesewald) nach Jagniątków (Agnetendorf), ein Stück nach dem letzten Haus von Michałowice, bereits weit außerhalb des eigentlichen Ortskerns. Kommt man aus Richtung Jagniątków, findet man das Denkmal etwa 150 Meter vor dem Ortseingangsschild Michałowice rechts der Straße. Es ist eingefriedet und kann nicht übersehen werden.

Größe / Material: 100:52:15 / Granit

Geschichte: Benennung: "Maywalds Tod". Der Stein trägt folgende Inschrift:

Hier
fand seinen
Tod
G. Maywald
d. 17. Septbr
1838
Am 17.09.1838 verließ der Unterförster Christian Gottfried Maywald gegen 5:00 Uhr die Försterei. Etwa eine Stunde später brachten ihn zwei Männer blutüberströmt zurück. Seine Frau saß gerade mit dem vierjährigen Kind am Frühstückstisch. Maywald erlag am Abend gegen 19:00 Uhr den schweren Verletzungen. Er war offenbar mit Wilderern zusammengestoßen und mit seiner eigenen Doppelflinte erschlagen worden. Sein Sohn Julius Maywald trat später in den Gräflich-Schaffgotschen Dienst und wurde wie sein Vater Förster.
Tatverdächtig waren Johannes Eichler (aus der gleichnamigen Baude, bei Špindlerův Mlýn / Spindlermühle im böhmischen Teil des Riesengebirges) und ein gewisser Andreas Hallmann. Die Tat war ihnen jedoch trotz zahlreicher Indizien nicht nachzuweisen. Julius Maywald traf den Erzählungen zufolge später noch einige Male auf Eichler, "der sich aber jedes Mal schnell abwandte". Doch die beiden mutmaßlichen Täter sind ihrer Strafe nicht entgangen. Eichler stürzte einige Jahre später bei einer Schmugglertour in den Schneegruben tödlich ab. Andreas Hallmann soll von einem wilden Stier aufgespießt worden sein.

Sage:

Quellen und Literatur:
Stelzer, Fritz - Maywalds Tod, in: Der Wanderer im Riesengebirge, Nr.9, 1938
Prescher, Andreas - Die Raubschützen im Isergebirge, Eigenverlag, Großschönau 2009
Auszug aus Stelzer (1938) mit Anmerkungen; eingesehen am 25.05.2015
recherchiert und bebildert von Andreas Bültemeier, Strahwalde (Fotos vom 25.05.2015)
Ergänzungen von A. Prescher, Großschönau (Foto von ca. 2010)


Sühnekreuze & Mordsteine