Marczyce / Märzdorf (I / II)


AK-Motiv, undatiert

Zeichnung bei
Cogho (1898)

PLZ:

GPS:

Standort: Das Dorf Märzdorf liegt etwa 3km südöstlich der Stadt Hirschberg (Jelenia Góra). Die beiden Kreuze stehen an der Dorfstraße

Größe / Material: linkes Kreuz (I): 141:71:28 / Sandstein
rechtes Kreuz (II): 121:95:22 / Sandstein

Geschichte: Hellmich (1923) beschreibt den Standort folgendermaßen: rechts neben dem Gasthofe "zur Heinrichsburg".
Das linke lateinische Seinkreuz (I) hat ausgefüllte Armstützen und trägt als Einzeichnung ein gut sichtbares Schwert
Bei dem rechten malteserförmige Steinkreuz will Beck (1898) noch eine rohe Messerform als Zeichen erkannt haben.

Sage: In Märzdorf Kr. Hirschberg stehen zwei Mordkreuze dicht beieinander an der Dorfstraße. Alte Leute sagen: zwei Liebhaber hätten um ein Mädchen einander erstochen. Die Kreuze sind aber in Form und Größe so verschieden voneinander, daß sie augenscheinlich nicht zur selben Zeit gesetzt worden sind. In den meisten Fällen sind Liebeshändel die Ursache zu den Morden gewesen, wegen deren die Steinkreuze gesetzt worden sind. (Beck 1898)

Quellen und Literatur:
Beck, Siegfried - Steinkreuze, in: "Gebirgsfreund", Illustrierte Zeitschrift für Topographie, Geschichte und Touristik des Riesen- und Isergebirges, des Jeschken- und Lausitzer Gebirges, Nordböhmens und des Spreewaldes; Organ des Gebirgsvereinsverbandes "Lusatia", 10.Jg., Nr.20 vom 15.10.1898, S.232 und Zeichnung 1, Märzdorf (I) auf S.234
Cogho, Robert - Beim toten Mann, Der Wanderer im Riesengebirge. Mitteilungsblatt des Riesengebirgsvereins. 18.Jg. 1898, Nr.12, S.178-180 besonders Fig.1a und 1b auf S.179
Hellmich, Max - Steinerne Zeugen mittelalterlichen Rechtes in Schlesien, Steinkreuze, Bildstöcke, Staupsäulen, Galgen, Gerichtstische, Liegnitz 1923, S.29 (Märzdorf) und Tafel X (irrtümlich Merzdorf 1 und 2)
Aktuelle Aufnahme von Roman Trocha
Foto und Informationen in Zusammenarbeit mit www.wroclaw.dolny.slask.pl


Sühnekreuze & Mordsteine