PLZ:
76863GPS:
N 49° 07,109', O 8° 11,664'Standort:
Nördlich der L 542 Richtung Erlenbach, am Radweg.Größe / Material:
SandsteinGeschichte:
In der ausgehauenen Bildnische befindet sich ein erhabenes Kreuz. In der Literatur wird eine Jahreszahl 1539 beschrieben, die sich am Schaft befinden soll. Diese ist jedoch nicht mehr lesbar.Sage:
Quellen und Literatur:
Der katholische Charakter unserer heimatlichen Landschaft wird vorwiegend durch das hohe Wegkreuz betont; es wurde hier in seinen vielfältigen
Formen beschrieben. Der Bildstock dagegen, der in manchen deutschen Gauen so zahlreich vertreten ist, führt in unserem Land ein wenig beachtetes Dasein. Er tritt nicht
nur zahlenmäßig gegenüber dem Steinkreuz kaum in Erscheinung, wir vermissen häufig auch seine religiöse Signatur; denn gar so viele Nischen dieser Kultmale sind
heute leer.
Wenn nun unsere Heimat auch keine typische Bildstocklandschaft darstellt und volkskundlich die noch vorhandenen Arbeiten kaum gewürdigt wurden, so seien hier
doch einige wenige originelle Werke herausgestellt.
Wie das Kruzifix sind unsere Bildstöcke Zeugnisse einer schlichten Handwerkskunst. Es sind pfeiler- oder säulenartige Monumente, die der volksfromme Glaube
und das Brauchtum unserer Vorfahren im Freien errichtete und deren betonter Kopfteil zumeist in einer Nische ein religiöses Bild trägt. Ich habe in der Pfalz noch etwas
mehr als hundert Bildstöcke gezählt. Spätmittelalterlicher Herkunft sind nur vierzehn Male, barocke Formen weisen 43 Werke auf, die übrigen wurden im 19. und
20. Jahrhundert geschaffen.
An der Straße, die von Hayna nach Erlenbach führt, wächst einer der Form nach ältesten Bildstöcke aus dem Ackerboden. Es ist ein fast drei Meter hoher
ungegliederter Pfeiler, ohne Sockel und ohne vorkragendes Gehäuse. Der im Querschnitt rechteckige Schaft ist kräftig gefast, das heißt, die Kanten sind gebrochen.
Unter seinem dachförmigen Abschluß hat man eine spitzbogige Nische herausgeschlagen, auf deren Rückwand das flache Relief eines Kreuzes sichtbar ist. Seine Form
erinnert an das Malteserkreuz. Das aus hellem Sandstein gefertigte markante Kultmal ist aus einem Block gehauen und stark verwittert.
Diese eindrucksvolle Form des Bildstocks ist heute in unserem Land einmalig. Es ist aber anzunehmen, daß auch unsere Heimat einstmals, wie die übrigen
deutschen Gaue, mit Bildstöcken reich gesegnet und diese Form weit verbreitet war; denn der ursprüngliche Bildstock wurde im Mittelalter, also in seiner Frühzeit, in
Holz ausgeführt. Man nahm dafür einen vierseitig zugehauenen Stamm, in den man eine Nische schnitzte. In dieser Stockform bei Hayna ist die einfachste und älteste
Gestalt dieses Kultmals zu erkennen. Sie ist vom Werkstoff Holz in den Sandstein übertragen.
Wer das Werk errichtet hat, wissen wir nicht. Auch die Gründe, die ihn zu diesem religiösen Akt bewogen, kennen wir nicht. Der Steinmetz, der die einfache Arbeit
bewältigte, blieb anonym. Er gab aus tiefer Religiosität dem kollektiven Bewußtsein seiner Gemeinschaft und seiner Zeit Ausdruck.
(Weinmann, Fred - Kultmale der Pfalz, Pilger-Verlag Speyer 1975, S.91-93 = Kultmale unserer Heimat, in: Der Pilger, 122.Jg., Nr.49 - S.1504, 3.12.1972)
Hayna (II) / OT von Herxheim
GPS:
N 49° 7,339', O 8° 12,096'Standort:
Im Friedhof, westlich der Kirche.Größe / Material:
460cm hoch SandsteinGeschichte:
Corpus bis Querbalken aus einem Stück gearbeitet, unterer Kreuzstamm erneuert. Lendenschurz golden, am Kreuzfuß Totenkopf mit Schlange und Knochen. Sockelhöhe 137cm, Corpus 128cm.GEBE ICH EUCH: LIEBET EINANDER! WIE ICH EUCH GELIEBT HABE, SO SOLLT AUCH IHR EINANDER LIEBEN. JOH. 13, 34 |
MEMORIA CONCORDATUS SUB DIE XXIXNA MENSIS MESSIUM ANNI REI PUBLICÆ IXNI QUO CULTUS RESTITUEBATUR HIC CELTE IN SILICE EST SCULPTA |
ANNO DOMINI MDCCCVII REGNANTIBUS ECCELESIAM S'SMO PATRE PAPA PIO VIIMO, REGNUM GALLICANUM POTENTIS'SMO IMPERATORE AC REGE [NAPOLEONE] HÆCRUX QUÆ XIII ANNIS SUB SOLO LATUIT SUMPTEIBUS FABRICÆ DE = NUO ERECTA EST |
Sage:
Quellen und Literatur: