Foto: Ohmsen |
PLZ:
67133GPS:
N 49° 29.836', O 8° 16.801'Standort:
Südlich von Lambsheim am Waldrand, ca. 30m östlich des Radwegs nach Birkenheide.Größe / Material:
108:86:17 / SandsteinGeschichte:
Der heutige Radweg verläuft entlang der alten Heerstraße nach Ellerstadt.Grabkreuz für einen ungarischen Capitaine, gefallen am 14.11.1795 bei einem Gefecht zwischen den Kaiserlich-Österreichischen Truppen und den Französischen Revolutionstruppen. |
Sage:
Bei einem Gefecht ist hier ein hoher Offizier mit seinem Pferd im feindlichen Feuer tödlich getroffen worden. Beide hätten unter dem Kreuz ihre letzte Ruhe gefunden.Quellen und Literatur:
Unserem Verleger, Herrn Buchdruckereibesitzer Louis Göhring, kam vor vier Jahren aus dem freundlichen Flecken Lambsheim ein Brief zu, welchen derselbe der Redaktion der Monatsschrift überließ. Das Schriftstück, sowohl durch die Wärme des Gefühls auch durch die Natürlichkeit des Ausdrucks gleich ausgezeichnet, soll sonach hier wiedergegeben werden.
(Monatsschrift des Frankenthaler Altertumsvereines. 2.Jg. 1894, S.27, Nachdruck 1985)Lambsheim im März 1890
Geehrter Herr Göhring!
Wenn man von Lambsheim aus, den Weg nach Ellerstadt geht, und ist über der Brücke die dort über den Isenach-Bach führt, so erblickt man auf der linken Seite auf dem dritten Haidestück in einem Akazien - Wäldchen ein aus rothem Sandstein roh gearbeitetes Kreuz. Ich hab schon vor 50 Jahren den damaligen Eigenthümer des Grundstücks gefragt, was denn eigentlich unter diesem Kreuze liege, u. er sagte mir er habe darunter nachgegraben aber nichts gefunden als Kieselsteine u. Sand. Später sagte mir der hießige Bürger Anton Petry, er habe auf seinem Grundstück beim abfahren des Sandes ungefehr 25 Meter Entfernung von diesem Kreuze das Scelet eines Menschen gefunden, u. nach dem Schädel u. den Knochen zu urteilen, müsse derselbe ein großer kräfticher Mann gewesen sein. Urkunden über dieses Kreuz sind auf dem hießigen Rathaus keine vorhanden, habe auch in keinem Buche etwas darüber gelesen, u. da weder ein Name noch eine Jahreszahl darauf steht, so wird es ein Geheimniß bleiben wer eigentlich der Tode war. Entweder war derselbe ein dort Verunglückter, oder er war ein, in einem früheren Jahrhundert in einem Kriege gefallener hoher Offizier. Die Haide war damals eine Öte, u. es ist dort leichter Flugsand, der die Stelle leicht verwehen konnte, u. da man den Platz vielleicht nicht mehr zu finden wußte wo der Tode lag, so hat man das Kreuz an diese Stelle gesetzt. Das Grundstück hat seitdem schon mehrere Besitzwechsel gehabt, aber die Eigenthümer ließen es immer an seinem Platze ruhig stehen, u. es wäre Pietät zu wünschen, daß es auch in Zukunft dort stehen bleibt. Wer jetzt über unsere Haide geht, u. sieht die schönen Anlagen von Wingert u. Obstbäumen abwechselnt mit verschiedenen Waldparzellen, der wird an das fröhliche Jägerleben erinnert, daß gerade auf dieser Haide vormals gepflogen wurde, u. da möchten wir mit dem Jäger auch Churpfalz singen.
Ja ju, ja ju ja lustig ist die Jägerei wohl hier auf grüner Haid. ...