Deutschland Rheinland-Pfalz Lkr. Ahrweiler

Oberzissen (I)


Titelbild bei
Lehmann-Brauns
(1986)

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

PLZ: 56651

GPS: N 50° 27,216', O 7° 12,266'

Standort: 500m nach dem südlichen Ortsende an der K50.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Durch Postkarten und das Titelbild des Buches "Basaltlava-Kreuze der Eifel“ wurde der Segensstein von Oberzissen am Weg nach Galenberg noch bekannter. Dabei ist meist im Hintergrund die das Brohltal beherrschende Burg Olbrück zu sehen. Bis 1830 zog die Fronleichnamsprozession von Segensstein zu Segensstein, beginnend in Niederzissen, dann ging ess nach Oberzissen, von dort nach Hain und Niederdürenbach und von dort zurück nach Niederzissen. Vom Typus her handelt es sich um einen kreuzbekrönten Schöpflöffel mit spitzer Nische. Das Kopfstück der Kreuzbekrönung trägt die Inschrift:
INRI
1599
Als Besonderheit kommen noch zwei Kreuze an den Seitenwänden der Nische hinzu. Die Abbildung bei Müller-Veltin (1980) zeigt den Expositionstisch für die Monstranz noch in beschädigtem, unvollständigem Zustand.

In Oberzissen und Hain sind die nach vier Himmelsrichtungen stehenden Kreuze über dem Nischenkopf fast vollplastisch und ineinander verschachtelt. Bei dem Mal von Spessart (Abb.177) ist die gleiche Idee erkennbar, wenn auch in anderer Gestaltung und ohne ein Kreuz auf der Rückseite. Übrigens sind Kreuze seitlich und rückwärts auch sonst nicht selten, allerdings plastisch nicht so stark hervortretend. Die Annahme, daß die Sonderform im Zissener Land eine Herkunft aus derselben Werkstatt nahelege, wird aber schon zweifelhaft, wenn man die Stücke von Oberzissen und Hain besonders in der Gestaltung des Schaftes vergleicht. Hier zeigt der Nischenstock von Hain viel eher die gleiche Herkunft mit dem von Galenberg (Abb.252), der dagegen die beschriebene Sonderform nicht aufweist. [...] und das Sanktissimum abgestellt wurde. Diese Maler sind als "Segensteine" bezeichnet worden, und bei einem von ihnen - aus dem Jahre 1599 und mit späterem Expositionstisch für die Monstranz - war der Name um 1927 im Volksmund noch geläufig. (Müller-Veltin 1980)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, S.33 Anm.5, 67, 184 Anm.13 u. Abb.175
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, Titelbild
Mehlhop, Manfred - Alte Steinkreuze im Gebiet der Verbandsgemeinde Brohltal, hrgg. von der Verbandsgemeinde Brohltal in Niederzissen 1993, S.37-38, Nr.4
recherchiert und bebildert von Hartmut Blaszczyk, Einbeck (Foto vom 21.09.2006)



Oberzissen (II)

GPS: N 50° 27,342', O 7° 12,397'

Standort: Links an der Straße nach Niederzissen, kurz nach dem Ortsende.

Größe / Material: 129:40:17 / Basaltlava

Geschichte: Der Kreuzaufsatz ist 34cm breit und 13cm dick, das Nischenteil ist 17cm tief, die Nische selbst misst 40:27:8cm. Inschrift im Kreuz:
1601

FRANS M
[...]
VRSEL SEIN H
AVS FR
AW
Das Zeichen unter der Jahreszahl ist ein sog. Mühleisen / Haue. Im Schaft unter der Nische setzt sich die Inschrift fort:
STINE
IANS
TVN
NIS
Eine gewundene reparierte Bruchlinie verläuft schräg bogenförmig durch die Nische.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 6.07.2012)



Oberzissen (III)

GPS:

Standort: Südwestlich vom Ort, südlich an der Straße nach Hain, im schmalen Streifen zwischen Straße und etwas erhöht verlaufenden, parallelen Feldweg.

Größe / Material: 43:46,5:16 / Basaltlava

Geschichte: Inschrift im Kreuz:
GEDENKT D FAMILIE
PETMOHROAMBEL
1905
In den Kreuzwinkeln sind vier viertelkreisförmige, nichteingerückte Winkelstützen.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 6.07.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine