Deutschland Rheinland-Pfalz Lkr. Bitburg-Prüm

Prümzurlay


Detail

PLZ: 54668

GPS:

Standort: Das Graulskreuz befindet sich am Weg, der links an der Prümerburg zum Hang hinab führt.

Größe / Material:

Geschichte: Bei den Untersuchungen über die Entstehung des Graulskreuzes sind Geschichte und Sage so eng miteinander verwoben, dass sie nur sehr schwer auseinanderzuhalten sind.
Nach der auf dem Mittelteil des Kreuzes eingemeißelten Inschrift hat der ehrsame Georgius Thomas mit seiner Hausfrau und seinen Kindern dieses Kreuz zu Ehren Gottes im Jahre 1748 errichten lassen. Die Inschrift lautet wörtlich:
DIESES CREX HAT DER EHRSAMER
GEORGIUS THOMAS SAMBT SEINER
HAVSRAWEN VND SINE KINDER
SVR EHREN GOTTES ERRICHTET
1748
In dem Sockel erkennen wir leicht den ältesten und wohl ursprünglichsten Teil des Denkmals. Seine Inschrift
CRVCIFIXVM ADORA VIATOR
fordert den Wanderer auf, den Gekreuzigten anzubeten. Im oberen Teil erkennen wir den heiligen Georg bei der Bezwingung des Drachens. Für die Deutung des Namens "Graulskreuz" müssen wir schon die Sage heranziehen. Nach ihr stand an der Stelle, an der heute das Graulskreuz steht, ein Turm, der den Menschen der Umgebung eine tiefe Furcht einflößte. Anscheinend wurden in diesem Turm besonders qualvolle Torturen an den Gefangenen vorgenommen. Aus diesem Grunde erhielt der Turm den Namen "Graulturm" oder "Graulert" (graulen = fürchten).

Sage: Die Sage berichtet, dass in diesem Turm von den Raubrittern der Prümerburg einst ein Edler der Nachbarschaft längere Zeit gefangengehalten wurde. Durch Überlistung des Wächters gelang es dem Sohn des Edelmannes, seinen Vater zu befreien. Dieser überfiel daraufhin mit einem starken Aufgebot die Burg, ohne diese jedoch erobern zu können. Es gelang ihm lediglich den "Graulturm" zu zerstören und an dieser Stelle ein Kreuz zu errichten. An diesem Kreuz blieb dann später der Name "Graulert" oder "Graulskreuz" haften.
In der Folgezeit wurde das Kreuz von mancher trostbedürftigen Mutter aufgesucht, um Gott zu bitten, ihrem Kinde bei der Überwindung übertriebener Furcht und Ängstlichkeiten, dem sogenannten "Graulen" beizustehen.

Quellen und Literatur:
Josef Pütz aus "Ferschweiler Plateau und seine Randgebiete" / Irrel.de


Sühnekreuze & Mordsteine