Deutschland Sachsen Lkr. Aue-Schwarzenberg

Carlsfeld (I)

PLZ: 08325

GPS: N 50° 28,914', O 12° 33,503'

Standort: An der Landstraße zwischen Wiltzschhaus und Carlsfeld zweigt bei dem Neuen Wiesenhaus ein grün markierter Wanderweg ab. Diesem Weg - die alte Rautenkranzer Straße - ostwärts in Richtung Eibenstock folgen. Nach 3800m wird am Alten Torfhaus die Paßhöhe erreicht. Dort (den Wanderweg verlassend) dem sog. "P-Flügel", einem kerzengeraden Forstweg 600m steil bergab in nordwestlicher Richtung folgen bis rechter Hand die Grenze zwischen den Forstabteilungen 162 und 163 erreicht wird. Hier weglos noch ca. 200m rechts mitten im Hochwald. Das Gelände ist sehr unzugänglich und sumpfig.

Größe / Material: 70:42:20 / Granit

Geschichte: Der Stein trägt folgende Inschrift:
Denkmal
des Oberjägers Herrn E.G.
Jungnickel aus Heinrichswal
de bei Wittenberg welcher am
6. März 1826 hier von einer
Fichte, in seinem 39. Lebensjahr
erschlagen wurde und zu Eiben
stock begraben ruhet.
Der Stein zeigt eine grabsteinförmige Gestaltung, die Rückseite ist nur grob bearbeitet. Das Denkmal ist - wohl bedingt durch das sumpfige Gelände und Wurzeldruck - stark vornüber geneigt und droht umzukippen.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Andreas Schumann, Reichenbach (Foto von 2006)



Carlsfeld (II)

GPS: N 50° 28,169', O 12° 33,562'

Standort: An der Landstraße zwischen Wiltzschhaus und Carlsfeld zweigt bei dem Neuen Wiesenhaus ein grün markierter Wanderweg ab. Diesem Weg – die alte Rautenkranzer Straße - ostwärts in Richtung Eibenstock folgen. Nach 2200m wird das Naturschutzgebiet "Am Riedert" erreicht. An dessen nordöstlicher Ecke ca. 200 Meter unterhalb der Rautenkranzer Straße befindet sich der Standort.

Größe / Material: 70:25:22 / Granit

Geschichte: Unter einem schlicht eingerilltem Kreuz folgende Inschrift:
L. Kropp
a.29. Juni
1878
Kleine grob zugehauene Steinsäule, Oberseite leicht gerundet, Vorderseite sorgfältiger geglättet. Die Inschrift ist stark verwittert und kaum entzifferbar. In den Einrillungen befinden sich teilweise noch schwarze Farbreste. Der Stein steht nach hinten geneigt.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Andreas Schumann, Reichenbach (Foto von 2006)



Carlsfeld (III)


Detail der Inschrift

GPS: N 50° 27,330', O 12° 34,263'

Standort: An der Landstraße zwischen Wiltzschhaus und Carlsfeld zweigt in Höhe des Blechhammers ein Weg in östliche Richtung im Tal der Kleinen Wiltzsch empor. Nach ca.1,1km mündet von rechts der Stabhammerweg ein. An dieser Kreuzung den linken Weg in nordwestlicher Richtung weiter hoch. Nach weiteren 700 Metern - kurz nachdem die höchste Stelle erreicht ist - rechts einem kleinen Pfad ca. 30 Meter folgen.

Größe / Material: 50:18:39 / Sandstein auf einem Granitsockel

Geschichte: Der Stein trägt folgende Inschrift:
An dieser Stelle
fiel am 27. August 1866
der königl. Förster
Friedr. Herm. Klähr.
Er ruhe in Frieden!
Wird hier Klähr-Stein genannt. Kleine, schmucklose, aber sorgfältig gearbeitete Sandsteinsäule mit abgerundetem Kopf auf einem wesentlich größeren Granitsockel. An vorderer rechte Kante eine Beschädigung. Der Stein ist mit einem neuzeitlichen Farbanstrich versehen, der m.E. dem Charakter des Denkmales Abbruch tut.

Der zu Tode gekommene ist bei einem Schußwechsel mit einem oder mehreren Wilderern verletzt worden. Stark blutend konnte er sich noch ins Tal bis zum Blechhammer (oder Stabhammer) schleppen, wo er dann verschied. (mündliche Überlieferung)

Eintrag im Kirchbuch der Carlsfelder Kirche:
"Er [gemeint ist F.H. Klähr] war morgens 5 Uhr beim Pirschen auf dem Zeisiggesange, ohne daß er sich dessen versah, und ohne daß er Anlaß zu solchem Verbrechen gegeben hatte, von einem Wilddieb tödlich verwundet. - (Kugelschuß durch den Unterleib) -", weiterhin ist vermerkt, daß er 12 Stunden nach dem Schuß, also 17 Uhr des gleichen Tages im Blechhammer gestorben ist. Er war 34 Jahre alt und hinterließ Ehefrau und drei Kinder. Die Beerdigung fand nach erfolgter Sektion (gerichtsärzttliche Anweisung) am 29. August 1866 als "stille Beerdigung" in Carlsfeld statt. Es ist anzunehmen, daß sich Klähr selbst noch schwer verwundet bis zum Blechhammer hinabgeschleppt hat und dort auch noch über das Geschehen berichten konnte. Wäre er von jemandem direkt an der recht abseits gelegenen Mordstelle aufgefunden worden, so hätte man ihn gewiß zu seiner Familie "Im Wiltzschhause" gebracht.
Der Täter wurde nie ausfindig gemacht. Überliefert ist nur, daß es im Carlsfelder Wirtshause diesbezüglich zu schweren Verdächtigungen gekommen sein soll.
Daß es in dieser abgelegenen Gegend zu dieser Untat gekomen ist, ist gewiß kein Zufall. Dieses Gebiet war ein bevorzugter Rotwildeinstand, insbesondere im Herbst zur Brunftzeit. Diese Tatsache war eben nicht nur dem Förster bekannt.

Sage:

Quellen und Literatur:
Kirchbuch der Carlsfelder Kirche
recherchiert und bebildert von Andreas Schumann, Reichenbach (Fotos von 2006)



Carlsfeld (IV)


Blick zum Standort
Foto: Schuster (2013)

Inschrift
Foto: Schuster (2013)

GPS: N 50° 28,044', O 12° 31,507'

Standort: An der Landstraße zwischen Wiltzschhaus und Carlsfeld ca. 700 Meter unterhalb des neuen Wiesenhauses am Abzweig des Kramsbachweges am Fuße einer großen Buche.

Größe / Material: 90:140:ca.40 / Granit

Geschichte: Der Stein trägt folgende Inschrift:
Wettin
1089 1889
Große schräg stehende Granitplatte mit einem rechteckigem Schriftfeld (42cm hoch, 70cm breit)
Der Stein erinnert an den 1. Februar 1089. An diesem Tag wurde in der Reichsstadt Regensburg der Wettiner Markgraf Heinrich von Eilenburg durch Kaiser Heinrich IV. mit der Mark Meißen belehnt. Damit war nicht nur die Grundlage für die weitere Entwicklung der wettinischen Dynastie, sondern auch des sächsischen Staates insgesamt geschaffen.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Andreas Schumann, Reichenbach (Foto von 2006)
Ergänzungen von Ulrich Schuster, Plauen (Fotos von September 2013)


Sühnekreuze & Mordsteine