PLZ: 01824

GPS: N 50° 51.522', O 14° 6.323'

Standort: Südlich von Cunnersdorf am "Matheusweg" nach Rosental.

Größe / Material: 490:230:? / Sandstein

Geschichte: Unfall-Gedenkstein mit folgender Inschrift:

† Hier verunglückte am 22. Mai 1869 J.O. Voll mann

Gerundeter Kopf, Fuß unbehauen. Die Inschrift-Seite mit einer ehabenen Umrandung.

[...] Der Revierförster erzählte uns, dass dieser Waldarbeiter nicht hier verstarb, sondern weiter oben, nahe dem "Nässeweg". Den schon nach wenigen Jahrzehnten wieder vergessenen Stein entdeckte man später neu und stellte ihn als "Sehenswürdigkeit für die Cunnersdorfer Feriengäste" an den beliebten Wanderweg auf. Der Unfall ist auch heute noch in Erinnerung. Die Nachkommen der Familie Vollmann erzählen, dass der Ur-, Urgroßvater einst im Walde vermutlich mit seinem Holzfuhrwerk tödlich verunglückte.
Näheres findet sich im Pfarramt Papstdorf. Selbst neugierig geworden, lässt die Pfarrersfrau alle Hausarbeit liegen und holt das Sterbebuch des Jahres 1869 aus dem hohen Aktenschrank herunter. Hier findet sich unter der Nr. 1869/11:
J.O. Vollmann,
Verstorben am 22. Mai vormittags 9 Uhr.
Begräbnis am 25. Mai mit Abdankung.
Stand: Hausbesitzer in Cunnersdorf.
Alter: 39 Jahre, 1 Monat, 22 Tage.
Todesursache: Von einem Baum erschlagen.
Hinterlässt Ehefrau und 3 Kinder, sämtlich Mädchen.
Wer den Gedenkstein setzte, ist nicht mehr bekannt. In den meisten Fällen gedachten die Forstarbeiter auf diese Weise ihres verunglückten Kollegen. Sie und die dörfliche Gemeinschaft waren es auch oft, die den Hinterbliebenen aus der größten Not halfen. (Seyffarth 2002)

Sage:

Quellen und Literatur:
• Seyffarth, Joachim und Edith - Vom Blitz erschlagen, Ermordet, Verunglückt - Geschichten um vergessene Denkmale, 1. Folge, 2002, S.103-104
• Infos und aktuelle Aufnahmen von Jörn Schlesier, Dresden (Fotos von April 2009)
• Ergänzungen von Uwe Mosig, Kurort Oybin (Fotos von August 2010)