Deutschland Sachsen Weißeritzkreis

Rippien (I) / OT von Bannewitz


Blick zum Standort

Detail Inschrift

Westseite

Abbildung bei
Wehner (1956)

Abbildung bei
Rudolph (1956)

PLZ: 01728

GPS:

Standort: Nördlich der "Pirnaer Straße" ("Dorfstraße") gegenüber Haus Nr.20, ca.2,5m neben der Straße in kleiner Anlage neben der sog. Schillerlinde.

Größe / Material: 113:64:27 / Sandstein

Geschichte: Kopf: 56:46:27cm, Sockel aus 2 verschiedenen neueren Teilen, Nordseite: Christus am Kreuz, Südseite: Innschrift, Westseite: erhabenes Kreuz, darunter 3 Nägel, Ostseite: weitere unleserliche Innschrift.

Pirnaer Straße, gegenüber von Haus Nr.20, wo ein Weg spitz abzweigt, in einer kleinen Anlage neben der Schillerlinde. Sandsteinernes Kopfstück einer Betsäule, auf einem nicht zugehörigen Sockel aufgestellt, mit zwei breiten und zwei schmalen Seiten. Die vier Felder in einem oben abgerundeten Rahmen. Viergeteilter flacher Abschluß. Wohl 16.Jahrhundert.
Bilder und Ikonographie im Aufsatz: Vorderseite zum Weg hin: Christus am Kreuz; Rückseite zur Straße hin: Inschrift; rechte Schmalseite: ein leeres Kreuz und darunter drei Nägel; linke Schmalseite leer (ursprünglich wohl mit weiteren Marterwerkzeugen).
Inschriften am Aufsatz: ALSO HAT GOTT DIE WELT GELIEBT, DASS ER SEINEN EINGEBORENEN SOHN GAB, AUF DASS ALLE, DIE AN IHN GLAUBEN, NICHT VERLOREN WERDEN, SONDERN DAS EWIGE LEBEN HABEN. BALTASER JENNCHGEN MACHTE MICH.
Im Rahmen: ERNEUERT 1855 DURCH IGP IN RIPPIEN.
Der Bibelvers auf der Straßenseite gibt die revidierte Luther-Übersetzung von Joh. 3,16 wieder und dürfte bei der Renovierung 1855 eingemeißelt worden sein. IGP sind die Initialen des Ortseinwohners J.G. Porschberg. Das Betsäulen-Kopfstück wurde im Sommer 1951 von Edgar Rudolph auf der Schönen Höhe, dem früheren Golichsberg, gefunden und 1957 von Richard Wehner und dem Bildhauer Erich Mettig am jetzigen Standort aufgestellt. Wie Rudolph (1956) auf die Angabe "aus dem Jahre 1602" kommt, ist mir nicht bekannt. Er hat wohl das in der letzten Zeile stehende Wort MICH als Jahreszahl MLCII gelesen. (Eichler 2003)

Der in östlicher Richtung von der Goldenen Höhe aus gelegene Ort Rippien ist reich an historischen Kulturdenkmälern und alten Fachwerkbauten, welche größtenteils schon unter Denkmalschutz stehen. Neu hinzugekommen ist der schon im Maiheft von Edgar Rudolph erwähnte Kopf einer Betsäule. Nachdem das Eigentumsrecht unter Mitwirkung des Kreisbeauftragten für Denkmalpflege festgestellt worden war, habe ich den Stein von der Goldenen Höhe weggeholt und mit Beihilfe des Gemeindearbeiters Georg Scheyerle nach Rippien gebracht, damit er an einem würdigen Ort Aufstellung finden konnte. Herr Bildhauermeister Erich Mettig hat als Heimatfreund einen großen bei Aufgrabungsarbeiten an der Wasserleitung gefundenen Stein kostenlos behauen, daß er als Sockel für den Gebetssäulenkopf benützt werden konnte. Die Aufstellung erfolgte in unmittelbarer Nähe der Schillerlinde. [...]
Da die Inschrift am Kopf der Gebetsläule unleserlich geworden ist, wäre noch zu bedenken, ob die Schrift erneuert werden oder ob sie in dem jetzigen Zustand verbleiben soll. (Wehner 1956)

Sage:

Quellen und Literatur:
Rudolph, E. - Ein vergessenes Kulturdenkmal im Kreis Freital, in: Kulturleben in Freital, Mai 1956, S.9
Wehner, Richard - Der Gebetssäulenkopf in Rippien, in: Kulturleben. Kreis Freital, Dezember 1956, S.6-7
Eichler, Ulrich - Marter und Bildstock. Betsäulen in Sachsen, 2003, S.76, Nr.119
recherchiert und bebildert von Uwe Eichler, Bannewitz (Fotos von Februar 2010)



Rippien (II) / OT von Bannewitz


Blick zum Standort

GPS:

Standort: Linksseitig der Einfahrt "Sommerschuhstraße 1", in ca. 2m Höhe in Mauer.

Größe / Material: 49:44:? / Sandstein

Geschichte: Oberflächlich stark verwittertes Kruzifix.

Sommerschuhstraße 1, links der Hofeinfahrt in der Mauer. Sandsteintafel mit Bildrelief, um 1500.
Bilder und Ikonographie im Aufsatz: Unter einem Rundbogen Christus am Kreuz mit Maria und Johannes.
Vorgefunden und gemeldet 1977 von Harald Quietzsch. Das 44cm breite und 50cm hohe Bildrelief ist stark verwittert. Ob es sich immer am jetzigen Standort befunden hat, ist nicht bekannt. Doch war es wohl von Anfang an eine Betstelle der nach Possendorf gepfarrten Einwohner von Rippien. (Eichler 2003)

Sage:

Quellen und Literatur:
Quietzsch, Harald - Steinkreuze und Kreuzsteine - Ihr Schutz und ihre Erhaltung, in: Archäologische Feldforschungen in Sachsen, Berlin 1988, S.535
Quietzsch, Harald - Das Flurkreuz als Kreuz, in: Archäologie und Heimatgeschichte, Heft 4, 1989, S.56, Anm.9
Eichler, Ulrich - Marter und Bildstock. Betsäulen in Sachsen, 2003, S.76, Nr.120
recherchiert und bebildert von Uwe Eichler, Bannewitz (Fotos von Februar 2010)


Sühnekreuze & Mordsteine