Schweiz Aargau Bezirk Rheinfelden

Stein (I)


Blick zum Standort

die andere Seite

seitliche Ansicht

PLZ: 4332

GPS:

Standort: Acht Meter rechts von dem Brückenkopf der historischen Holzbrücke nach Bad Säckingen.

Größe / Material: 252:137:25,5 / Sandstein

Geschichte: Das erste der beiden Schönauer Kreuze ist aus drei Teilen aufgebaut: Längsbalken, Querbalken und Kopfbalken mit der Inschrift: INRI 1600. Das Kreuz ist beidseitig symmetrisch aufgebaut und zeigt auf beiden Seiten die identische Abbildung des Gekreuzigten mit Heiligenschein, ist stilistisch in Teilen noch der Spätgotik verhaftet. Das Kreuz stand ursprünglich hangaufwärts an der nach dem auslösenden Ereignis benannten "Schönaustraße". Das Kreuz wurde nach einer aufwändigen Restaurierung 2003 an den heutigen Platz versetzt. Die restaurierte Wetterseite zeigt rheinwärts. Der aus touristischen Gesichtspunkten gewählte Aufstellungsort ist insofern etwas problematisch, da er vom Ort des Geschehen verlegt wurde und nunmehr zudem auf dem Brückenkopf, eigentlich Bad Säckinger Territorium steht. Die Entstehungumstände sind im Säckinger Totenbuch von 1600 vermerkt: Iteleck von Schönau besaß ausgedehnte Ländereien beidseits des Rheins. In verkehrsgüstiger Panoramalage hatte er sich bis 1592 auf der damaligen Rheininsel Säckingen einen respektablen Herrensitz errichtet. An einem Augustmorgen des Jahres 1600 ritt Iteleck von Schönau zur Erledigung eines Termins auf seiner Besitzung Oeschgen über die 1573 errichtete Holzbrücke nach Stein. Noch auf der Brücke soll ihn der Schlag getroffen haben. Am ansteigenden Hang des Südufers fiel er vom Pferd und blieb im Steigbügel hängen. Das erste schönauer Kreuz wurde an der Stelle des Sturzes errichtet.
Auf dem Sockel, am Fuß des Kreuzes: Blumenopfer.

Sage:

Quellen und Literatur:
Die Erbteilung von 1628 auf: wehr.de
recherchiert und bebildert von Jochen Früh, Waldshut (Fotos von August 2011)



Stein (II)


die andere Seite

seitliche Ansicht

Detail Korpus

Detail Sockel

GPS: N 47° 33,010', O 7° 57,240'

Standort: An der Orstsausfahrt von Stein Richtung Laufenburg rechts an der Einmündung der "Schönaustraße" vor dem Betriebsgelände der Firma Novartis.

Größe / Material: 241:128:22,5 / Sandstein

Geschichte: Das zweite schönauer Kreuz markiert den Ort an den Iteleck von Schönau von seinem Pferd im August 1600 geschleift wurde und an dem er verschied. Es zeigt eine ähnliche Gestaltung wie das erste Kreuz, ist aber wesentlich aufwändiger gearbeitet. Auch wenn das Material identisch ist, zeigt sich eine Meisterarbeit in einem Stück, die sichtlich nach einer moderneren Künstlervorlage gearbeitet wurde. Beide Seiten des Kreuzes sind wiederum symmetrisch gearbeitet. Die Sorgfalt der Arbeit verziert selbst die Balken mit einer Holzmaserung. Am Sockel ist beidseitig das Allianzwappen der Familien von Schönau und von Reischach abgebildet. Darüber steht die Inschrift: IEVS•PVS9VR; darunter die Jahreszahl 1600. Die ersten Buchstaben der Inschrift können gedeutet werden: Iteleck, Edler von Schönau. In der folgenden Kombination könnte 9VR - die Uhrzeit des Geschehens angeben. Auf der Wetterseite ist lediglich das Wappen noch erkennbar. Auch das zweite schönauer Kreuz dürfte daher beim Strassenbau versetzt und gedreht worden sein.

Sage:

Quellen und Literatur:
Die Erbteilung von 1628 auf: wehr.de
recherchiert und bebildert von Jochen Früh, Waldshut (Fotos von August 2011)


Sühnekreuze & Mordsteine