Deutschland
Thüringen
Wartburgkreis
Dietlas
Detail Wappen |
PLZ:
36460
GPS:
N 50° 48,588', O 10° 6,228'
Standort:
Der Kreuzstein steht im Wald südöstlich von Dietlas und südwestlich von
Merkers, an einer Kreuzung der alten Wege von Merkers nach Stadtlengsfeld und von Dietlas nach Bad Salzungen.
Der Stein ist in die Fritsch-Wanderkarte Nr.45, im Maßstab 1:50000, eingetragen, allerdings ist er schwer zu finden, da er nicht ausgeschildert ist und einige
der in die Karte eingetragene Wege mangelhaft markiert oder zugewachsen sind bzw. durch den Hurrikan Cyrill im Januar 2007 auf längere Zeit schwer passierbar sind.
Am günstigsten erreicht man den alten Grenzstein von Merkers aus, dem ausgeschilderten Wanderweg Eisenach- Eisenacher Haus (grünes EH auf weißem
Grund) in Richtung Südwesten folgend. Am Sportplatz bestehen Parkmöglichkeiten. Nach dem Sportplatz schwenkt der Weg nach Nordwesten ab. Diesem Weg
weiter folgen bis er die Hochspannungsleitung quert. Nach der Hochspannungsleitung dem parallel zur Hochspannungsleitung steil bergauf in südwestliche Richtung
führenden Weg bis zum höchsten Punkt folgen. Auf dem Bergkamm den querenden Weg in Richtung Südosten 600m bis zur markanten Kreuzung folgen. Am
Nordöstlichen Rand der Kreuzung steht der markante Grenzstein.
Größe / Material:
Sandstein
Geschichte:
Dieses Kleindenkmal gehört zwar nicht direkt zur Kategorie der Kleindenkmale
dieser Internetseite, aber eine Aufnahme ist durch den alten überlieferten Namen "Kreuzstein" gerechtfertigt.
Vermutlich Grenzstein der Grafen von Henneberg aus dem 16. Jahrhundert mit dem gräflichen Wappen. Die Grafen von Henneberg sind 1583 in männlicher Linie
ausgestorben, deshalb wurden danach sicher keine Grenzsteine mit ihrem Wappen aufgestellt, sondern Grenzsteine mit dem Wappen der neuen Besitzer.
Die Säule hat eine Neue, durch Zement reparierte Bruchstelle.
Sage:
Vom Kreuzstein im Walde über Merkers.
An dem Wege von Dietlas nach Salzungen, da wo in der von Merkers nach Lengsfeld durchkreuzt, steht ein mannshoher Sandstein mit einem eingehauenen
Kreuze. Es bezeichnete in früheren Zeiten die Grenze der hohen Jagd der Grafen von Henneberg, und hieß deshalb das Hennebergische Kreuz, wird jetzt aber
schlechthin der "Kreuzstein" genannt, und von dem Volke zur Nachtzeit gemieden, weil sich dann allerlei Spukgestalten dort blicken lassen, und die Hexen zu
Walpurgis um den Stein tanzen sollen.
Eine Frau aus Merkers, die bei Verwandten in Lengsfeld sich verspätet und nicht an die Walpurgisnacht gedacht hatte, konnte nicht begreifen, wer noch so
spät am Abend einen solchen Heidenlärm im Walde machte. Die Frau wäre gerne wieder umgekehrt; allein sie mußte nach Hause; so ging sie zu. Als sie aber in
die Nähe des Kreuzsteins angelangt war, da sah sie die Bescherung.
Oben auf dem Steine saß ein pechschwarzer Musikant, der wohl einem Dutzend Hexen zum Tanze aufspielte. Das Gesindel hatte meistenteils den Melksturz
auf dem Kopfe und tollte gar arg. Der Frau aber war bei dem Anblick das Herz in die Kniekehle gefallen. Sie betete ein Vaterunser und eilte dann in einem weiten
Bogen um den Spuk herum nach Hause, wo sie von den ausgestandenen Schrecken zusammenbrach. (Wucke 1891)
Quellen und Literatur:
• Wucke, Chr. Ludwig - Sagen der Mittleren Werra, der angrenzenden Abhänge des Thüringer Waldes, der Vorder- und der hohen Rhön, sowie der
fränkischen Saale. Zweite Auflage, Eisenach 1891, S.171-172.
• Fritsch-Wanderkarte Nr. 45. Westlicher Thüringer Wald und Vordere Rhön. 2. Auflage Hof 1999
• Dietlas.de
• recherchiert und bebildert von Uwe Stößel (Juli 2007)