Deutschland Thüringen Saale-Orla-Kreis

Dreitzsch


neue Beschilderung
Foto: Queck (2012)

Blick zum Standort
Foto: Baltes (2012)

die andere Seite
Foto: Baltes (2012)

”Beschilderung”
Foto: Baltes (2012)

Abbildung bei
Störzner / Möbes
(1988)

PLZ: 07819

GPS: N 50° 44.386', O 11° 47.967'

Standort: Im Ort, auf der Grünfläche des Platzes bei der Kirche.

Größe / Material: 78:56:28-34

Geschichte: Das Thüringisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie hat im September 2012 die unpassende Beschilderung vom Kreuz entfernt. (09/2012)

Benennung: "Heiliges Kreuz". Leider ist wohl gutmeinenden Heimatforschern ein Fehler unterlaufen, indem sie ein Hinweisschild direkt am Stein anbrachten und diesen mitten im Dorf als “jungsteinzeitlichen Grabhügel” auswiesen. (08/2012)

Im Ort, auf der Grünfläche des Platzes bei der Kirche, 9m ö. von der Kirchhofsmauer entfernt.
Flurname: Am ursprünglichen Standort: Beim heiligen Kreuz.
Der Kreuzstein stand ursprünglich etwa 1300m sw, des jetzigen Standortes, etwa 50m s. der Eisenbahnstrecke, an der alten Triptiser Landstraße am Rand einer Grabenböschung (Grenzgraben), im Verlauf der Gemarkungsgrenze Dreitzsch/Molbitz. Dort wurde der Stein zwischen 1940 und 1945 von einem Bauern wegen Behinderung der Feldauffahrt eingegraben. 1978 durch W. Rothe, Neustadt, wiederentdeckt und am 8.7.1980 durch G. Ost, Zöllnitz und H. Claus, Lotschen, ausgegraben und dicht an der Fundsteile neu gesetzt. Nachdem der Kreuzstein wieder umgefahren wurde, setzten ihn Bodendenkmalpfleger und Mitarbeiter der LPG "Vorwärts" Dreitzsch am 1.6.1983 an die jetzige Stelle.
Name: Heiliges Kreuz (überliefert).
Grob zugehauene Platte mit annähernd viereckigem Querschnitt. Auf der SW-Seite sind die Reste eines etwa 8cm plastisch herausgearbeiteten lateinischen Balkenkreuzes erkennbar. Ungleichförmig; sehr beschädigt. Zechsteinkalk.
Gesamt-L 110 (Mitt. G. Ost, Zöllnitz); H 78; Br etwa 56; St 28-34 cm.
Alt stark beschädigt, besonders im so. Teil. - Der Kreuzstein ist in einen Betonsockel eingesetzt.
Historische Nachweise: 1505: "beym heiligen creucz". Als Heiliges Kreuz auch 1729 und 1768 bezeichnet (nach Knauer 1927).
Bis 1978 galt der Kreuzstein als verschollen. - Im Schrifttum auch unter Molbitz genannt. (Störzber / Möbes 1988)

Sage: Bezogen auf den ursprünglichen Standort: "Nur geheuer soll es dort nicht sein.". Man mied die Stelle (Haardt 1934).

Quellen und Literatur:
Knauer, H. E. - (Titelloser Nachtrag zum Beitrag v. H.Oertel, "Die alten Steinkreuze"), in: Unsere Heimat. Unterhaltungsbeilage zum Neustädter Kreisboten, 3.Jg., Neustadt 1927, Nr.9, S.35-36
Haardt, F. - Eine Herbstfahrt durch die Täler, in: Unsere Heimat. Unterhaltungsbeilage zum Neustädter Kreisboten, 10.Jg., Neustadt 1934, Nr.45, S.177-178
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.66 (Gera)
Ergänzungen von Ulrich Baltes, Suhl (Fotos von August 2012) und Thomas Queck (Foto von September 2012)


Sühnekreuze & Mordsteine