Deutschland Thüringen Lkr. Hildburghausen

Fischbach / OT von Schleusingen


Blick zum Standort
Foto: Künzl (2012)

Zustand 2012
Foto: Künzl

die andere Seite
Foto: Künzl (2012)

die andere Seite
Foto: Lehmann (2011)

Abbildung bei
Störzner / Möbes
(1988)

PLZ: 98553

GPS: N 50° 31,288', O 10° 43,502'

Standort: Gegenüber dem Dorfgemeinschaftshaus folgt man dem Weg bergauf und wendet sich am Hochwald nach links. Wo der Weg an der freien Fläche endet, geht man rechts am Waldrand hinauf, folgt dem Weg etwa 100m in den Wald, an einem Querweg sieht man links das Kreuz.

Größe / Material: 95:99:24 / Sandstein

Geschichte: Lateinische Kreuzform, Kopf bis auf einen Rest alt abgeschlagen. Kanten mit breiten, sauberen Fasen, unten sehr gut erhalten, oben verwittert. Quer über das Kreuzungsfeld bis in beide Arme eingeritzt: Säbel (oder Stock), 51cm lang. (Künzl 07/2012)

Etwa 700m sw. des Ortes, im Wald am Ahlstädter Berg. Zu erreichen über den Weg, der am s. Ortsrand (ehemalige Gaststätte) in sw. Richtung hangaufwärts zum Wald führt. Der Weg mündet nach etwa 400m in einen Querweg ein, der links weiterzuverfolgen ist. An der nach 100m erreichten größeren Wegekreuzung ist der Waldweg einzuschlagen, der im spitzen Winkel nach Nw. wegführt. Nach 100m ist das Kreuz erreicht, 3m neben dem Weg.
Durch Neusetzung geringe Standortveränderung. Lateinische Kreuzform. Gleichmäßig gearbeitet. Alle Kanten sauber facettiert; die Facettierung des Schaftes endet da, wo der Übergang zum Fuß beginnt. Kopf nur stummelförmig als Ansatz erhalten.
Sandstein. H 105; Br 101; St 23cm.
Auf dem Querbalken horizontal im Umriß eingeritzt: leicht eingeschwungener Knotenstock oder Hirtenstab (L 50cm).
Georgi (1938) fand das Kreuz "tief im Waldboden eingesunken und beschädigt" vor. Es wurde 1906 durch den Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Suhl neu aufgestellt, nachdem es schon länger umlag. Das Kreuz wurde dabei an der Bruchstelle (H 32cm) mit einer Bandage aus Eisenblech versehen, die jedoch schnell durchrostete. Im Juni 1985 wurde das Steinkreuz erneut umgeworfen vorgefunden. Nach Entfernen der restlichen Bandage konnte das Kreuz-Oberteil wieder provisorisch auf den Schaft aufgesetzt werden.
Kopf alt verstümmelt. Einzelne alte Abschläge. Allgemeine oberflächige Verwitterung. (Störzner / Möbes 1988)

Fischbach b. Schleusingen, am Alstedter Berg [...], lat. 40x98x24, Sandstein. (Köber 1960)

Sage: Ein Hirt soll hier eine Frau erschlagen haben. (Köber 1960 / Georgi 1938 / mündlich 1985)

Quellen und Literatur:
Georgi, P. - Steinerne Zeugen alten deutschen Rechts im Kreise Schleusingen, in: Henneberqer Heimatblätter. Monatsschrift f. henneberg. Gesch., Heimat- u. Volkskunde, Sprache u. Literatur, Beilage zur "Suhler Zeitung", Nr.49, S.309
Georgi, P. - Von Sühnekreuzen und Blutsteinen unserer Heimat, in: Aus unserer Heimat, Hematkundl. Beilage der Thüringer Tageszeitung, 1938, S.3
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S. 66 Nr.463
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, S.132-133, Nr.98 (Suhl)
recherchiert und bebildert von Andreas Lehmann, Erfurt (Fotos vom 13.11.2011)
Ergänzungen von Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Fotos von Juli 2012)


Sühnekreuze & Mordsteine