Deutschland Thüringen Unstrut-Hainich-Kreis

Illeben


Blick zum Standort

Ansicht von Süden

Foto: Häffner (2008)

Abbildung bei
Störzner (1991)

PLZ: 99947

GPS: N 51° 4,792', O 10° 40,559'

Standort: Am südlichen Ortsrand, auf der Anhöhe südlich der Straße, am Rand einer Gartenanlage.

Größe / Material: 80:65:19 / Kalkstein

Geschichte: Es gibt mehrere ältere Literaturstellen, welche sich auf das bis 1986 verschwundene Steinkreuz beziehen. Heinz Julius Rausch schreibt 1931: "Beim Kreuzchen" bezeichnet man schließlich ein Feldstück südlich über dem Dorfe Illeben, am Wege nach Wiegleben. Ein Kreuz steht dort jedoch nicht mehr, wie eine Nachfrage ergab.
Er bezieht sich dabei auf L. Gerbing (1910), der diese Flurbezeichnung in seinem Flurnamenbuch aufführt. Köber (1960) führt das Kreuz unter verschwunden und übernimmt die Angaben von Rausch (1931) gekürzt: Illeben Weg nach Wiegleben "beim Kreuzchen". (Ache 05/2008)

Das Steinkreuz wurde 1986 durch H. Dölle, Kirchheiligen, etwa 20m nordwestlich des jetzigen Standortes entdeckt. Es war dort zerbrochen an der Ecke eine Gartengrundstückes eingegraben und ragte nur wenig aus der Erde (Abb. bei W. Fleischmann 1986). Auf Veranlassung von W. Fleischmann, Bad Langensalza, freigegraben, sichergestellt und - restauriert - im März 1987 am jetzigen Standort aufgerichtet. Durch Steinmetzmeister Bock, Jena, der jetzige NO-Arm neu angefügt sowie am Schaft wieder zusammengefügt.
Gotische Kreuzform. Seitlich nasenbesetzt. Beidseitige Zurücksetzung des Schaftes gegenüber dem vierten Kreuzarm. Arme und Schaft nach außen verbreitert. Mehrere alte Abschläge. Stärkere oberflächige Verwitterung. (Störzner 1991)

Sage:

Quellen und Literatur:
Gerbing, L. - Die Flurnamen des Herzogtums Gotha und die Forstnamen des Thüringer Waldes zwischen der Weinstraße im Westen und der Schorte (Schleuse) im Osten, Jena 1910, S.384
Rausch, Heinz Julius - Die alten Steinkreuze im Stadt- und Landkreis Gotha. Ein Baustein zur Steinkreuzforschung., S.23
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.36
Fleischmann, Wilhelm - Aus dem Verborgenen, in: Thüringer Tageblatt, 30.Oktober 1986, Nr.255
Fleischmann, Wilhelm - Geborgen und restauriert. Das gotische Steinkreuz erhielt in Illeben wieder seinen Platz, in: Das Volk, Ausg. Bad Langensalza, 22.Juli 1987, Nr.170
Störzner, Frank - Erster Nachtrag zum Inventarwerk "Steinkreuze in Thüringen, in: Urgeschichte und Heimatforschung, Heft 27, Weimar 1991, S.54
Geißler, Roland - Fahner Höhe - Bad Tennstedt - Herbsleben - Unstrutta, 2005, S.66
recherchiert und bebildert von Manfred Beck, Wutha-Farnroda (Fotos von Aug. 2007)
Ergänzungen von Jost Häffner, Erfurt (Foto von Mai 2008) und Robert Ache, Cottbus


Sühnekreuze & Mordsteine