Deutschland Thüringen Saale-Orla-Kreis

Ottmannsdorf / OT von Triptis


Blick zum Standort
Foto: Schuster (2012)

Foto: Schuster (2012)

Tafel am Kreuzstein
Foto: Schuster (2012)

Abbildungen bei
Störzner (1988)

PLZ: 07819

GPS: N 50° 46,133', O 11° 50,910'

Standort: Der Kreuzstein ist am besten durch den Hof und Garten der Schönborner Mühlenbäckerei, an der Landstraße Ottmannsdorf - Schönborn zu erreichen. Er befindet sich am oberen Ende des Mühlstaues am rechten Rand etwa 15m vom Ufer entfernt, südöstlichen des Weges nach Hasla. In der ehemaligen Flur des wüst gewordenen Ortes Schwippendorf

Größe / Material: 80:47:20 / Sandstein

Geschichte: Auf einer hölzernen Tafel neben dem Kreuzstein ist zu lesen:
Steinkreuz...berichten die Nachfahren der alten Schimmerschen Mühle, daß in hist. Zeit (1520?) ein gottesfürchtiger Mensch gar meuchlings von wilden Landsknechten ermurkset und ebenda verschart wurde.

Benennung: "Hirtengrab". Flurname: "Kreuzwiese". Steinplatte mit viereckigem Querschnitt und gerundetem Scheitel. Auf der NW-Seite (zum Weg) etwa 2cm plastisch herausgearbeitet: Griechisches Balkenkreuz auf Stab (sichtbare H 62; Rest-Br 26; Balken-St 6-7cm). SO-Seite, etwa 2cm plastisch herausgearbeitet: Lateinisches Balkenkreuz (sichtbare H 59; Rest-Br 32; Balken-St 8cm). Sandstein. H 80; Br 47; St 20cm.
NW-Seite, unterhalb des Kreuz-Querbalkens: Zwei größere und zwei kleinere Näpfchen. Heraldisch rechts: Eine schräg verlaufende Rillung (L 29cm). Auf dem Scheitel: Eine flache (Schab-)Mulde. Einige alte Abschläge und Abwitterungen, dadurch Kreuzdarstellungen beeinträchtigt. Stärkere oberflächige Verwitterung. (Störzner 1988)

Sage: 1. Unter dem Kreuzstein soll ein Mönch begraben liegen, der ein Sorbenmädchen zum Christentum bekehrt hatte und darauf von den sorbischen Frauen getötet worden.
2. Hier haben vor langer Zeit Mägde einen Hirten erschlagen.
3. Hier soll im Dreißigjährigen Krieg der Pfarrer von Schwippendorf umgekommen sein. (Störzner 1988)

Quellen und Literatur:
Wünscher, H. - Das Hirtengrab in Ottmannsdorf, in: Sagen, Geschichten und Bilder aus dem Orlagau, 1902, S.14-17
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.64, Nr.423
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.70 (Gera)
Ergänzungen von Ulrich Schuster, Plauen (Fotos von September 2012)


Sühnekreuze & Mordsteine