Deutschland Thüringen Lkr. Weimarer Land

Weiden


Blick zum Standort

Abbildung bei
Störzner (1984)

PLZ: 99439

GPS: N 51° 04.346', O 11° 21.656'

Standort: Bündig eingefügt in die östliche Außenwand der Kirche.

Größe / Material: 57:50:? / Kalkstein

Geschichte: Das in Malteserform erhaltene Steinkreuz aus Kalkstein wurde nicht mit dem Schaft senkrecht eingesetzt sondern der Schaftansatz zeigt waagerecht in südliche Richtung, der Schaft selber ist nicht mehr vorhanden. Schlussfolgernd daraus ist anzunehmen, dass nicht der optische Eindruck der Beweggrund des Einsetzens in die Kirchenaußenwand war sondern der funktionale Wert des Kreuzes als Hauptgrund anzusehen ist. Betrachtet man die Geschichte des Bauwerkes findet man dazu auch eine mögliche Erklärung. Die Kirche liegt markant auf einer Anhöhe über dem Ort Weiden. Dieser nach drei Seiten abfallende Berg trug im 9. bis 11.Jahrh. eine Fluchtburg von deren Befestigung heute noch Reste von Wall und Graben zu finden sind. Man dürfte nicht fehlgehen in der Annahme, dass sich bei der Lage des Berges vorher dort eine vorchristliche Kultstätte befunden haben kann in die später erst die Fluchtburg und in der Folge die Kirche eingefügt wurde. Es ist bekannt, dass bei Errichtung von Kirchen in vorchristlichen Heiligtümern auch der Schutzheilige dem die Kirche geweiht wurde von großer Bedeutung war. Geht man diesen Weg weiter so stellt man fest, dass der Hl. Cyriakus, einer der 14 Nothelfer, u.a. mit den Symbolen des gefesselten Drachens oder Teufels zu seinen Füßen dargestellt wird (Teufelsaustreibung). Da die heidnischen Götter sich inzwischen zu bösen Geistern und Teufel gewandelt hatten würde dies die Wahl des Hl. Cyriakus als Schutzheiliger erklären. Verfolgt man diese Überlegung weiter so zwingt sich die Schlussfolgerung direkt auf, dass man um sicher zu gehen nicht nur diesen Heiligen wählte sondern in der Folge auch noch ein Kreuz zur Abwehr einsetzte, welches wie eingangs schon erwähnt ausschließlich funktionale Aufgaben hatte und somit auch sein Erscheinungsbild erklären würde.

Im Ort, bündig eingefügt in die östliche Außenwand der Kirche. Höhe: 105cm. Malteser-Kreuzform. Der Schaft ist nur als Ansatz erhalten. Resthöhe: 50cm (durch Einmauerung quer!), Breite: 50cm, Stärke: nicht meßbar. In Querlage eingemauert. Nicht allseitig sichtbar. (Störzner 1984)

Sage:

Quellen und Literatur:
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen: Katalog, Bezirk Erfurt, 1984, Nr.292
recherchiert und bebildert von Jost Häffner, Erfurt (Fotos von März 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine