Deutschland Thüringen Wartburgkreis

Wenigenlupnitz / OT von Hörselberg


Abbildung bei
Störzner (1984)

alter Standort 1930
Veröffentlicht bei
Riske (1981)

PLZ: 99819

GPS: N 50° 58,768', O 10° 25,738'

Standort: Im südlichen Teil des Ortes, 80m südlich der Nessebrücke, "Torstraße 64", 1m vor der Hauswand.

Größe / Material: 57:51:20 / Muschelkalk

Geschichte: Das Steinkreuz stand vorher weiter westlich; wegen starker Gefährdung wurde es 1934 zum jetzigen Standort gebracht. Hier mehrfach geringfügig verändert. Benennung: Soldatenkreuz.
Lateinische Kreuzform, Umrisse verwaschen, Kopf und östlicher Arm verstümmelt. (Störzner 1984)

Dieses lateinische Kreuz stand früher weiter nach Westen zu an der Straße, wurde um 1930 angefahren, stürzte um und wurde deshalb mit Zement befestigt, um ihm einen besseren Halt zu geben. Aber bereits 1934 mußte es erneut aufgerichtet werden und wurde deshalb vor das Haus Torstraße 64 versetzt. 1961 rutschte es bei Wasserrohrverlegearbeiten in den Graben und wurde trotz Hinweis des Hauseigentümers von den Arbeitern nicht herausgenommen, sondern zugeschüttet. Dies ist ein "Musterbeispiel" für unvernünftige Handlungsweise! 1962 half ein entsprechender Zeitungsartikel, daß es vom Bürgermeister Lipfert († 1978) und 2 Gemeindearbeitern ausgegraben und wieder aufgestellt wurde. Im Frühjahr 1968 wurde es erneut angefahren und stand schief als "Andreaskreuz" am Standort. Im Mai 1968 wurde es wieder aufgerichtet. Um 1930 sah man noch 2 Linien, die im Kreuz eingeritzt waren und den Hochwasserstand anzeigen sollten, den die Nesse einmal hatte, inzwischen fehlt ein Stück des Unterteils, und deshalb ist es jetzt nur noch 54x51x20cm in seinen Abmessungen. Es besteht aus Muschelkalk, der vom Körselberg stammt. Das Kreuz ist ziemlich grob gearbeitet, stark verwittert und beschädigt. (Riske 1981)

Sage: 1. Es ist ein Grenzkreuz von 1295 zwischen den Klöstern Hersfeld und Fulda, die hier Ländereien hatten.
2. Soldaten aus dem Befreiungskrieg oder von 1866 sind darunter begraben.

Quellen und Literatur:
Riske, Erwin - Steinkreuze und artverwandte Flurdenkmale im Kreis Eisenach, Eisenacher Schriften zur Heimatkunde, Heft 14, 1981, Nr.9
Störzner, Frank - Steinkreuze in Thüringen / Inventar Bezirk Erfurt, 1984, S.35-36
recherchiert und bebildert von Manfred Beck, Wutha-Farnroda (Foto von 1997)


Sühnekreuze & Mordsteine