Valdek / Waldecke


Blick zum Standort

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Standort: Valdek / Waldecke ist ein Ortsteil von Staré Křečany / Alt Ehrenberg. Wenn wir auf der Straße Nr.266 (Šluknovská) von Rumburg / Rumburk in Richtung Schluckenau / Šluknov fahren, passieren wir etwa auf halber Strecke den Alt Ehrenberger Ortsteil Waldecke / Valdek. Bei den letzten Häusern, am Waldanfang beginnt die Straße zu fallen. Etwa 150 Meter vor dem Bahnübergang (kurz vor diesem gibt es auch beschränkte Parkmöglichkeiten) gehen wir weglos Richtung Westen in Richtung Wald, zunächst über eine unbestockte Fläche. Nach ca. 100 Metern überqueren wir einen Bach. Nur etwa 30 Meter dahinter befindet sich unter zwei Berg-Ahorn-Bäumen der Gedenkstein, welcher nahezu völlig unbekannt ist. Ein Stück hinter ihm steht eine starke Rotbuche. Neben den beiden Ahornen ist dieser Baum für das Auffinden des Steins der beste Orientierungspunkt!

Größe / Material: 62:75:25 / Granit (aus Rumburg oder Schluckenau)

Geschichte: Inschrift:
ANNO 1902 WURDE
JOSEF GROHMANN
HIER VON EINEM
ZWÖLFENDER HIRSCH
ANGEGRIFFEN
Wie die Geschichte insgesamt ausging, wissen wir nicht. Über das Ereignis am östlichsten Rand des Schluckenauer Wolfsberges / Vlčice (512m) liegen uns keine weiteren Informationen vor. Jiří Švécars zweisprachiger Wanderführer aus dem Jahre 1995 ist die einzige Fundstelle, in der dieser Gedenkstein erwähnt wird, und das nur in der deutschen Textfassung. Auch in den Tiefen des tschechischen Internets wurden wir nicht fündig. Solcher Art mit "Wissen" ausgestattet machten wir uns am 12.03.2016 auf den Weg und fanden den Gedenkstein auf Anhieb - auch dank der u.g. Forstarbeiten.
Der Name Grohmann war im Böhmischen Niederland recht häufig verbreitet. Ein Franz Grohmann war um 1900 der Besitzer des Gasthauses Glöckel in Waldecke. Agnes Grohmann errichtete im Jahre 1839 nahe der Mandauquelle bei Alt Ehrenberg ein Flurkreuz, das später "Kleesinels Kreuz" / "Kleesinlův kříž" genannt wurde, eines der schönsten des Gebietes überhaupt, 2011 rekonstruiert. Schließlich trägt eine bewaldete Anhöhe südlich von Šluknov die Bezeichnung "Grohmannhöhe" / "Grohmanova výšina", auf der sogar von 1886 bis 1916 ein einfacher Aussichtsturm stand.
Gefährdung: Evtl. Waldarbeit, Forstmaschineneinsatz. In der Zeit des Aufsuchens des Denkmals fanden im angrenzenden Wald Holzeinschlagsarbeiten statt. Der Standort des Denkmals war durch ein eigens angefertigtes Holzkreuz und mit oranger Signalfarbe kenntlich gemacht, um es vor Beschädigungen zu schützen - vorbildlich!

Sage:

Quellen und Literatur:
Švécar, Jiří - Nejsevernější Čechy - průvodce / Das nördlichste Böhmen - Begleiter. Selbstverlag, Druck Liberecké tiskárny spol. s.r.o., um 1995, S.179
ahnenforschung.net zu Franz Grohmann (eingesehen am 12.03.2016)
recherchiert und bebildert von Andreas und Juliane Prescher (Großschönau); Gerd und Evelin Stubenrauch (Oderwitz); Andreas Bültemeier (Strahwalde), (Fotos vom 12.03.2016)


Sühnekreuze & Mordsteine