PLZ:
GPS:
Standort:
Das große lateinische Steinkreuz steht am Wanderweg vom ehemaligen verfallenen Hotel Myslivna (Forsthaus) nach Eger, auf der südlichen Seite des Egerstausees Skalka, etwa 50m nördlich von der Straße Nr. 606 Eger - Pomezí nad Ohří (Mühlbach).Größe / Material:
149:79:24 / GranitGeschichte:
Sage:
Quellen und Literatur:
GPS:
Standort:
Das Steinkreuz und der Steinkreuzrest befinden sich in der Archäologischen Ausstellung im Museum auf der Burg Eger.Größe / Material:
165:86:17 / Granit (Steinkreuz)Geschichte:
Beide Kreuze standen zusammen bis 1986 an einem Feldweg zwischen Horni Ves / Oberndorf und Dlouhe Mosty / Langenbruck, östlich von Františkovy Laznĕ / Franzensbad. Bei Professor Franz Wilhelm unter Oberndorf geführt. Im Buch von Dr. Walter von Dreyhausen "Die alten Steinkreuz in Böhmen und im Sudetengau", irrtümlich zweimal aufgeführt, einmal unter Oberndorf und das zweite Mal unter Langenbruck. Nach der sagenhaften, nicht bewiesenen, Überlieferung waren es ursprünglich drei Steinkreuze.Sage:
Quellen und Literatur:
der Kreuzritter- Commende |
GPS:
Standort:
Das Steinkreuz steht jetzt im Wald über dem ehemaligen Freibad (genannten U Kachniho kamene). Man geht von der Stadt aus auf den Damm des Hochwasserspeichers Skalka zu, weiter auf einem westlich mit 2 Wandermarkierungen (weiß-rot-weiß und gelbes Dreieck neben weißem Dreieck) bis zu einem Brücklein über den Bach. 25m weiter führt ein Weg in Nordrichtung bergauf und nach etwa 230m trifft man auf das Kreuz (kurz vor dem Waldrand).Größe / Material:
112:99:25 / GranitGeschichte:
Das Steinkreuz stand auf der Höhe 517 "Spittelberg" am Wege, welcher neben dem Zlatý-Berg vorbei nach Eger führte. Der Weg wurde aufgelassen und das Kreuz war mit Boden überdeckt. Im Jahre 1985 wurde es beim Mähen gefunden und am neuen Standort aufgestellt (smircikrize.euweb.cz). 4m vom Steinkreuz weiter in Richtung Waldrand / Feld steht ein alter Grenzstein der Egerischen Kreuzritter-Commende vom Roten Stern mit eingravierten Malteserkreuz auf der selben Seite; ein weiterer Stein dieser Art befindet sich südlich davon am Fußpfad zum angesprochenen Brücklein des Wanderwegs.Sage:
Quellen und Literatur:
Zur Zeit des Faustrechtes lebte Hermann von Oberndorf zu Oberndorf ein
ruhiges und zufriedenes Leben. Er war reich geworden, und sein Reichtum mehrte sich in folge der verständigen Bewirtschaftung
seines Gutes und der Treue und Umsicht seines Großknechtes Hans immer mehr. Der Sohn des letzteren hieß Däuschl (Oswald).
Als Kind war dieser der Liebling aller, als Knabe machte er sich durch sein anstelliges Wesen und seine Achtsamkeit in Haus und
Hof vorteilhaft bemerkbar. Schon mit 15 Jahren reihte ihn Hermann wegen seiner körperlichen Stärke in die Zahl seiner Knechte ein.
In dieser Eigenschaft erwarb sich der junge Mann durch Fleiß und Ordnungsliebe, sowie durch besondere Vertrautheit mit den
landwirtschaftlichen Arbeiten das Vertrauen seines Herrn derart, daß ihn dieser nach Jahren zum Schaffner des Gutes machte.
Damit hatte Däuschl eine Lebensstellung, die ihm die Gründung eines eigenen häuslichen Herdes erlaubten, damit beschloß,
dies mit Einwilligung des Gutsherrn zu tun. Damals lebte in Tirschnitz eine arme Waise namens Urschl (Ursula), ein ruhiges,
eingezogenes Mädchen von liebenswürdiger Schönheit. Däuschl lernte sie kennen, und weil er glaubte, in ihr eine treue und tüchtige
Lebensgefährtin zu finden, so schenkte er ihr seine Neigung. Im Gemütsleben der unter vielen anderen Mädchen Auserkorenen und
deshalb auch vielseits Beneidete trat hiemit ein jäher Wandel ein. Das ruhige und ernste Wesen Urschls machte einer stets heiteren
Stimmung Platz, und aus dem eingezogenen Mädchen wurde eine stürmisch liebende braut, die in dem nie empfundenen Liebesglück
ihr alles erblickte und mit voller Hingebung an ihren Geliebten hing. Schien doch auch ihr, der Vereinsamten, das oft unter heißen
Tränen ersehnte Glück der Liebe in das bisher liebeleere Leben! Das war eine Zeit der Wonne und des Glückes! Aber sie dauerte
nicht lange, denn bald schlich sich in Urschls Herz die beängstigende Sorge um den alleinigen und dauernden Besitz des
heißgeliebten Mannes, bald war das Liebesglück durch kleine Eifersuchtsszenen für Tage getrübt. Ihre Herzen fanden sich doch
immer bald wieder. Es sollte aber noch anders kommen. Eines Sonntags gab es in Trenndorf2)
(das getrennte Dorf, Trebendorf) Tanzmusik. Auch Däuschl und Urschl waren zugegen. Hier nun entfachte Däuschl, ohne es zu
wollen, durch den freundlichen Verkehr mit den anderen Mädchen die nur schlummernde Glut der Eifersucht im Herzen seiner
geliebten zu einem heftigen Auftritte und zum vollständigen Bruche kam. Bitterböse schieden sie von einander, sie hatten die ihrer
Ansicht nach bloß ihre Rechte verteidigt hatte, er, der sich durch die bitteren und unbegründeten Vorwürfe auf das tiefste beleidigt
fühlte. Während nun Urschl bei ruhigem Blute ihren begangenen fehler einsah, ihn bereute, um das so rasch verlorene glück trauerte
und eine günstige Gelegenheit herbeisehnte, die gelösten Bande der Freundschaft und Liebe aufs neue zu knüpfen, reifte in
Däuschl’s Herzen, um nicht später ein unglückliches Eheleben führen zu müssen, der feste Entschluß, der leidenschaftlichen Urschl
zu entsagen und ein anderes Mädchen als Braut heimzuführen. Bald nannte er ein anderes Liebchen, Warbl (Barbara), eine
Dienstmagd aus Oberndorf3) (Uwandorf = die uwa dem Dorfe), sein Eigen. Das sollte
Urschl am Jakobifeste in Loam4) (Lohma = von Lehm) schmerzlich empfinden. An der Seite
seiner neuen Geliebten huldigte Däuschl in übermütiger Weise dem Tanze, die verlassene Urschl jedoch würdigte er keines Blickes.
Aber gerade jetzt erschien er ihr begehrenswerter als je, und fieberhaft gereizt beobachtete sie ihn und verfolgte jede seiner
Bewegungen. Er war aber auch der stattlichste Bursche unter allen. Aus seinem Gesicht sprachen Jugendfrische und blühende
Gesundheit. Stark und groß, wie er war, überragte er alle seiner Kameraden. Seine Kleidung zeigte von Wohlhabenheit. Weiße
schafwollene Strümpfe und kalbslederne bedeckten seine Füße; weite, von weichem Leder verfertigte Pumphosen, gehalten von einem
breitem ledernen Hosenträger, der reichlich mit Silber durchnäht war, und ein feines weißes Hemd mit breiten Aermeln bekleideten
seinen übrigen Körper. Breite schwarzseidene Bänder flatterten um seinen Holzstoßhut, dem er auf eine gefällige Weise aufzusetzen
verstand. Der armen Urschl wollte vor Schmerz über den entgiltigen Verlust dieses Mannes schier das Herz brechen. Aber auch dem
treubrüchigen Däuschl war nicht wohl zumute. Er fühlte die Anwesenheit Urschls unangenehm und drückend und beschloß daher, sie
zu verscheuchen. Mit Jauchzen trat er vor die Musikanten und sang:
Das war der Absagebrief ans Liebchen. Ja sie fühlte es. Hohe Glut Stieg ihr ins Gesicht, und eine große Aufregung bemächtigte
sich ihrer. Sie wollte forteilen, aber sie war keines Schrittes mächtig. Doch als das Lied zu Ende war, da raffte sie sich auf und stürzte
durch die lachende und johlende Menge der Burschen und Mädchen hinaus ins Freie. Hier traf sie gerade ihre Nebenbuhlerin, die
Warbl. Die Furie im Weibe erwachte in ihr. Wütend stürzte sie sich auf diese, riß ihr die Kleider vom Leibe und raufte ihr unter den
schmählichsten Schimpfworten die Haare aus. Die Dazwischenkunft Däuschls und mehrerer anderer Burschen machte dem
widerlichen Kampfe ein Ende. Wie ein gehetztes Wild jagte Urschl dann quer durch die Felder ihrem Heimatdorfe zu. Mit fliegenden
Haaren und tobender Brust langte sie hier an. Den Rest der Nacht brachte ihr keine Ruhe, der anbrechende Tag fand sie noch wach.
Allein keine um verlorenes Glück hatte sie geweint, denn war eine Träne nicht mehr fähig. Nur Rachegedanken erfüllten ihre Brust,
und Rache! Rache! rief ihr jeder kommende Tag zu, und Rache! blutige Rache! schwur sie der – Warbl.
Eines Tages ging ein Bauer von Langenbruck nach Oberndorf. Da fand er beiläufig auf der Hälfte des Weges zwei Mädchen,
jämmerlichzerfleischt, tot auf den Wege liegend, daneben zwei blutbefleckte Sicheln, die gegenseitigen Mordwerkzeuge. Rasch
brachte er die schreckliche Nachricht auf den Gutshof nach Oberndorf. Hermann der Gutsherr, gab seinem Schaffner Däuschl
sofort den Befehl, die unglücklichen mittels Wagens nach Oberndorf zu bringen. Als aber ahnungslos an die Stätte kam, wo diese
lagen, da erkannte er in den beiden Toten seine beiden Liebchen. Entsetzen erfasste sein Herz, seine Sinne schwanden, er stürzte
hin und lag tot zwischen seinen zwei Opfern. Schrecken und Entsetzen erfasste auch alle, die gegenwärtig waren und den
Zusammenhang des Dramas verstanden.
Hermann von Oberndorf ließ die beiden Bräute und Däuschl in ein Grab beerdigen und vereinigte so im Tode, was sich im
Leben nicht vereinigen konnte. Auf seinen Befehl wurden zum Andenken an die entsetzliche Tat auf der Unglücksstelle 3 Kreuzsteine
errichtet, von denen heute noch 26) auf der Anhöhe zwischen Oberndorf, Tirschnitz und
Langenbruck zu sehen sind.
Das Volk aber nannte die 3 Gedenksteine die drei Sichelkreuze.
1) Nach dem "Egerer Anzeiger" v. J. 1848.
2) Dr. Michael Müller, "Egerländer Ortsnamen".
3) desgleichen.
4) desgleichen.
5) 1. u. 2. Srophe des egerl. Volksliedes "Da schmol Rai(n)".
6) Prof. Frz. Wilhelm, "Alte Kreuzsteine im Egerlande 2", 1902.
(Quelle: Egerer Jahrbuch. Kalender für das Egerland und seine Freunde. 33. Jahrgang für 1903, S.111-114)