Tschechien Karlovarský / Karlsbad Okres Karlovy Vary / Bezirk Karlsbad

Bor / Haid


Blick zum Standort

seitliche Ansicht

Skizze bei
Kamenné kříže (2001)

Zeichnung von
Karel Šrámek
(1900-1957)
a.d. Jahr 1935

Skizze bei
Kutschera (1925)

Skizze bei
Wilhelm (1903)

PLZ: CZ-36001

GPS: N 50° 15,913', O 12° 56,145'

Standort: Bor / Haid ist ein Ortsteil von Karlovy Vary / Karlsbad. Das Kreuz steht heute neben dem gotischen Portal an der Nordseite der Kirche Maria Magdalena in Bor an der Hauptstraße.

Größe / Material: 125:63:32 / Granit

Geschichte: Benennung: "Schwedenkreuz". Das Steinkreuz soll erst in den Nachkriegsjahren an diesen Standort gebracht worden sein. Die beigefügte Zeichnung von Karel Šrámek aus dem Jahre 1935 - bei pamatkyaprirodakarlovarska.cz wird das Jahr 1938 genannt - zeigt das wuchtige Steinkreuz noch an seinem Originalstandort auf einem Hügel. Leider geben weder die historische Karte bei mapy.cz noch die Katasterkarte bei deskove-hry.110mb.com einen Hinweis auf den ehemaligen Standort.
Der Stein aus grobkörnigem Karlsbader Granit zeigt auf der Vorderseite ein lateinischen Kreuz, das in ein erhabenes Rechteck eingraviert ist. Er ist stark verwittert; der linke Arm ist verkürzt und die Kanten sind abgerundet. Die Flur "Kölbl" (vgl. Wilhelm 1903 und Dreyhausen 1940) ist in der Katasterkarte mit "Kälbl" bezeichnet.

183) Haid: Nördlich von Haid, an dem zum Übergang der Straße führenden Hohlwege stehend.
Flur "Kölbl".
Kreuzzeichen.
"Schwedenkreuz". (Dreyhausen 1940)

Von weiteren hierher gehörigen alten Steinkreuzen möchte ich nebst jenem (500 Schritte) nördlich von Haid, an dem zum Uebergange der Straße über die Eisenbahn führenden Hohlwege stehenden, nur noch die zwei bei Schlackenwert erwähnen. (Wilhelm 1906)

31. Haid (bei Karlsbad), an einem alten Wege von der Kirche zur Eisenbahnstation Neudau, in der Flur 'Kölbl‘. Hier soll ein 'Gellerer‘ (Neujahrssänger) erschlagen worden sein. (Dieselbe Sage knüpft sich im Falkenauer Bezirke an eine ganze Reihe von alten Steinkreuzen.) Über den Wort- und Sachbegriff 'Gellerer‘ siehe 'Erzgebirgs-Zeitung‘ 1899, S.223 und 'Unser Egerland‘ III. S.40. Ein Ansinglied 'Der Gellerer‘ veröffentlichte ich in der 'Zeitschrift für österreichische Volkskunde‘, VIII. (1902), S.251 usf. (Wilhelm 1903)

Sage:

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Weitere Beiträge zur Geschichte und Verbreitung der Mord- und Sühnkreuze (Mit einer Figurentafel), in: Erzgebirgs-Zeitung, XXIV.Jg., 1903, 3.Heft, März und 4.Heft, April
Wilhelm, Franz - Mord- und Sühnkreuze im Karlsbader Bezirke, in: Unser Egerland, 1906, Nr.4 und 5, S.175-177
Kutschera, in: Unsere Heimat 10, Mai 1925
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.100, laufende Nr.183
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.197, Nr.0001
pamatkyaprirodakarlovarska.cz (eingesehen am 3.10.2012)
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach/Saale (Fotos vom 27.05.2012)


Sühnekreuze & Mordsteine