Mariánské Láznĕ / Marienbad


Blick zum Standort

Erläuterungstafel

Zeichnung bei
Kamenné kříže (2001)

Zeichnung bei
Wilhelm (1899)

PLZ:

GPS:

Standort: Nach seiner letzten Versetzung 2005 steht das Steinkreuz aus Granit heute im umzäunten Garten des Verwaltungsgebäudes des Naturschutzgebiets Slavkovský Les (Kaiserwald), in der Marienbader Hauptstraße (Hlavní třída) 504, schräg gegenüber der Hotelfachschule (hotelová škola).

Größe / Material: 100:49:17 / Granit

Geschichte: Auf dem Querbalken die Jahreszahl 1716 und unterhalb dieser von oben nach unten geschrieben die Buchstaben J W C. Das Steinkreuz stand früher in Unter-Gramling hinter der Mineralwasserabfüllerei der Firma Ilsano am Ufer des Amselbaches, wohin es aus der Nähe des Dreikreuzberges bei Plan gebracht wurde. Im Jahre 1993 wurde es zunächst in den Geologischen Park in Marienbad umgesetzt und kurz darauf in das örtliche Museum, wo das Steinkreuz ausgestellt wurde.

24. Auf einem Feldraine der "Eiland"-Flur in der Nähe des Kreuzberges bei Plan, (Vergleiche oben unter 22.). Derzeitige Höhe: 0,76, Armhöhe: 0,21, Kopfbreite: 0,21, Fussbreite: 0,21. Die übrigen Dimensionen sind wegen starker Beschädigung des Kreuzes nicht mehr zuverlässig zu constatiren. Granit. Gewendet nach Westen.
Tradition: Hier soll ein herrschaftlicher Schauer sein Söhnlein im Zorn mit der Reith, d.i. der Stock, den die Ackersleute zum Reinigen (besonders) der (altartigen) Pflugschare benutzen, erschlagen haben, weil der Knabe das (vorgespannte) Vieh nicht nach dem Wunsche des Vaters antrieb.
Anmerkung: Material und Arbeit sind dieselben wie bei Kreuz 22. (Wilhelm 1899)

Ein anderer "Kreuzstein" steht am sogenannten "Haala- (Heiland- oder Eiland-)berg" bei Plan, und zwar am Wege, der von dem Feuerwehrübungsplatze zum "Dreikreuzberge" führt. Dieses Steinkreuz trägt die Jahreszahl 1716 und die Buchstaben J. C. W. Der Volksmund erzählt, hier habe ein herrschaftlicher Schaffer (Taglöhner) sein neunjähriges Söhnlein im Zorne mit "da Reittn" vor den Kopf mit solcher Kraft geworfen, dass dieses sofort todt zusammenbrach. "D’Reittn" heißt hier im Volksmunde der Stock, den der Ackersmann zum Reinigen des Schars von Erdauflagerungen benützt.“ (Urban 1895)

Sage: Hier soll ein Tagelöhner seinen Sohn im Zorn mit einer Reute erschlagen haben.

Quellen und Literatur:
Urban, Dr. Michael - Kreuzsteine in Westböhmen, in: Zeitschrift für österreichische Volkskunde, I.Jahrgang, 1895, S.291 unter Plan
Wilhelm, Franz - Alte Stein-Kreuze und Kreuz-Steine im nordwestlichen und westlichen Böhmen (1.Teil), in: Zeitschrift für österreichische Volkskunde, V.Jahrgang, 1895, S.106 unter Plan
Wilhelm, Franz - Alte Stein-Kreuze und Kreuz-Steine im nordwestlichen und westlichen Böhmen (2.Teil), in: Zeitschrift für österreichische Volkskunde, V.Jahrgang, 1895, S.204, 207, 222 unter Plan
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.119, Nr.0014
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach/Saale (Fotos von Dezember 2009)


Sühnekreuze & Mordsteine