Podhrad / Pograth (I-VII)
Zur Einzelansicht die Steinkreuze anklicken.

Podhrad / Pograth I Podhrad / Pograth II Podhrad / Pograth III Podhrad / Pograth IV Podhrad / Pograth V Podhrad / Pograth VI Podhrad / Pograth VII

Zustand 2002
Ansicht von Nordwest
Foto: Liebetrau

Abbildung bei
Dreyhausen (1940)

Abbildung bei
Steidl (1941)

Zeichnung der
verschwundenen
Steinkreuze bei
Wilhelm (1902)

PLZ:

GPS: siehe Einzelbeschreibungen

Standort: Das ehemalige Dorf Podhrad, seit einigen Jahren nach Cheb (Eger) eingemeindet, liegt etwa 3km südöstlich von Eger. Aus Richtung Eger kommend folgt man ca. 90m vor der Bahnunterführung der rechten Nebenstraße "Ke Křížům“ (Bei den Kreuzen), etwa 430m in südöstliche Richtung, bis zum Ende. Unter einer markanten Laubbaumgruppe neben einem Unterteil einer ehemaligen Johannes-Statue mit der erkennbaren Jahreszahl 1772 befindet sich das Steinkreuznest mit sieben Kreuzen b.z.w. Steinkreuzresten auf einer Fläche von 3,7mx1,7m.

Geschichte: Wilhelm (1899 / 1902) kannte an diesem Standort sechs Kreuze aber Dreyhausen (1940) nennt in seinem Buch nur drei Steinkreuze dort und schreibt im IV. Kapitel "Die Steinkreuze in der Volksdeutung" auf Seite 60: "Nachweisbar standen diese Steinkreuze noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts getrennt. Sie wurden erst anläßlich des Baues der Bahnstrecke zusammengetragen.“
Steidl (1941) ergänzt die Angaben von Dreyhausen auf Seite 33 und 74: "Ein Gewährsmann (inzwischen verstorben) erzählte mir, daß ihm sein Vater mitgeteilt habe, daß dieses Nest im Süden der Stadt beim hl. Johann (dem im Norden der Stadt auf dem Goldberg*) eine ebensolche Gruppe entsprach), schon vor dem Bahnbau entstanden sei. In den Achtbüchern werden uns ein Duzend Fälle bekannt, wo der Mord in den Häusern der Stadt Eger verübt wurde. Da man hier die Sühnekreuze nicht aufstellen konnte, wurden die Kreuze an einen vielbegangenen Ort außerhalb der Stadt gebracht und später der hl. Johannes als Hüter bestellt. Bei Bauten hinderliche Kreuze mögen dazu gekommen sein. [...] Ein früherer Forscher hat bereits die Entstehung des Pograther Steinkreuznestes mit dem Bahnbau erklärt. Damit ist der Beweis nicht erbracht. Ob Dreyhausen andere Nachweise besitzt und welche, wäre notwendig zu wissen."
14.) Bei Pograth mindestens 4 Kreuze beim Johannes. (Verfasser nennt 3, es liegen dort noch einige Steintrümmer.)
*) Steinkreuznest mit vermutlich sechs oder sieben Steinkreuzen am Goldberg: Auf Veranlassung des Egerer Bürgermeisters Totzauer 1809 zerschlagen worden und beim Bau der Chaussee Eger-Franzenbad als Füllmaterial verwendet.

Die bei Wilhelm (1902) unter den Nrn.2 und 3 gezeichneten Kreuze, deren Standort er mit "südlich von der Kapelle, bei der zweiten Eisenbahnbrücke (der Staatsbahn)" angibt, könnten auch die Steinkreuzreste VI und VII sein. Auf der tschechischen Internetseite von smircikrize.euweb.cz werden diese 2 Kreuze unter der Nr.9 und 10 als verschwunden geführt.

Sage: Hier soll ein ganzer Hochzeitszug mit vierzehn Personen erschlagen worden sein.

Quellen und Literatur:
Alberti, Karl - Ueber die Bedeutung der Kreuzsteine insbesondere der Ascher Bezirkes, Asch 1897, S.20. (Teilweise Verwechslung mit dem Standort Goldberg)
Wilhelm, Franz - Zur Kreuzsteinforschung im allgemeinem und im Egerlande im besonderen, in: Unser Egerland, 3.Jg., 1899, Nr.5, S.55, mit Zeichnungen 1, 4 und 5 auf S.54
Wilhelm, Franz - Alte Kreuzsteine im Egerlande, in: Unser Egerland, 6.Jg., 1902, Heft 1, S.6, Nr.2-4, 6 und ebenso auf Tafel als Zeichnungen
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.60, S.89 laufende Nr.112 und Foto 26
Steidl, J. Oskar - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, in: Unser Egerland, 45.Jahrgang 1941, I. Teil S.33 und II. Teil (Schluß) S.74
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.125-126, Nr.0043-0045, 0954, 1794-1797
smircikrize.euweb.cz - Podhrad
recherchiert und bebildert von Andreas Schumann, Reichenbach (Fotos von Januar 2008); Uwe Stößel, Saalfeld; Thomas Liebetrau, Saalfeld (Foto von 2002) und Paul Basler, Schwarzenbach / Saale



Podhrad / Pograth (I)
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Nordseite

Detail Einzeichnung

Zeichnung bei
Wilhelm (1899)

GPS:

Größe / Material: 112:87:19 / Sandstein

Geschichte: Es ist das größte Kreuz der Ansammlung und recht gut erhalten. Die Kanten sind sauber gefast gearbeitet, der östliche Arm und der Kopf sind etwas abgeschlagen. Südseitig befindet sich in Kreuzmitte auf Höhe der Armoberkanten schwach erkennbar die Einrillung R. R. Ob es sich dabei wirklich um eine Einrillung handelt, ist jedoch sehr fraglich, da die Vertiefungen auch durch natürliche Verwitterung zufällig in dieser Form entstanden sein könnten (Auf dem Detailbild sind die Vertiefungen mit Kreide nachgezeichnet). Auf der Zeichnung von Wilhelm (1899) kann man so gar noch O R R erkennen.
Auf dem Kreuz befinden sich Reste von Ölfarbe. In jüngerer Zeit wurde das Kreuz durch aufgemalte Kreuze "verziert“.

Sage:

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Zur Kreuzsteinforschung im allgemeinem und im Egerlande im besonderen, in: Unser Egerland, 3.Jg., 1899, Nr.5, S.55, mit Zeichnung 4 auf S.54
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.125, Nr.0043



Podhrad / Pograth (II)
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die andere Seite

Zeichnung bei
Wilhelm (1899)

GPS:

Größe / Material: 44:60:12 / Marmor

Geschichte: Stark verwittertes Kreuz. Nördlicher Arm und Kopf fehlen. Das Kreuz steht stark seitlich geneigt und ziemlich tief. Auf der westlichen Seite ist deutlich ein parallelkantiges Kreuz mit Doppellinien eingerillt, bei dem der senkrechte Kreuzteil durchgehend und die Arme angesetzt erscheinen.

Sage:

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Zur Kreuzsteinforschung im allgemeinem und im Egerlande im besonderen, in: Unser Egerland, 3.Jg., 1899, Nr.5, S.55, mit Zeichnung 5 auf S.54
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.125, Nr.1795



Podhrad / Pograth (III)
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Ostseite

Zeichnung bei
Wilhelm (1902)

GPS:

Größe / Material: 65:81:18 / Granit

Geschichte: Sauber gearbeitetes Kreuz, dessen nördlicher Arm leicht, der Kopf stärker beschädigt ist. Beidseitig ist je ein kleines lateinisches Kreuz neuzeitlich aufgemalt.

Sage:

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Alte Steinkreuze und Kreuzsteine im westlichen Böhmen, in: Mittheilungen der K.K. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Kunst- und Historischen Denkmale, 27.Jahrgang, N.F., Wien 1901, S.101. Nr.3 und ebenso auf Tafel.
Wilhelm, Franz - Alte Kreuzsteine im Egerlande. Unser Egerland, 6.Jg., 1902, Heft 1, S.6, Nr.6 und ebenso auf Tafel als Zeichnungen
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.125, Nr.0045



Podhrad / Pograth (IV)
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Ostseite

Zeichnung bei
Wilhelm (1899)

GPS:

Größe / Material: 59:49:15 / Granit

Geschichte: Der nach Süden weisende Arm ist abgeschlagen. Der Nordarm ist jedoch gut erhalten. Der Kopf läuft nach oben hin in der Breite etwas konisch zu. Auffällig an dem Kreuz ist der verhältnismäßig breite Schaft und Kopf. Westseitig befinden sich auf dem Stein zwei eingerillte griechische Kreuze: Kopf 14x14cm, Arm 9x9cm. Die Ostseite ist mit einem eingerillten Kreuz (22x20cm) verziert. (Alle Einrillungen sind auf dem Foto mit Kreide nachgezeichnet).

Sage:

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Zur Kreuzsteinforschung im allgemeinem und im Egerlande im besonderen, in: Unser Egerland, 3.Jg., 1899, Nr.5, S.55, mit Zeichnung 1 auf S.54
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.125, Nr.0044



Podhrad / Pograth (V)
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Zeichnung bei
Wilhelm (1902)

GPS:

Größe / Material: 54: 22:20 / Granit

Geschichte: Steinstumpf mit fast quadratischem Querschnitt. In Höhe des Erdreiches ist ein verbreiteter Sockel erkennbar. Das Kreuz 4 auf der Zeichnung von Wilhelm (1902) wird auf der tschechischen Seite smircikrize.euweb.cz, dem Steinkreuzrest V zugeordnet, das könnte zutreffen, falls der Steinkreuzrest zu Wilhelms Zeiten seitenverkehrt aufgestellt war oder der Kopf abgebrochen ist.

Sage:

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Alte Kreuzsteine im Egerlande. Unser Egerland, 6.Jg., 1902, Heft 1, S.6, Nr.4 (?)
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.126, Nr.1794



Podhrad / Pograth (VI)
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Nordseite

Detail Kehle

GPS:

Größe / Material: 62:37:32-25 / Granit

Geschichte: Stark verwitterter Steinstumpf, von dessen ursprünglich gehauener Oberfläche nur noch ostseitig etwas erhalten ist. Dort zeigt sich eine schräge Fläche, an deren unterem Abschluss eine Kehle ausgearbeitet ist, die den Übergang zu einem breiteren Sockel bildet.

Sage:

Quellen und Literatur:
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.126, Nr.1796



Podhrad / Pograth (VII)
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GPS:

Größe / Material: 22:49:24 / Granit

Geschichte: Extrem verwitterter Steinstumpf. Material und Schichtungsverlauf ähneln stark dem vom Steinkreuzstumpf Nr.6.

Sage:

Quellen und Literatur:
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.126, Nr.1797



Podhrad / Pograth (VIII)


Zeichnung bei
Wilhelm (1902)

GPS:

Standort: Das achte Kreuz in Pograth befindet sich aus Richtung Eger kommend, der Hauptstraße folgend, nach der Kläranlage an einem nach Westen abzweigenden Weg vor einem Bach, an dem ersten nördlich davon befindlichen Haus (Hausnummer 38, auch schon bei Dreyhausen) an der östlichen Grundstücksgrenze.

Größe / Material: 59:80:17 / Granit

Geschichte: Tief eingesunkenes lateinisches Kreuz, südlicher Arm stark verwittert.

Sage: Der Kutscher des Hochzeitszuges, der floh, erreichte sein Schicksal an der Stelle, wo das Kreuz jetzt steht. (Dreyhausen 1940 nach Dr. Maria Wrabetz, Eger)

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Alte Kreuzsteine im Egerlande, in: Unser Egerland, 6.Jg., 1902, Heft 1, S.6, Nr.5 und ebenso auf Tafel als Zeichnungen
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.89 laufende Nr.113
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.125, Nr.0954
smircikrize.euweb.cz - Podhrad
recherchiert und bebildert von Thomas Liebetrau (Foto von 2002), Uwe Stößel, Saalfeld und Paul Basler, Schwarzenbach / Saale


Sühnekreuze & Mordsteine