Ungarn Györ-Moson-Sopron Sopron-Fertöd

Sopron / Ödenburg


Ansicht von vorn

Detail Tafel

Zeichnung bei
Weiss (1857)

PLZ: H-9400

GPS: N 47° 40,627', O 16° 37,472'

Standort: Südöstlich der Stadt Sopron (früher: Ödenburg) an der Strasse nach Balf (früher: Wolfs) auf einer kleinen Anhöhe an der westlichen Strassenseite.

Größe / Material: 550:220:220 (Sockelplatte) / Steinblöcke, gefügt

Geschichte: Benennung: "Rastkreuz" / "Pihenö" (das ungarische Wort Pihenö bedeutet "Rast"). Auf der Karte Österreich 1:50.000 ist die Säule als "Pihenö" benannt. Im nach drei Seiten offenen Tabernakelgehäuse befindet sich ein "Ewiges Licht", was auf die Verwedung als Totenleuchte schließen läßt. Auf der Vorderseite findet sich im Sockel eine zweite Nische, welche ein Blumenopfer schmückt. Die Säule wurde 2006 restauriert, berichtet die kleine Tafel am Fuss der Säule: "Renoviert im Auftrag der Stadtverwaltung Sopron und der Soproner städtischen Baubehörde. Janos Steiger, beauftragter und ausführender Steinmetz, 2006".

   [...] Die älteste der Denksäulen ist ohne Zweifel das sogenannte "Rastkreuz" bei Ödenburg auf der Strasse nach Wolfs und an einem Scheidewege in die sich ausbreitenden Weingärten gelegen. Die untere Hälfte der Säule ruht auf einem breiten viereckigen Sockel, worauf sich auf einer Basis mit kräftiger Gliederung der viereckige Schaft der Säule aufbaut. An jeder der vier Seiten sind Halbsäulen vorgelegt. Der obere Theil der Denksäule ist nach drei Seiten hin durch einen Rundbogen geöffnet und mit einem steilen giebelförmigen Dache abgeschlossen. Das Innere der Öffnung ist flach gedeckt und scheint früher zur Aufnahme eiuer Heiligenfigur bestimmt bewesen zu sein. Eine der Halbsäulen besitzt gleichfalls eine spitzbogige Nische. Rings um die Denksäulen waren früher steinerne Bänke angebracht die einen Ruhepunkt abgaben, woher auch die Bezeichnung "Rastkreuz" rühren dürfte. Wenn wir den Charakter der Baufonnen in Betracht ziehen, so lässt sich mit ziemlicher Gewissheit behaupten, dass diese Deuksäule, wenn nicht früher, doch in der 2.Hälfte des XIII. Jahrhunderts errichtet wurde. [...]
   Urkundliche Nachrichten über den Umstand, durch wen und auf welche Veranlassung diese Denksäulen gesetzt wurden, stehen uns gegenwärtig nicht zu Gebote, da die Localgeschichte von Ödenburg - wiewohl sie in neuerer Zeit fleissig bearbeitet wurde - darüber nichts enthält und auch auf dem Wege der Correspondenz wir nichts in Erfahrung bringen konnten. Es erübrigt uns daher nichts als aus der Kunstform annäherungsweise den Zeitpunkt zu bestimmen, welchem diese Säulen angehören. (Weiss 1857)

Sage:

Quellen und Literatur:
Weiss, Karl - Vier steinerne Denksäulen zu Ödenburg und Mattersdorf, in: Mittheilungen der k.k. Central-Commission zur Erforschung und Erhaltung der Baudenkmale, Bd.II, Wien 1857, S.320
recherchiert und bebildert von Harald Hartmann, Klosterneuburg (Fotos von April 2008)
Ergänzungen von Manfred Beck, Wutha-Farnroda


Sühnekreuze & Mordsteine