Nachruf: |
Heinrich (Henner) Riebeling ist 1921 in Kassel geboren
und dort aufgewachsen. Hierher kehrte er nach dem Krieg zurück und hier begann seine heimatkundliche Arbeit. Riebeling wurde
Leiter eines heimatkundlichen Arbeitskreises der Volkshochschule Kassel, seine damals entstehende Sammlung von Steinkreuzen
führte ihn mit dem Stadtarchivar von Kassel, Dr. Wilhelm Niemeyer, zusammen, der seinerseits bereits ein Inventar der Kreuze des
Reg. Bezirks Kassel begonnen hatte. Nach dem frühen Tod von Dr. Niemeyer führte Riebeling diese Aufstellung weiter und dehnte sie
schließlich auf ganz Hessen aus. Unterstützung fand er dabei bei einen Freundeskreis, der sich im Arbeitskreis Hessische
Steinkreuzforschung zusammenfand. Nach Riebelings Vorstellungen, die 1972 in der kleinen Schrift Flurdenkmäler Formen
Namen Zeichen Dokumentation publiziert wurden, sollte ein gesamthessisches Inventar erstellt werden. Dabei ging Riebeling neue
Wege, er schuf eine eigene Nomenklatur der Denkmäler und ordnete sie nach den topografischen Karten der Landesvermessung.
Dies ergab eine geordnete Übersicht des reichen Bestandes und ermöglichte mit der Angabe der Hoch- und Rechtswerte eine leichtes
Auffinden. 1970 wurde Riebeling Vorsitzender der neu gegründeten AG Denkmatforschung, deren Ziel die Verbreitung einschlägiger
Literatur und das gegenseitige Kennenlernen der Forscher in internationalen Tagungen war. Riebeling hat diese Aufgabe vorzüglich
gelöst. Sein allseits anerkanntes Organisationstalent ließ die von ihm bis ins Detail geplanten Tagungen und Exkursionen zu
unvergesslichen Erlebnissen werden.
Riebelings Plan alle hessischen Flurdenkmale topografisch geordnet darzustellen ist leider nur teilweise verwirklicht worden.
Es erschienen:
1977 Steinkreuze und Kreuzsteine in Hessen
1981 Historische Verkehrsmale in Hessen
1988 Historische Rechtsmale in Hessen
Der vorbereitete 4. Band Jagd und Forstdenkmale in Hessen ist durch die schwere Erkrankung und den Tod Riebelings
nicht mehr erschienen. Heinrich Riebeling ist am 22. August 1996 in Frankfurt a.M. verstorben, wo er bis zu seinem Ruhestand
Lehrlingsausbilder der Fa. Telefonbau und Normalzeit war. Sein Tod war ein schmerzlicher Verlust für die AGD, der nicht mehr
auszugleichen war. 1982 wurde Heinrich Riebeling mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. Sein Nachlass ist im Staatsarchiv
Darmstadt deponiert.
(Nachruf von Heinz Bormuth)
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