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ID / Status6531 / verschwunden / undokumentiert
Land / BundeslandDeutschland / Baden-Württemberg / Kreisfreie Stadt Heilbronn
Ort74072 Heilbronn (VI)
StandortIm Nordteil der Stadt, in der Gabelung von Neckarsulmer Straße und dem früheren Viehweg Richtung Neckargartach, heute bei der Bahnunterführung am Sülmertor 12.
TypSteinkreuz
Maße / Material / keine Angabe
KoordinatenStandort N 49° 9.055' O 9° 13.285' anzeigen mit:
Google-Maps Karte I
Koordinaten Google-Maps Karte II

Lagestatusgeschätzt nach Lagebeschreibung
Literatur

Im Nordteil der Stadt, in der Gabelung von Neckarsulmer Straße und dem früheren Viehweg Richtung Neckargartach, heute bei der Bahnunterführung am Sülmertor 12, soll eine große Anzahl von Steinkreuzen gestanden sein. Flurnamen in diesem Bereich lauteten "Kreuzacker", "Kreuzäcker", "unter den Kreuzen" oder "bei den Kreuzen" ; daran angelehnt der heutige Straßenname "Kreuzenstraße".
Johann Matthäus Faber berichtet in seinen "Historiae Heil-brunnenses" (1700-1702) von 30 bei einem Bildstock stehenden steinernen Kreuzen mit darauf abgebildeten Handwerkszeichen. Nach der von Faber aufgezeichneten Überlieferung kam es an der Stelle der Kreuze zu einem so üblen Handgemenge zwischen Handwerksburschen und Weingärtnem, daß "... von 47 personen nur noch 9 lebend und also zugerichtet gewesen, daß in wenig tagen 4 gestorben...". Die Steinkreuze sollen den Toten errichtet worden sein.
Etwa 20 Kreuze um einen großen Bildstock sind auf einem Plan von 1734 eingetragen.
Eduard Paulus dagegen berichtet von 60 steinernen Kreuzen, die bis 1756 dort gestanden sein sollen als Grabkreuze für aufrührerische, im 14. Jahrhundert hingerichtete Bürger.
Die gleiche Anzahl nennt Georg Albrecht: "60 rohe steinerne Kreuze standen noch im 18. Jahrhundert an jener Stelle." Er deutet sie aber unter Hinweis auf das ehemalige nahegelegene Gutleutehaus "ganz einfach" als "Friedhof der Armen Leute".
Dagegen wendet sich entschieden Karl-Heinz Mistele, und zwar mit Bezug auf die allgemein geübte mittelalterliche Sühnekreuz-Sitte; darin unterstützt durch Werner Heim.
Sühne und Gedenken. Steinkreuze in Baden-Württemberg; Losch, Bernhard; 1981


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Sühnekreuze & Mordsteine