Deutschland Sachsen-Anhalt Lkr. Sangerhausen

Dietersdorf (I)




Fotos: Schröter (2016)

Detail Wolf-Plastik

Inschrift auf der
Ostseite

Südseite
Fotos: Schröter (2012)

PLZ: 06536

GPS: N 51° 31,145', O 11° 5,098'

Standort: Von Schwiederwende aus der L 234 folgen, bis diese nach 400m eine scharfe Biegung macht (Ausschilderung Roßla oder Agnesdorf). Von hier aus dem breiten Waldweg 400m folgen.

Größe / Material:

Geschichte: Bei der fast zweijähriger Restaurierung wurde die stark beschädigte Wolfsplastik rekonstruiert.

[...] Der Letzte seiner Art, eine Wölfin, wurde im Januar 1724 in der Nähe vom Forsthaus Schwiederschwende erlegt. Das dortige Wolfsdenkmal erinnert daran. [...]
Die zweite Erkenntnis des Abends war die Tatsache, dass sich die Clubmitglieder für die Restaurierung des Wolfsdenkmales einsetzen wollen. Axel Heller rückte das Anliegen noch einmal in den Blickpunkt. Schnell war klar, dass die Clubmitglieder den Plan in allen Punkten unterstützen. Demnach wird sich Steinmetz Michael Kleffel in absehbarer Zeit daran machen, das Denkmal zu restaurieren. Die notwendigen Mittel dafür stellen die Rotarier zur Verfügung. "Ich denke, das wird eine ordentliche Sache. Wir wollen, dass der Wolf auf dem Denkmal wieder wie ein Wolf aussieht", so Heller. Auf einen genauen Zeitpunkt wollte er sich allerdings noch nicht festlegen. Bleibt allerdings abzuwarten, ob der "lebendige" Wolf schneller seinen Platz im Südharz wieder eingenommen hat, als das "Tier" auf dem Steinsockel des Monumentes. (Kandel 2013)

800m südlich vom ehemaligen Jagdschloss Schwiederschwende entfernt steht an der Straße (heute Waldweg) nach Rossla ein steinernes Denkmal für den letzten erlegten Wolf des Harzes. Das Wolfsdenkmal wurde 1824 errichtet.
Auf der Vorderseite ist die Entfernung mit Rossla 1. M. angegeben. An den Seitenwänden sind die Entfernungen zu fünf in der nahen Umgebung befindlichen Dörfern in Stunden angegeben: Schwiederschwende ¼ St., Hayn 1 St., Dietersdorf ½ St., Breitenbach ¾ St. und Wolfsberg ¾ St.
Auf der Rückseite lesen wir folgenden Text:
Unter der Regierung des Grafen
Jost Christian
zu Stolberg-Roßla
wurde im Monat Januar 1724
der letzte Wolf allhier erlegt
Das Denkmal wurde vom Steinmetz Thieme aus Lodersleben hergestellt.
Das Wolfsgesicht wurde von übermütigen Menschen immer wieder demoliert. Nachdem um 1850 nach mehrmaligen Reparaturen keine Besserung einsetzte beließ man es bis zum heutigen Tag in diesem Zustand. Deshalb ähnelt es mehr einem Eulengesicht als einem Wolfsgesicht. (Schröter 2012)

Sage:

Quellen und Literatur:
Stange, A. - Südlich vom Wolfsberg, in: Super Sonntag, Ausgabe Sangerhausen und Umgebung,10.Jg., Nr.9 vom 4.03.2012, S.4
Kandel, Ralf - Wolf heult bald im Harz, in: Mitteldeutsche Zeitung vom 28.08.2013
Barner, Adele - Schönheitskur für den letzten Wolf, in: Mitteldeutsche Zeitung, 27.Jg, Nr.223 vom 23.09.2016 (Sangerhäuser Zeitung), S.11
recherchiert und bebildert von Manfred Schröter, Berga (Fotos von 18.01.2012 und September 2016)



Dietersdorf (II)


Blick zum Standort

die andere Seite

Inschrift

GPS: N 51° 31,762', O 11° 2,824'

Standort: An der Ostseite der Kirche.

Größe / Material:

Geschichte: Es stand früher in der Flur Wolfsberg und wurde kopfstehend als Grenzstein benutzt. Auf Veranlassung des Lehrers Hempel wurde es um 1910 in der Flur "Pfarrholz Wolfsberg" ausgegraben und in den Ort gebracht. Dem kleinen Steinkreuz fehlt der Kopf.
Von der teilweise unleserlichen Inschrift kann man nur W NEV eindeutig erkennen. Es soll an einen W(ilhelm) NEVE erinnern - wahrscheinlich ist es ein Grabkreuz und wurde sekundär als Grenzstein verwendet.
Schon in den 1930er Jahren fand Adolf Spengler jun. das Steinkreuz auf dem Kirchhof nicht mehr. Es war unter einem Haufen von Steinen verschüttet und wurde nach 1990 bei Sanierungsarbeiten wieder gefunden. Es wurde neu aufgestellt auf der Ostseite der Kirche, neben einen alten Grabstein, nahe der Kirchhofslinde. (Schröter 11/2013)

An der Kirchhofslinde befand sich ein Steinkreuz mit der Inschrift WILHELM NEVE. Das Kreuz soll in den dreißiger Jahren dieses Jahrhunderts zerschlagen worden sein. Recht unsichere Bruchstücke, die keine Schriftteile enthielten, sollen von diesem Kreuz stammen und befanden sich noch 1951 in einer Kirchhofsecke.
Wegen der Inschrift und des Standortes dürfte es sich um ein älteres Grabkreuz gehandelt haben. Nach einer Zeichnung von Adolf Spengler, jun., Sangerhausen, die dieser nach Angaben gezeichnet hatte, war es ein lateinisches Kreuz mit sehr parallelen Kanten, lediglich der Schaft verjüngte sich nach unten(!). (Saal 1989)

Sage:

Quellen und Literatur:
Spengler, Adolf jun. - Was uns die Steinkreuze erzählen, in: Sangerhäuser Zeitung vom 25.Mai 1938
Schröter, Manfred - Die Steinkreuze und Kreuzsteine im Kreis Sangerhausen, in: Spengler-Museum Sangerhausen, Beiträge zur Heimatforschung, Heft 5, S.15-27
Saal, Walter - Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle, 1989, S.40 als verschwunden
recherchiert und bebildert von Manfred Schröter, Berga (Fotos vom 26.03.2012 und 9.05.2013)


Sühnekreuze & Mordsteine