in der Mauer |
Foto: Schröter |
PLZ:
06493GPS:
N 51° 37.242', O 11° 8.572'Standort:
Wenn man auf der B 242 von Harzgerode Richtung Mansfeld fährt, zweigt nach ca. 2km die Straße nach Neudorf ab. Nach weiteren 500m befindet sich links das sog. Wegehaus. Der Kreuzstein ist dort an der Straßenseite in einer Mauer eingelassen, welche wohl früher Bestandteil eines Gebäudes (Klocke, 1938: Scheune; Saal, 1989: Waschhaus) war. Etwa 3m von diesem Kreuzstein entfernt ist in derselben Mauer noch ein rechteckiger Stein (47x37cm) von gleichem Material eingelassen, der wahrscheinlich der Fuß des Kreuzsteines war.Größe / Material:
Durchmesser der Kopfscheibe: 40cm; Größe des Kreuzes: 35cm / grobkörniger SandsteinGeschichte:
Alter nach Saal (1989): 13.-14.Jh.Sage:
Quellen und Literatur:
In dem von Walter Saal (1989,30 Nr.4 mit Abb.105) erarbeiteten Inventar der "Steinkreuze und Kreuzsteine im Bezirk Halle" heißt es:
"Im Waschhaus des Gasthofes Wegehaus, 3m von dessen nordöstlicher Ecke entfernt, eingemauert, gerade hinter einem Telefon-Verteilerkasten. Einige Meter westlich befindet sich ein weiterer Stein, der möglicherweise der Fuß des Kreuzsteines war."
Das Denkmal wird demnach vom Autor als Kreuzstein bezeichnet, obgleich er im weiteren Verlauf des Textes von einer Kopfscheibe spricht, er also das runde Oberteil erkannt haben muss. Allerdings fehlt dem Stein links ein Abschnitt; die Scheibe ist lediglich rechts vollständig erhalten (Abb.1). Wieso das Denkmal im zitierten Inventar dennoch als Kreuzstein und nicht als Scheibenkreuz bezeichnet wird, kann man dem Text nicht entnehmen. Leider ist das erhabene Flachrelief des Scheibenkreuzes durch Putz eingeebnet. Dennoch kann man auf der Abb.1 rechts den erhabenen Ring und innerhalb der Scheibe das Tatzenkreuz einwandfrei erkennen. Die Arme des griechischen Tatzenkreuzes enden gerade; dies ist der einzige Unterschied zu einem hessischen Scheibenkreuz-Grabstein aus Rockenberg (Azzola / Azzola 1972,17f. mit Abb.11; 12; 16) nahe Butzbach in der Wetterau (Abb.3). Würde man den aufliegenden Putz vorsichtig entfernen, käme das erhaben ausgeführte Tatzenkreuz in der Scheibe, umschlossen von einem ebenfalls erhabenen Ring, in seiner eindrucksvoll schlichten Schönheit voll zur Geltung. Der leider nicht mehr sicher feststellbare ursprüngliche Standort des Denkmals - wohl im Bereich der untergegangenen Kirche der Wüstung Abtsfördern - spricht für einen spätmittelalterlichen Scheibenkreuz-Grabstein und deshalb nicht für ein Flurdenkmal. Die als Abb.2 beigegebene Skizze möchte andeutungsweise den Eindruck vermitteln, wie man sich den eingemauerten und teilweise verputzten spätmittelalterlichen Scheibenkreuz-Grabstein in seiner ursprünglichen Gestalt vorstellen muss.
Abb.1: |
Abb.2: |
Abb.3: |